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104 - Mr. Silvers Sohn

104 - Mr. Silvers Sohn

Titel: 104 - Mr. Silvers Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Strecken trug er Cuca sogar, wenn sie schwach geworden war.
    Mirsa lief leichtfüßig wie eine Gazelle vor uns her. Ab und zu blieb sie stehen und schaute sich nach uns um. In ihren Augen befand sich ein Ausdruck, der mir nicht gefiel.
    Sie hatte Marbu schwer enttäuscht. Die schwarze Kraft haßte sie deswegen. Sowie wir sie nicht mehr brauchten und Marbu in mir wieder obenauf war, würde die Teufelin sterben, das war für Marbu beschlossene Sache.
    »Wie weit ist es noch?« wollte Mr. Silver wissen.
    Die Teufelin antwortete, daß wir es bald geschafft hätten. Bald, das war ein dehnbarer Begriff, aber genauer wollte sich Mirsa nicht festlegen.
    Der Boden wurde weich. Wir hatten blauen Sand unter den Füßen. Jeder Schritt war beschwerlich. Eine Zeitlang begleiteten uns noch dürre Pflanzen, dann umgab uns nichts mehr in dieser blauen Wüste.
    Mirsa spielte bestimmt wieder falsch! dachte ich. Sie läßt sich zu nichts zwingen!
    Mir kam vor, als würde sie uns etwas verheimlichen. Immer wieder blickte sie verstohlen nach oben. Meine Augen folgten ihrem Blick, aber ich konnte keine Gefahr entdecken.
    »Sie führt etwas im Schilde«, sagte ich leise zu Mr. Silver. »Ich fühle es. Vielleicht will sie ausrücken und uns in dieser blauen Wüste unserem Schicksal überlassen.«
    »Mirsa!« rief der Ex-Dämon nach vorn.
    Die Teufelin blieb stehen und drehte sich um. »Ja?«
    »Laß dir nichts einfallen! Ich warne dich!« sagte der Ex-Dämon. »Wenn du uns auszutricksen versuchst, wirst du mein Schwert zu spüren bekommen.«
    »Was willst du von mir?« fragte die Teufelin gereizt. »Dies ist der kürzeste Weg zum Zauberbrunnen. Wenn wir die blaue Wüste hinter uns haben, sind wir fast am Ziel.«
    »Tony sagt, du hättest keine guten Absichten«, bemerkte der Ex-Dämon. »Also, wenn dir dein Leben lieb ist, machst du keine krummen Sachen!«
    Mirsa lachte. »Denkst du, ich habe Angst vor dir? Ich fürchte mich weder vor dir noch vor deinem verfluchten Schwert.«
    »Halt keine langen Reden! Geh weiter!« verlangte Mr. Silver ungeduldig.
    »Ich mache keinen Schritt mehr«, sagte die Teufelin zu unser aller Erstaunen.
    »Ich höre wohl nicht richtig!« herrschte der Ex-Dämon sie an. »Du gehst sofort weiter, oder du lernst mich von meiner übelsten Seite kennen.«
    »Du rechnest damit, mich einschüchtern zu können, aber ich habe keine Angst vor dem Tod!« fauchte Mirsa. »Der Brunnen der Umkehr befindet sich tatsächlich jenseits der blauen Wüste, doch ihr werdet ihn nicht erreichen, denn diese Wüste wird euch zum Grab.«
    »Wenn für uns, dann auch für dich«, sagte Mr. Silver.
    »Ja, auch für mich, aber das macht mir nichts aus, denn ich werde mit dem Bewußtsein sterben, euch in den Tod geführt zu haben. Das ist es mir wert, auch selbst das Leben zu verlieren.«
    »Ich wußte es!« schrie ich zornig. »Verdammt noch mal, habe ich es dir nicht gesagt? Diesem verdammten Weib darf man nicht vertrauen.«
    Mirsa kniff haßerfüllt die Augen zusammen. »Du hast Ephao, meinen Freund, getötet. Nun wirst du sterben. Mit mir - und mit Cuca und Tony Ballard! Niemand darf die blaue Wüste betreten. Wer es doch wagt, ist verloren.«
    Die Teufelin schüttelte sich vor Lachen, als hätte sie uns einen großartigen Witz erzählt.
    »Das wußtet ihr nicht!« schrie sie triumphierend. »Du wolltest, daß ich dir den kürzesten Weg zeige. Das ist er, aber er führt geradewegs ins Verderben!«
    »Wir gehen weiter!« entschied Mr. Silver.
    »Wozu?« fragte Mirsa lachend. »Wir würden nicht mehr weit kommen. Er weiß schon längst, daß wir da sind, und er wird uns zerschmettern. Gegen ihn bist du mit deinem Zauberschwert machtlos!«
    »Wen meinst du? Von wem sprichst du?« wollte der Hüne wissen.
    »Ich spreche von Reccish, dem Herrn des Sandsturmes!« kreischte Mirsa vor Vergnügen. Sie breitete die Arme aus, warf den Kopf in den Nacken und rief: »Reccish, komm!«
    ***
    Atax hatte Phorkys, dem Vater der Ungeheuer, etwas versprochen. Um ein Höllenschwert herstellen zu können, hatte Farrac, der Schmied, ein Dämonenherz benötigt.
    Dieses Herz hatte Phorkys für Atax geschaffen, unter der Bedingung, daß Atax mit dem neugewonnenen Schwert gegen den Besitzer des ersten Höllenschwerts zu Felde ziehen sollte. Der geschlechtslose Dämon hatte diesen Vorschlag begeistert aufgenommen.
    Mr. Silver war ihm schon seit langem ein Dorn im Auge. Ihn zu vernichten, würde ihm eine große Freude sein.
    Atax verließ die Hölle. Daß Farrac ein

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