104 - Mr. Silvers Sohn
schüttelte den Kopf. »Das wird er ganz bestimmt nicht tun.«
»Ich werde versuchen, ihn dazu zu bringen. Wenn es mir nicht gelingt, ist das nicht weiter schlimm. Ich lasse ihn in dem Glauben, daß er es nur mit mir allein zu tun hat. Das wird ihn überheblich und wahrscheinlich unvorsichtig machen. Er wird mir mit dem Höllenschwert gegenübertreten, und ich werde die Anfangsphase des Kampfes allein bestreiten. Aber dann wirst du auf den Plan treten, und gemeinsam werden wir ihn bezwingen. Ich werde ihm das Höllenschwert entreißen und ihn damit töten. Und dann heften wir uns an Atax' Fersen, damit auch dieses Problem ein für allemal aus der Welt geschafft wird.«
Sie besprachen noch Einzelheiten, damit der Ex-Dämon garantiert keine Chance hatte. Dann begab sich Mago zum Brunnen der Umkehr, um den Ex-Dämon herauszufordern.
Und Metal wartete in seinem Versteck auf den Moment, wo es Zeit für ihn war, in das mörderische Kampfgeschehen einzugreifen.
***
Ich merkte, wie mir der kalte Schweiß ausbrach. Metal und Mago hatten die besten Aussichten, mit Mr. Silver fertig zu werden. Sie waren stark, und Metal kannte die Kraft, die dem Ex-Dämon zur Verfügung stand, ganz genau, denn er bediente sich der gleichen Magie.
Ich brüllte eine Warnung.
Und dann ging es rund!
Aus Metals Augen schossen Feuerlanzen. Sie trafen das Höllenschwert und hieben es Mr. Silver aus der Hand. Die schwarze Waffe kreiselte über den Boden. Mr. Silver wollte sie sich wiederholen. Metal wollte sie gleichfalls in seinen Besitz bringen.
Ich hakte die milchig-silbrige Scheibe los und wollte den Dämonendiskus gegen den Schwarzmagier einsetzen. Sie wuchs in meiner Hand. Eben noch war sie handtellergroß gewesen, nun hatte sie die dreifache Größe.
Ich holte kraftvoll aus und schickte den Diskus auf die Reise. Mago sah es, konnte es aber nicht mehr verhindern. Der Dämonendiskus schnitt haargenau auf ihn zu.
Ich hatte gut gezielt. Die Scheibe mußte ihn treffen. Ich hielt den Atem an, wartete gespannt auf den Moment, der für den Schwarzmagier das Ende brachte. Der Dämonendiskus war bisher mit jedem schwarzen Feind fertig geworden. Die Kraft würde auch Mago vernichten.
Er schien zu begreifen, daß er auf der Verliererstraße war, und er hatte nur noch eine einzige Chance. Der verfluchte Schwarzmagier wußte, was er tun mußte.
Er ließ seinen Höllenkomplizen im Stich, rettete nur die eigene granitgraue Haut, löste sich von einem Lidschlag zum anderen auf, und mein Diskus fegte ins Leere, hieb gegen den Felsen und fiel klirrend zu Boden.
Mago hatte es geschafft, wegzukommen, doch Metal blieb. Sie wollten beide das Höllenschwert haben - Metal und Mr. Silver -, und sie setzten alles ein, um dieses Ziel zu erreichen.
Wer das Höllenschwert in die Hand bekam, war der Sieger.
Sie hoben gegenseitig ihre Silbermagie auf. Was übrigblieb, war ihre Körperkraft, und sie waren gleich stark. Aber Mr. Silver schien die größere Kampferfahrung zu haben.
Ich war zuerst enttäuscht, weil es mir nicht gelungen war, Mago zu vernichten. Dann wollte ich meinem Freund helfen, Metal zu bezwingen.
Ich holte meinen Diskus. Obwohl die Scheibe mit großer Wucht gegen den Felsen geprallt war, wies sie nicht den kleinsten Kratzer auf.
Ich nahm die Kette ab, hängte die Scheibe dran. Mr. Silver und Metal wälzten sich auf dem Boden. Sie kamen dem Höllenschwert immer näher. Mal streckte der eine, dann der andere die Hand nach der Waffe aus.
Sie hinderten einander jedoch, das schwarze Schwert zu ergreifen. Wenn ich doch bloß das Höllenschwert hätte anfassen dürfen! Aber ich war ein Mensch; mein Wille war nicht stark genug, um die schwarze Waffe zu unterjochen. Sie hätte sich gegen mich gewandt und mich getötet.
Ich mußte Metal schwächen! Mit dem Diskus! Ich rannte auf den Ex-Dämon und seinen Widersacher zu. Sie rollten herum. Jetzt war Metal oben, und ich schlug mit der an der Kette hängenden Scheibe zu.
Metal brüllte auf, war geschwächt, benommen, angeschlagen. Der Ex-Dämon stieß ihn von sich und sprang auf. Er packte das Höllenschwert mit beiden Händen.
Metal konnte es nicht mehr verhindern.
Mr. Silver schwang die schwarze Waffe hoch, entschlossen, den Feind zu vernichten.
Da kreischte plötzlich Cuca entsetzt und mit schriller Stimme: »Nein, Mr. Silver! Tu's nicht! Er ist… unser Sohn! «
***
Das schlug wie eine Bombe ein. Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Jetzt kam Cuca näher heran und sagte es noch einmal
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