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104 - Mr. Silvers Sohn

104 - Mr. Silvers Sohn

Titel: 104 - Mr. Silvers Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schraubten.
    Er brüllte Formeln, die die feindliche Kraft schwächen mußten. Der Lärm um ihn herum war so laut, daß er seine Stimme kaum hörte, aber die uralten Zauberworte taten ihre Wirkung.
    Sie attackierten Reccish, den lebenden Sandsturm. Da waren Schnauzen, die aus dem wirbelnden Blau hervorstießen, spitz und lang, mit gefletschten langen Zähnen, und hellblau leuchtende Augen. Ihr Blick hatte die Intensität eines Laserstrahls, und die Schnauzen schnappten nach Mr. Silver.
    Mit immer neuen Worten schwächte er die feindliche Magie, die ihn töten wollte. Zum erstenmal hatte es Reccish mit einem Gegner zu tun, der ihm trotzte.
    Das machte das Sandsturmmonster wütend. Er verstärkte seine Attacken. Blaue Flammen stachen von allen Seiten auf Mr. Silver ein, doch das magische Zeichen, in dessen Mitte er sich nach wie vor befand, schien eine schützende Kuppel über ihn gewölbt zu haben.
    Die Flammen stießen gegen diese unsichtbare Glocke und wurden abgeleitet, und sie wurden für Reccish zum Bumerang, denn die Kraft, die Mr. Silver zu seiner Verteidigung einsetzte, drehte die Flammen um und schickte sie gegen Reccish.
    Die hellen Lichtspeere rasten durch den brausenden Schlauch nach oben, verschwanden aus Silvers Blickfeld, und kurz darauf kam von dort oben ein wütendes Geheul herunter.
    Da die Schnauzen den Ex-Dämon nicht packen konnten, tauchten Klauen auf, deren magische Krallen die schützende Glocke zertrümmerten. Der Hüne setzte das Höllenschwert ein.
    Die blinkende Klinge drehte sich so schnell wie ein Ventilatorflügel. Sie hieb durch die Klauen, die aus blauem, magischem Sand bestanden, konnte ihnen jedoch nichts anhaben.
    Da rammte der Ex-Dämon das Schwert in das Zentrum des magischen Symbols. Er konzentrierte sich auf das Zeichen und auf das Schwert. Er bemühte sich, mit ihnen für wenige Augenblicke eine Einheit zu bilden, und er wollte aus seinem Gedächtnis die stärkste Formel hervor, die ihm bekannt war.
    Wenn sie nicht nützte, würde Reccish früher oder später siegen, denn dem Ex-Dämon stand seine Kraft nicht unbegrenzt zur Verfügung. Er schrie die Formel in das Toben des Sandes, so laut er konnte.
    Dann konnte er nichts weiter mehr tun als auf die Wirkung warten…
    ***
    In London trat Atax, die Seele des Teufels, als Henry Huston auf. Er mimte den erfolgreichen Geschäftsmann und warf mit dem Geld nur so um sich.
    Alle verbeugten sich vor ihm, wenn er durch das Hotel ging. Man beneidete ihn um seinen Reichtum und um sein gutes Aussehen. Wie es einem solchen Mann geziemt, war er häufig in Damenbegleitung, wobei es sich selten um richtige Damen handelte, die sich an seiner Seite zeigten.
    Es waren Mädchen, mit denen Henry Huston seinen Spaß hatte, die nicht prüde waren und bei allem mitmachten - für Geld selbstverständlich.
    Eine dieser willigen Mädchen hieß Judy Simmons. Blond und grünäugig war sie, und man hätte sie für einen Engel halten können, doch Atax wußte, daß sie das nicht war.
    Sie hatte dunkle Flecken auf ihrer Seele. Atax konnte sie sehen, doch das wußte Judy nicht.
    Bisher war es ihr stets gelungen, ihre Mitmenschen mit ihrem sauberen Aussehen zu täuschen. Daß sie hinterhältig und verschlagen war, merkten die Leute zumeist erst viel später.
    Judy Simmons arbeitete für eine Hostessenagentur. Man rief an, verlangte für eine gewisse Zeit eine Begleitung, und Judy setzte sich in Marsch. Viele Kunden entschieden sich für Judy. Auch Henry Huston hatte es getan.
    Er hatte ihre Fotos gesehen und gewußt, das keines der anderen Mädchen besser zu ihm passen würde, denn sie war schlecht, verkommen, verdorben.
    Das Foto allein hatte ihm genügt, um sie zu durchschauen, und als er sie dann kennenlernte, hatte er gewußt, daß er die richtige Wahl getroffen hatte.
    Ab sofort wechselte er die ›Damen‹ nicht mehr. Judy war vielseitig genug, um ihm die Abwechslung zu bieten, die er haben wollte.
    Immer wenn sie mit ihm zusammen war, überlegte sie sich, wie sie ihn übers Ohr hauen könnte. Er war reich. Daraus mußte sich doch Kapital schlagen lassen.
    Vielleicht mit Erpressung?
    Atax wußte natürlich, was sie vorhatte. Es amüsierte ihn, zu sehen, wie harmlos sie sich gab und wie durchtrieben sie in Wahrheit war. Er gab sich reichlich zugeknöpft, ließ sie kaum etwas über Henry Huston erfahren, und wenn, waren es gut erfundene Fakten, denn schließlich gab es keinen Henry Huston.
    Es gab nur Atax, die Seele des Teufels!
    Der Spruch »Gleich zu

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