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104 - Mr. Silvers Sohn

104 - Mr. Silvers Sohn

Titel: 104 - Mr. Silvers Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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weiteres Höllenschwert schmiedete, war ausgeschlossen. Atax fand, daß er dieses Problem ausgezeichnet gelöst hatte.
    Er begab sich auf die Erde, um sein Versprechen einzulösen. In menschlicher Gestalt erschien er in London, mußte aber erfahren, daß Mr. Silver nicht dort war.
    So wollte er auf die Rückkehr des Ex-Dämons warten, ihn zum Kampf stellen und besiegen. Und anschließend würde er sich auf die Prä-Welt Coor begeben, um sich mit den Grausamen 5 zusammenzutun.
    Alles verlief so, wie es Atax genehm war, und das stimmte ihn zufrieden.
    Wenn er Mr. Silver getötet hatte, würde sich das wie ein Lauffeuer durch alle Dimensionen, in denen die schwarze Macht vertreten war, verbreiten.
    Ein solcher Sieg war sehr wichtig für Atax, denn danach würden viele Dämonen den Wunsch haben, ihn zu unterstützen. Sie stellten sich mit Vorliebe hinter einen klangvollen Namen, um von dem Glanz, der auf ihn fiel, auch etwas abzubekommen.
    Atax, die Seele des Teufels, wartete also in London…
    ***
    Zuerst war Reccish nur ein Punkt am Himmel, doch er wurde rasend schnell größer. Mirsa hätte ihn bestimmt nicht zu rufen brauchen; er wäre auch so gekommen.
    Der ›Punkt‹ erreichte beängstigende Ausmaße, kam in steilem Bogen herunter, und in seinem Zentrum kreiselte eine gewaltige blaue Kraft. Sie hieb vor uns in die Wüste und riß den blauen Sand hoch.
    Mr. Silver ließ Cuca und mich los und griff zum Schwert.
    Mirsa lachte. »Was willst du damit? Reccish hat keinen Körper! Du kannst ihn nicht treffen! Aber er wird dich treffen und vernichten! Dich, mich - uns alle! Reccish ist unbesiegbar!«
    Der Sandsturm heulte ohrenbetäubend laut. Wie eine steil aufragende Windhose drehte er sich auf uns. Ich hörte ein saugendes Geräusch.
    Reccish schien ein riesiger Strudel zu sein, der alles an sich riß, was ihm in die Nähe kam.
    Mirsa hatte wirklich keine Angst vorm Sterben. Sie lief Reccish entgegen. Sekunden später war sie in der blauen Säule verschwunden. Ein letzter, hallender Schrei, dann sahen und hörten wir nichts mehr von ihr.
    Und Reccish rückte näher. Cuca war in den blauen Sand gesunken. Ich weiß nicht warum ich mich um sie kümmerte. Ich lief zu ihr, warf mir ihren Arm um die Schulter und schleppte sie zurück, fort von dem Sandsturmmonster.
    Aber Reccish bewegte sich rascher auf uns zu, als wir zu fliehen vermochten. Selbst wenn ich allein davongerannt wäre, wäre ich nicht schnell genug gewesen.
    Der Sog riß die blauen Sandkörner an meinen Beinen vorbei und auf Reccish zu.
    Als ich sah, daß es keinen Sinn hatte, blieb ich stehen und ließ Cuca los, die sofort wieder zu Boden sank. Ich drehte mich um. Reccish war riesig. Ich konnte an ihm nicht vorbeisehen, und wenn ich nach oben blickte, schien er kein Ende zu nehmen.
    Selbst Mr. Silver schwankte unter dieser enormen Krafteinwirkung. Der Zwei-Meter-Hüne wirkte wie David gegen Goliath. Er setzte blitzschnell ein Zeichen in den Sand. Scharf zog er die Linien mit der Klinge des Höllenschwerts, und er verstärkte die Widerstandskraft mit einer ellenlangen Formel.
    Er stand mitten in diesem Zeichen, doch es war fraglich, ob es ihn vor der Kraft des Sandsturmmonsters schützen würde.
    Die saugende, brausende, heulende Röhre stülpte sich über ihn, und dann konnte ich ihn nicht mehr sehen.
    Wenn der Ex-Dämon verloren war, waren es Cuca und ich erst recht. Der Hexe schien es egal zu sein. Sie legte sich auf den Rücken, breitete die Arme aus, der Sand raste über sie hinweg und auf Reccish zu - und sie wartete auf das Ende.
    Aber zum Teufel, ich wollte mich damit nicht abfinden!
    ***
    Mr. Silver wußte selbst nicht genau, ob das Zeichen halten würde. Er konnte es nur hoffen. Er hatte getan, was möglich war, um es so widerstandsfähig wie möglich zu machen.
    Ob es reichte, würde er gleich sehen.
    Reccish ›fraß‹ ihn. Ein dichter blauer Sandwulst stülpte sich über den Ex-Dämon, und eine Kraft, die dem Hünen die Haare zu Berge stehen ließ, wirkte auf ihn ein. Sie wollte ihn vom Boden hochreißen, emporschleudern in diese sandige Unendlichkeit, doch das magische Zeichen hielt den Ex-Dämon fest.
    Am Anfang war das Wort, und nichts ist stärker als das Wort!
    Das war dem Ex-Dämon bekannt, und er wußte immer wieder, das Wort wirkungsvoll einzusetzen. Er schöpfte aus dem reichen Schatz der Dämonensprache, während es um ihn herum brauste, heulte und tobte und sich ungeheuer starke magische Wirbel wie Förderschnecken nach oben

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