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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber wie du gesehen hast, war er ein Volltreffer!"
    „Manchmal wünsche ich mir, deinen Optimismus zu haben", murmelte Faddon geschlagen. „Oder deine Dreistigkeit."
    „Vergiß es", sagte Scoutie. „Hast du gehört, was die beiden gesagt haben?"
    „Natürlich", versetzte Faddon. „Sie sprachen von den Gläsernen. Hast du eine Ahnung, was damit gemeint sein könnte?"
    „Nicht die geringste", antwortete Scoutie. „Und du?"
    „Bin ich allwissend?" gab Faddon zurück. „Ich muß da allerdings an etwas denken..."
    „Ich weiß", sagte Scoutie. Das Ende des Schachts war erreicht. Die beiden suchten nach einer anderen Möglichkeit, in die Tiefe der SOL einzudringen. „Aber das halte ich für absurd. Du denkst an das Wesen, das wir an Bord der SOL auf Kranenfalle gefunden haben?"
    „Exakt daran", gab Faddon zu.
    Scoutie zerrte ihn am Arm zur Seite. Wieder war ein Wachtrupp aufgetaucht. Gerade noch rechtzeitig konnten die beiden Betschiden in einer leeren Kammer verschwinden.
    Draußen marschierten mit harten Tritten die Wachen vorbei.
    „Das war wieder einmal knapp", murmelte Faddon zufrieden. „Die suchen uns, da bin ich mir ganz sicher."
    „Mag sein", antwortete Scoutie. „Wichtig ist nur, daß sie uns nicht zu fassen bekommen - jedenfalls nicht eher, als wir die geheimnisvolle Erntemannschaft zu Gesicht bekommen haben."
    Bei so viel Hartnäckigkeit blieb Brether Faddon nichts anderes übrig, als kopfschüttelnd mitzumachen.
    Er fragte sich aber mit Sorge, wie diese Sache enden würde. Eine Ungewisse Ahnung hatte den Betschiden gefangengenommen - etwas stimmte nicht mit diesem Schiff und seiner Besatzung.
    Die Stimmung roch nach Katastrophe ...
     
    *
     
    Der Kommandant murmelte eine Verwünschung.
    „Langsam begreife ich, warum mein Kollege ein derart zufriedenes Gesicht gemacht hat, als er diese Passagiere endlich loswurde."
    „Uns wird es ähnlich gehen", vermutete Hyhldon. „Dennoch, wir wissen nicht, ob diese Leute tatsächlich unsere Feinde sind."
    Der Kommandant machte eine unwillige Geste.
    „Bedarf es noch weiterer Beweise?" fragte er und wies auf einen Kontrollschirm, auf dem zu erkennen war, wie der Attentäter langsam eingekreist wurde. Noch hatte Tomason nicht zum Sturmangriff ansetzen lassen, er wollte wie stets versuchen, eine so verzwickte Lage ohne Blutvergießen zu lösen. Das war er seinem Ruf schuldig.
    Auf der anderen Seite wurde die Lage zusehends prekärer. Die Nachricht von der Geiselnahme hatte sich herumgesprochen. Ein Abgesandter der an Bord lebenden Ais war bei Tomason aufgetaucht und hatte auf die diplomatischen Folgen aufmerksam gemacht, die sich unweigerlich einstellen mußten, wenn der Krane das Leben des gefangenen Ai Yarskin leichtfertig und unnütz aufs Spiel setzen sollte. Der Ai hatte noch einige andere Dinge vorzutragen gehabt, und die Langwierigkeit dieses Gesprächs hatte schon arg an den Nerven des Kommandanten gezerrt.
    „Habt ihr die beiden anderen aufstöbern können?" wollte Tomason wissen.
    „Unauffindbar, einstweilen", gab Tanwalzen bekannt. „Ich habe vor ein paar Minuten eine Nachricht bekommen, die darauf hindeutet, daß sie zur Erntemannschaft vordringen wollen."
    „Das muß unter allen Umständen verhindert werden", stieß Tomason hervor. „Ich muß mich wundern, Tanwalzen, daß ihr diese Leute nicht sofort festgenommen habt."
    „Woher sollten wir wissen, daß einer von den dreien ein Verbrecher ist oder ein Geisteskranker."
    „Die anderen beiden sind sicher auch nicht besser", murrte Tomason. „Ich möchte wissen, welche Anschläge diese beiden zur Zeit ausbrüten."
    Tanwalzen schüttelte den Kopf.
    „Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen", sagte er. „Das Verhalten des Mannes Surfo Mallagan ergibt überhaupt keinen Sinn. Und ich müßte mich in meiner Menschenkenntnis schon arg täuschen, wenn die beiden mit denen ich geredet habe, Schurken sein sollten."
    „Deine Menschenkenntnis in Ehren, Tanwalzen, sie bringt uns nicht weiter. Wir müssen die beiden Flüchtlinge herbeischaffen, und zwar schleunigst."
    „Was hast du vor?"
    Tomason machte eine Geste der Verlegenheit.
    „Vielleicht kontern wir Mallagan mit seinen eigenen Waffen", sagte er unruhig.
    „Was heißt das?"
    „Wir drohen ihm damit, einen seiner Gefährten zu töten, wenn er nicht aufgibt."
    „Dem kann ich niemals zustimmen, Kommandant Tomason."
    „Pah", sagte Tomason. „Ich kann dem auch nicht zustimmen, und ihr wißt, daß ich niemals tatsächlich zu einer solchen

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