1034 - Kommandos aus dem Nichts
behaupten würde, wie er wollte.
Daher begann er damit, den Kurs einzuprogrammieren, der ihn zum DEPOT führen mußte. Dazu waren zahlreiche Änderungen notwendig. Die Programmierung des Autopiloten benötigte unerwartet viel Zeit.
Und wiederum kämpfte Icho Tolot mit dem Fremden, der ihn beeinflußte. Er hatte sich nicht ernsthaft gewehrt, als dieser Fremde aus dem Tresorraum ausgebrochen war und die Zentrale erobert hatte. Doch jetzt mobilisierte er alle Kräfte, um eine Kursänderung zu verhindern. Er konnte sich nicht durchsetzen. Sein eigenes Ich wurde immer weiter in den Hintergrund gedrängt, so daß es völlig zu versiegen drohte. Doch er erreichte immerhin, daß der andere bei seiner Arbeit am Computer abgelenkt wurde und viel mehr Zeit für die Kursänderung benötigte als unter anderen Umständen.
Darüber hinaus bewirkte sein unsichtbarer Kampf aber auch, daß die fremde Macht in ihm versäumte, in ausreichendem Maß auf die Besatzung der GELOMAR zu achten.
Die Männer und Frauen der GELOMAR griffen an.
Icho Tolot bemerkte es buchstäblich im letzten Moment. Er hätte noch etwas tun können, doch damit hätte er der fremden Macht geholfen, und das wollte er nicht.
Er atmete das betäubende Gas ein, das aus der Belüftungsanlage strömte, und er formte es molekular nicht um. Dazu wäre er leicht in der Lage gewesen, so daß er es hätte unschädlich machen können.
Ein Triumphgefühl über seinen Sieg kam in ihm auf, und er hätte gelacht, wenn er es noch hätte tun können. So kippte er um und stürzte der Länge nach auf den Boden.
Unmittelbar darauf kamen der Kommandant, der korpulente Chefingenieur, Jan Boarless und drei weitere Männer in die Zentrale. Sie trugen geschlossene Raumanzüge, so daß ihnen das Gas nichts anhaben konnte.
„Puh", seufzte John Fall. „Das wäre beinahe schiefgegangen."
*
Auf der Erde löste die Nachricht von Icho Tolots bevorstehender Rückkehr eine fieberhafte Tätigkeit aus. Auch Perry Rhodan und Julian Tifflor schalteten sich ein, da zahlreiche Vorbereitungen für die Unterkunft des Haluters getroffen werden mußten. Sie nahmen die Berichte des Kommandanten der GELOMAR ernst, in denen es hieß, daß der Haluter sich energisch dagegen gewehrt hatte, zur Erde gebracht zu werden.
„Icho ist in einer Stunde hier", sagte Rhodan zu Fellmer Lloyd und Gucky, die zu ihm in einen kleinen Konferenzraum des HQ-Hanse gekommen waren. Er legte die Hand auf einen beschrifteten Bogen, der vor ihm auf dem Tisch lag. „Wir müssen damit rechnen, daß er sofort versuchen wird, auszubrechen. Es zieht ihn offenbar zu einem bestimmten Ziel, und wir müssen herausfinden, wo dieses ist."
„Du glaubst also, daß Seth-Apophis versucht, den Haluter für sich als Agenten zu gewinnen?" fragte Lloyd.
„Das ist absolut sicher für mich", erwiderte Rhodan. „Dabei scheint es jedoch Schwierigkeiten zu geben. Icho Tolot scheint sich nicht ganz so zu verhalten, wie es die Gegenseite erhofft."
Er besprach mit den beiden Mutanten, wo der Haluter untergebracht werden sollte. Sie einigen sich auf einen gepanzerten Raum im HQ-Hanse, aus dem auch ein Haluter nicht ausbrechen konnte. Die Panzerstahlwände waren so dick, daß sie unüberwindlich sein mußten.
Fellmer Lloyd und der Mausbiber übernahmen es, den Raum so herzurichten, daß Icho Tolot darin über die notwendigen Bequemlichkeiten verfügte.
„Icho steht unter dem Einfluß eines narkotisierenden Gases", erklärte Rhodan, „und er soll es auch bleiben, bis wir ihn in diesem Raum haben. Nur so können wir sicher sein, daß er uns nicht im letzten Moment entwischt."
Eine Stunde später schwebte der Haluter von einem Antigravfeld getragen, aus der Schleuse der GELOMAR. Rhodan, Fellmer Lloyd und Gucky begleiteten ihn auf seinem Weg in die unterirdischen Anlagen im Herzen von Terrania, aber nur der Ilt blieb bei ihm, als sich die Panzertür hinter ihm schloß, denn er konnte sich im äußersten Notfall durch eine Teleportation retten.
Der Mausbiber setzte sich in einen Sessel und wartete. Er behielt den halutischen Freund im Auge, dessen mächtiger Körper auf einem Spezialgestell ruhte.
Er brauchte nicht lange zu warten.
Da Icho Tolot kein betäubendes Gas mehr zugeführt wurde, baute der Körper die giftigen Stoffe bald ab, und die Augen des Kolosses öffneten sich.
Vergeblich versuchte der Mausbiber, die Gedanken Tolots zu lesen. Haluter waren nicht parapsychisch begabt, aber sie konnten sich vollkommen gegen
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