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1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paramentale Einflüsse abschirmen. Doch offenbar gab es Einschränkungen, die bisher nicht bekannt geworden waren. Seth-Apophis hatte seinen Weg gefunden, den natürlichen Abwehrschirm des Haluters zu durchbrechen und auf Icho Tolot einzuwirken, und allem Anschein nach war der Haluter nicht in der Lage, sich ausreichend dagegen zu wehren.
    Der Koloß blickte Gucky an, aber er schien ihn nicht zu erkennen.
    „Hallo, Icho", sagte der Ilt. „Willkommen auf der Erde. Hast du endlich ausgeschlafen?"
    Icho Tolot richtete sich langsam auf und stieg dann mit schwerfällig wirkenden Bewegungen von der Liege. Er blieb aufrecht davor stehen, und seine Blicke schienen durch Gucky hindurchzugehen.
    „Eigentlich könntest du antworten", bemerkte der Ilt unbehaglich.
    Doch der Haluter schwieg.
    Er schien ihn nicht zu hören.
    Erneut und abermals erfolglos versuchte der Ilt, den Abwehrschirm des Freundes zu durchdringen und seine Gedanken zu erfassen.
    Etwa fünfzehn Minuten verstrichen. Dann atmete der Haluter tief durch.
    „Ich bin auf der Erde?" fragte er.
    „Das sagte ich schon."
    „Ich will raus hier."
    „Das ist mir klar, aber Perry hat entschieden, daß du vorläufig hier bleibst."
    Der Haluter ließ sich auf seine Laufarme herunterfallen und stürmte los. Er hatte seine Molekularstruktur verändert und glich nun wieder einem massiven und tonnenschweren Brocken hochverdichteten Terkonits. Laut brüllend rammte er seinen Kopf gegen die Panzertür, ohne diese aus den Halterungen sprengen zu können.
    Gucky teleportierte zur Liege.
    „Soll das eine Überraschung sein?" fragte er.
    Icho Tolot fuhr herum. Mit glühenden Augen blickte er ihn an.
    „Ihr könnt mich nicht halten."
    „Du irrst dich, Tolotos", antwortete der Mausbiber traurig. „Wir lassen dich nicht fort. Erst wenn wir wissen, daß du frei bist, kannst du gehen."
    „Ich bin frei", behauptete der Koloß mit dröhnender Stimme.
    „Leider stimmt das nicht", erwiderte der Ilt.
    „Du wirst mich nach draußen bringen. Du wirst mit mir zusammen teleportieren."
    „Du wirst hier bleiben, bis wir wissen, daß du gesund bist und über dich selbst entscheiden kannst", gab der Mausbiber zurück.
    „Ihr behandelt mich wie einen Gefangenen, wie einen Feind?" Die Stimme des Haluters wurde so laut, daß Gucky sich gequält die Ohren zuhielt.
    „Nicht wie einen Gefangenen, Tolotos", sagte er leise. „Wie einen Freund. Begreifst du das nicht?"
    Der Haluter schrie wie unter höchsten Qualen. Er berannte die Tür erneut und warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht dagegen. Doch so sehr er sich auch bemühte, er erreichte nichts. Die Panzertür wies schließlich nur ein paar Dellen auf.
    Gucky ertrug den Anblick des tobenden Haluters nicht.
    Er packte ihn telekinetisch und hob ihn in die Luft, so daß er mitten im Raum schwebte.
    Doch Icho Tolot beruhigte sich nicht. Er schlug mit Armen und Beinen so schnell um sich, daß der Ilt seine Gliedmaßen nur noch als schemenhafte Gebilde sehen konnte.
    „Hör auf, Icho", schrie er ihm zu. „Hör endlich auf."
    Doch der Haluter ruderte weiter sinnlos mit Armen und Beinen durch die Luft, als sei er nicht intelligent genug zu begreifen, daß er damit nichts erreichen konnte. Erst als Gucky sich aus dem Raum teleportierte und ihn zu Boden fallen ließ, beruhigte er sich. Er rammte seinen Kopf zwar noch einmal gegen die Tür, lehnte sich dann jedoch neben der Tür an die Wand und verharrte hier fast eine Stunde lang, ohne sich zu bewegen.
    Er befand sich in einer Situation, die ihn psychisch extrem belastete. Auf der einen Seite war er froh, daß er auf der Erde und bei seinen Freunden war. Mit dem kleinen Teil seiner Persönlichkeit, die noch seinem Ich entsprach, sehnte er sich danach, hier zu bleiben und sich von der fremden Macht zu befreien, die ihn nahezu vollständig beherrschte.
    Diese beiden Teile seiner Persönlichkeit kämpften auch jetzt gegeneinander. Icho versuchte, sich gegen das Fremde zu behaupten, um nicht völlig zu unterliegen. Er war sich dessen bewußt, daß er zu einer unabsehbaren Gefahr für seine Freunde werden konnte, wenn das Fremde obsiegte. Die feindliche Macht in ihm wiederum war nicht gewillt, ihm einen Teil seiner Persönlichkeit zu belassen, da sie ihn nicht wirklich kontrollieren konnte, solange noch etwas von seinem eigenen Ich gegen sie kämpfte.
    Icho Tolot konnte sich den seelischen Belastungen dieses unsichtbaren Duells nur dadurch entziehen, indem er sich körperlich austobte. Seine

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