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104 - Mr. Silvers Sohn

104 - Mr. Silvers Sohn

Titel: 104 - Mr. Silvers Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ex-Dämon. »Entweder du tust, was ich will, oder du stirbst!«
    ***
    Mir saß die Angst in den Knochen. Ich sah, wie sich Cuca ständig veränderte. Die Rinde griff immer mehr um sich, und auch ich blieb von dieser Entwicklung nicht verschont.
    Diese verfluchten Vampirbäume!
    Wir hatten entsetzliche Schmerzen; Cuca mehr als ich. Sie stöhnte markerschütternd und wand sich unter Krämpfen. Ihr Gesicht verformte sich immer mehr. Wenn die Entwicklung in diesem Tempo weiterging, konnten wir den Brunnen der Umkehr vergessen.
    Cuca richtete sich steif auf. »Ich halte das nicht mehr aus. Ich kann nicht auf Silvers Rückkehr warten.«
    »Du mußt!« sagte ich eindringlich. »Wenn du nicht hier bist, sobald er eintrifft, wird er dich suchen. Wertvolle Zeit wird vergehen. Zeit, die wir nicht haben.«
    »Ich suche für mich selbst den kürzesten Weg zum Brunnen der Umkehr«, sagte Cuca.
    »Das wirst du nicht tun!« herrschte ich sie an.
    Wenn es sein mußte, würde ich sie mit Gewalt zurückhalten.
    Die Hexe erhob sich. »Setz dich!« befahl ich ihr.
    »Du hast mir gar nichts zu sagen!« erwiderte sie wütend.
    »Verdammt!« schrie ich und sprang auf. »Wenn du dich nicht augenblicklich hinsetzt, schlage ich dich nieder.«
    Sie ließ es darauf ankommen, wollte sich umdrehen und sich entfernen, da schlug Marbu zu, und Cuca landete benommen auf dem Boden. Mich schmerzte die Faust, denn ich hatte hartes Holz getroffen.
    Wo blieb nur Mr. Silver so lange? Er wollte doch bald wieder zurücksein. Eine grauenvolle Vision zog vor meinem geistigen Auge auf. Ich sah den Ex-Dämon, umringt von Teufeln, und sie hatten es irgendwie geschafft, ihn zu überwältigen.
    Aber er konnte auch in eine Haspiran-Falle geraten sein, und nun saß er fest und konnte sich nicht befreien. Das bedeutete für uns alle das Ende.
    Mein Faustschlag machte Cuca zu schaffen. Sie blieb jedoch nicht liegen, sondern richtete sich auf, und ihre holzigen Lippen öffneten sich zu einem aggressiven Fauchen.
    Ihr Kopf wackelte, als wäre er schlecht angewachsen. Ich stand breitbeinig vor ihr, und wenn sie sich erhoben hätte, hätte ich sie mit einem zweiten Schlag wieder zu Boden geschickt.
    Sie mußte bleiben. Ich hielt sie für mich zurück, damit wir gleich aufbrechen konnten, wenn Mr. Silver eintraf. Ja, wenn…
    Cuca war hartnäckig. Sie stand tatsächlich wieder auf, und als ich zuschlagen wollte, fiel sie mir in den Arm. Es kam zu einem kurzen Handgemenge, und dann fielen wir beide um und wälzten uns auf dem Boden.
    »Cuca! Tony!« rief plötzlich Mr. Silver.
    Ich ließ keuchend von der Hexe ab. »Sie wollte allein zum Brunnen der Umkehr gehen!« rechtfertigte ich mein Tun.
    Jetzt erst sah ich, wen Mr. Silver mitgebracht hatte: Mirsa!
    Als sie die Rinde in meinem Gesicht sah, grinste sie schadenfroh.
    »Du wirst uns den kürzesten Weg zum Brunnen der Umkehr zeigen!« sagte der Ex-Dämon.
    Mirsa wollte reden, doch kein Wort kam aus ihrem Mund. Ich nahm an, daß ihr der Ex-Dämon die Stimme genommen hatte. Mit einer Handbewegung gab er sie ihr wieder. Es sah aus, als würde er einen Buchstaben in die Luft schreiben.
    »Den Weg kannst du dir sparen«, sagte Mirsa. »Die beiden werden unterwegs zu Baumvampiren werden.«
    »Ich werde die Entwicklung verlangsamen«, sagte der Ex-Dämon entschlossen, und Worte, die ich noch nie gehört hatte, kamen über seine Lippen.
    Ich merkte, daß gleichzeitig irgend etwas mit mir passierte. Irgendein Ablauf hatte sich in mir merklich verlangsamt.
    Bei Cuca mußte Mr. Silver den gleichen Effekt erzielt haben. Er war der Hexe nun beim Aufstehen behilflich. Er stützte sie und mich, und Mirsa schickte er vor.
    »Man kann ihr nicht trauen«, raunte ich dem Ex-Dämon zu. »Sie hat mich schon einmal hereingelegt.«
    »Das wird sie nicht wagen«, knurrte der Hüne. »Sie weiß, was für sie auf dem Spiel steht.«
    Die Teufelin schlug einen schattigen Weg ein. Sie führte uns an einigen gefährlichen Fallen vorbei. Sollte sie diesmal ehrlich sein? Hatte sie zu großen Respekt vor Mr. Silver und seinem Höllenschwert?
    Was sie bewog, uns nicht auszutricksen, war ihre Sache. Wichtig für uns war lediglich, daß wir uns auf sie verlassen konnten, und das schien der Fall zu sein.
    Cucas Aussehen veränderte sich zwar immer noch, aber wesentlich langsamer, und bei mir war es genauso. Vielleicht hatten wir doch noch eine Chance.
    Wir wären nicht so rasch vorangekommen, wenn Mr. Silver uns nicht so kräftig gestützt hätte. Über kurze

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