Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
104 - Mr. Silvers Sohn

104 - Mr. Silvers Sohn

Titel: 104 - Mr. Silvers Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Existenz nicht geglaubt. Konnte ich dich nun eines Besseren belehren?«
    »Ja«, stieß das verzweifelte Mädchen atemlos hervor. »Bitte…, A-t-a-x…« Zum erstenmal sprach sie ihn mit seinem richtigen Namen an. »Bitte tu mir nichts… Ich flehe dich an… Ich konnte nicht wissen, daß du ein… Dämon bist!«
    Atax lachte. »Ich habe gesagt, daß du sterben wirst, und dabei bleibt es.«
    Da der geschlechtslose Dämon keine Leichen in seiner Suite gebrauchen konnte, traf er magische Vorkehrungen. Stuart Rudins Kleidung verfärbte sich mit einemmal.
    Sie wurde violett, war durchtränkt von Atax' Magie. Auch Judy Simmons' Kleid nahm diese Farbe an. Die Kraft des Dämons sollte Stuart Rudin und Judy Simmons auch dann noch am Leben erhalten, wenn sie bereits tot waren.
    »Eure Uhr ist abgelaufen!« sagte die Seele des Teufels gnadenlos. Er richtete das Höllenschwert gegen Rudin. Der Dieb bekam nicht mit, was mit ihm geschehen sollte.
    Judy Simmons war einer Ohnmacht nahe, als sie sah, wie Atax zustieß. Obwohl tödlich getroffen, blieb Stuart Rudin stehen. Er sackte in seiner violetten Kleidung nur unwesentlich zusammen.
    Atax riß die schwarze Waffe zurück und richtete sie in derselben Sekunde gegen das Mädchen. Ihr Herzschlag setzte aus. Sie verlor die Besinnung, und Atax nahm auch ihr das Leben.
    ***
    Jetzt war der Krug leer, und ich wartete bange auf die Wirkung. Sollte der Weg nach Haspiran für Mr. Silver zum Bumerang geworden sein? Es war - verdammt noch mal - nichts gewonnen, wenn ich gerettet war und es dafür ihn erwischte.
    Das war ein Tausch, mit dem ich nicht einverstanden war!
    Ich ließ den Krug los, packte den Ex-Dämon und schüttelte ihn wild. »Was ist?« schrie ich ihn an. »Verflucht noch mal, was ist denn, Silver?«
    Cuca ließ von ihm ab. Sie kniete neben ihm und schüttelte langsam den Kopf. »Die Kraft des Zauberwassers muß versiegt sein, Tony.«
    »Das glaube ich nicht!« schrie ich zornig. »Dort hängen doch noch Seelen an den Felsen. Solange sie nicht ihre ganze Energie abgegeben haben, muß das Wasser noch wirken!«
    »Dann ist die Vergiftung zu stark«, sagte Cuca. »Oder das Zauberwasser ist gegen Aterbax' Gift wirkungslos.«
    Mir schnürte es die Kehle zu.
    Ich wollte das nicht hören. Ich wollte meinen Freund nicht verlieren! Ich trommelte mit meinen Fäusten auf ihn ein.
    »Nun mach schon, Silver! So tu doch etwas!«
    Ich hielt plötzlich inne. Mein Blick war auf die rechte Hand des Ex-Dämons gefallen.
    Ja! Auf die Hand! Sie war keine Wolfspfote mehr.
    »Es wirkt!« schrie ich. »Cuca, das Wasser wirkt!« Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte einen Freudentanz aufgeführt. Quälend langsam bildete sich die Wolfsschnauze zurück, aber das Aterbax-Gift konnte sich nicht mehr länger in Mr. Silver halten.
    Wieder wurde der Brunnen der Umkehr seinem Namen gerecht. Er hatte uns allen sehr geholfen. Dennoch war es besser, wenn seine Kraft versiegte, denn in der Regel kamen nur angeschlagene Dämonen hierher, um wieder zu Kräften zu kommen. Und dann kehrten sie zurück, nahmen grausame Rache und setzten ihre Schreckensherrschaft fort.
    Bald würde es sich in den Dimensionen des Grauens herumgesprochen haben, daß sich ein Weg zum Zauberbrunnen nicht mehr lohnte. Die Dämonen würden einen Grund mehr haben, uns zu hassen.
    Sehr langsam erholte sich Mr. Silver. Die Wolfsschnauze bildete sich zurück, und ich hatte wieder das vertraute, scharf geschnittene Gesicht meines Freundes vor mir.
    »Du hast dich ja recht schnell für meine Hilfe revanchiert«, sagte der Ex-Dämon.
    Ich grinste. »Ich hab' was gegen Wölfe - wenn ein schwarzes Herz in ihrem Körper schlägt.«
    Ich fühlte mich unbeschreiblich erleichtert. Der Hüne und ich bildeten wieder ein schlagkräftiges Team. Der eine konnte sich hundertprozentig auf den anderen verlassen. Aufrichtigkeit war für uns wieder oberstes Gebot.
    Mitten in meine Freude hinein platzte plötzlich Mr. Silver mit einer gedämpften Warnung: »Da kommt jemand!«
    »Schnell hinter die Felsen«, sagte ich und zog mich als erster zurück.
    Cuca und Mr. Silver folgten mir.
    Hinter einem der großen Findlinge erlebten wir dann eine große Überraschung. Ein hagerer Mann mit granitgrauer Haut und spitzen Ohren betrat den Platz vor dem Zauberbrunnen. Er trug einen braunen Lederwams, und ich wußte, daß seine Zunge gespalten war.
    Das war Mago, der Schwarzmagier!
    ***
    Atax' Magie riß die Tür auf. »Geht!« befahl der geschlechtslose Dämon den

Weitere Kostenlose Bücher