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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgesucht hatte, war der Gegner nicht zu verachten. Mindestens ein Zehntel der SOL würde hoffnungslos zerstört werden, wenn man den Verbrecher gewähren ließ.
    Yarskin, so lautete ein anderes Informationspaket, war ein Ai mit einer besonderen Begabung für Energieträger. Das gab dem ersten Hinweis noch mehr Kraft und Gewicht.
    „Was ist mit Yarskin, deinem Freund?"
    „Dieser Schurke hält ihn gefangen", legte der Prodheimer-Fenke los. „Der arme Yarskin ist völlig verwirrt und stottert nur noch."
    Tomason glaubte, sich verhört zu haben.
    Ein stotternder Ai? Gab es das überhaupt? Gleichgültig, wichtig war, daß ein Attentäter einen Ai vermutlich als Geisel hielt.
    Hinter den Prodheimer-Fenken tauchte ein Lysker-Gesicht auf.
    „Wir haben ihn erreicht, Kommandant!"
    „Behandelt ihn höflich", bestimmte Tomason. „Gaschbaren, du wirst diese Leute zu dem, Raum führen, in dem dein Freund gefangengehalten wird. Teffern, du wirst erst im letzten Augenblick Gewalt anwenden und auch nur dann, wenn es unumgänglich ist."
    Der Lysker bestätigte den Befehl.
    Ein Fingerschnippen des Kranen genügte. Das Bild des Monitors wechselte rasch.
    Tanwalzen erschien auf dem Schirm.
    „Tanwalzen, einer eurer Leute ist gerade dabei, einen Teil des Schiffes in die Leere zu sprengen."
    „Unfug", wehrte Tanwalzen ab. „Das ist nie und nimmer einer von uns - wenn die Behauptung überhaupt stimmt. Wer sagt so etwas?"
    „Ein Prodheimer-Fenke namens Gaschbaren."
    „Kenne ich", sagte Tanwalzen schnell. „Ein guter Mann, geschwätzig, aber zuverlässig."
    „Er hat einen Techniker gesehen, der eine Bombe an einem Hauptenergieverteilerstrang anbringen will. Der Attentäter hat einen Ai namens Yarskin als Geisel genommen - so sieht es aus. Wie stellst du dich dazu?"
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß einer unserer Leute dazu fähig sein soll."
    „Sind die Solaner so edel?"
    „Keineswegs", sagte Tanwalzen schnell. „Es gibt auch in unseren Reihen Schurken, aber keiner wird auf die Idee verfallen, die SOL zu beschädigen. Hättest du gesagt, man hätte versucht, dich zu überfallen - gut, das würde ich glauben. Aber ein Attentat auf die SOL - unvorstellbar. Das ist für einen Solaner erschreckender als Selbstmord."
    „Es wird Selbstmord sein", versprach Tomason. „Ich werde den Mann einkreisen lassen."
    Die Verbindung flackerte hinüber zu Teffern, dem Lysker. Dieser war so umsichtig gewesen, einen Mann mit einer transportablen Kamera auszurüsten.
    Man konnte sehen, wie sich der kleine Trupp vorarbeitete. Im Hintergrund erzählte Gaschbaren, was sich zugetragen hatte, und sparte dabei nicht an Verweisen auf die Krankengeschichte seiner Großmutter väterlicherseits.
    Das Bild bebte - eine handgeführte Kamera lieferte nie ein stabiles Bild.
    Dann erschien der Attentäter im Bild.
    „Na, was habe ich gesagt", rief Gaschbaren aus. „Da ist er, und er hat noch immer den armen Yarskin bei sich."
    „Zurück!" schrie eine sich überschlagende Stimme. „Oder ich bringe den Ai um."
    „Es ist ein Techniker, einer von euren Leuten, Tanwalzen."
    „Ich kann den Mann sehen, aber der gehört nicht zu uns. Das ist nie und nimmer einer von uns, das schwöre ich."
    Tomason kannte Tanwalzen. Einer weiteren Erklärung bedurfte es nicht. Die Integrität des High Sideryt war über jeden Zweifel erhaben.
    „Wo, bei allen Aychartan-Piraten, kommt der Kerl dann her?" fragte Tomason. „Ist das irgendein Urahne von euch, der sich bisher hat verstecken können?"
    „Das müßte einer von den Neuen sein", warf Hyhldon ein.
    „Neue? Ach, du meinst... oh, das hat mir gerade noch gefehlt."
    Tomason stieß eine Verwünschung aus.
    „Hyhldon, laß in den Quartieren unserer Passagiere nachsehen, ich will wissen, wo die drei sind."
    Hyhldon beeilte sich, der Aufforderung Folge zu leisten.
    „Weicht zurück!" schrie der Attentäter. Er war offenkundig geistig gestört. „Ich werde den Ai töten!"
    „Zieh dich zurück, Teffern", ordnete Tomason an. Er war keiner von den Draufgängertypen, die ihre Leute zugunsten prunkvoller Orden zu verheizen liebten.
    „Rede, Mann, was willst du?"
    „Laßt mich in Ruhe, mehr will ich nicht."
    „Transportable Schutzschirmprojektoren her!" ordnete Tomason an. „Wir müssen ihn einkesseln - wenn er seine Bombe zündet, wird er selbst ebenfalls sterben!"
    Das war ein fauler Trick, und Tomason wußte das. Er konnte unter gar keinen Umständen riesige Teile des Schiffes der Zerstörung anheimfallen lassen.

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