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1040 - Madonna auf dem Höllenthron

1040 - Madonna auf dem Höllenthron

Titel: 1040 - Madonna auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entstand, nahm sie sonst nie wahr. Jetzt, wo ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren, war es anders.
    Es störte sie. Es war zu laut. Sie fürchtete, daß die Blutsaugerin endgültig erwachen und sich dann auf sie stürzen könnte. Nichts schloß sie mehr aus.
    Dann öffnete sie die Tür. Sehr vorsichtig. Es entstand ein langer Spalt, den sie erst mal so ließ und nach draußen schaute. Direkt hinein in den finsteren Hinterhof, in dem eine Lampe brannte. Sie kam Julia immer so vor, als wäre sie durch einen Zufall in dieses Umgebung hineingeraten.
    Ihr Schein brachte auch nichts. Er erreichte kaum den Boden und malte sich wie ein runder, zerfranster Kreis an der gegenüberliegenden Hausseite etwa in Höhe der ersten Etage ab.
    Für sie war dieses eine Licht ein Fixpunkt. Daran wollte sie sich halten.
    Beinahe schon ein Licht der Hoffnung. Mit diesem Gedanken öffnete sie die Tür noch weiter.
    Jetzt konnte sie hindurch.
    Julia hatte dabei ihren Körper gedreht. Mit der schmaleren Seite wollte sie hinaus - und war plötzlich irritiert.
    Nicht wegen der kalten und sehr klammen Luft, die gegen sie drückte.
    Es ging einzig und allein um diese Bewegung, die als flatternder Schatten die Lichtinsel durchfuhr.
    Dann war er da!
    Bei ihr!
    Es war genau der Schatten, den sie auch hinter dem Fenster entdeckt hatte. Sie kam damit nicht zurecht. Für sie war er ein in die Luft geschleuderter Mantel, der ein Eigenleben bekommen hatte. Nur waren diese roten Punkte keine Knöpfe, sondern böse Augen, die zu etwas gehörten, das kein menschliches Gesicht war und Ähnlichkeit mit einem Dreieck aufwies, dabei aber so aussah wie ein gewaltiges Maul, in dem helle Zähne schimmerten.
    Nach einer wilden Bewegung klatschte etwas gegen ihren Kopf und wischte auch an der rechten Seite nach unten, als wollte es ihr ein Ohr abschlagen.
    Die Frau reagierte instinktiv. Ihre Furcht aus der Werkstatt war vergessen. Sie wußte mit beinahe tödlicher Sicherheit, daß man es ihr nicht erlauben würde, und deshalb zog sie sich zurück, begleitet von einem leisen Schrei, der vor den Lippen wehte.
    Sie rammte die Tür zu. Sie schloß ab. Es lief bei ihr alles ab wie in Automatismus. Ihr Herz klopfte wieder so irre schnell. Sie bekam kaum Luft, und sie preßte sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür.
    Julia brauchte eine Weile, um den Angriff zu verdauen. Daß es für sie ein Angriff gewesen war, stand außer Frage. Jemand war auf sie zugeflogen und hatte sie geschlagen.
    Womit?
    Sie kam nicht zurecht. Es waren Flügel oder Schwingen gewesen. Wie bei einem großen Vogel. Die Berührung hatte ein Brennen an ihrer rechten Kopfseite hinterlassen, und sie tastete vorsichtig danach, weil sie damit rechnete, eine Wunde zu haben.
    Nein, da war nichts. Nur die Haut brannte. Blut spürte sie nicht. Sie hatte Glück gehabt. Es hätte sie auch anders erwischen können, und sie erinnerte sich an die beiden roten Augen, an das Maul, und auch an die Zähne.
    Das war kein Mantel gewesen, auch kein dunkler Lappen und erst recht kein Vogel.
    Abgeschlossen hatte sie wieder. Mit weichen Knien ging Julia den Weg wieder zurück. Nach jedem Schritt wurde ihr immer deutlicher, daß sie durch die Hintertür nicht mehr verschwinden konnte. Okay, es gab noch andere Möglichkeiten, aber sie wußte auch, daß da draußen jemand auf sie lauerte.
    Vielleicht war er nicht allein. Es konnten zwei, drei oder noch mehr sein.
    Keine Vögel, auch wenn sich der Gegenstand durch die Luft bewegt hatte.
    Sie senkte den Kopf. Das Bild wollte sie nicht mehr sehen. Die beiden Lampen ließ sie an. An diesem hellen Lichthof vorbei bewegte sich Julia in die andere Richtung.
    Sie war gezwungen worden, hier zu übernachten. Eine Chance, normal wegzukommen gab es nicht.
    Julia verließ das in einem Anbau liegende Atelier durch eine andere Tür, lief einen schmalen Flur hoch, erreichte die kleine Kammer und betrat sie normal und nicht mehr so vorsichtig. In diesem Moment wäre es ihr auch egal gewesen, ob etwas passierte oder sie einen hinterlistigen Angriff erlebte. Sie wollte einfach Ruhe haben. Nicht mehr gestört werden, allein sein.
    Es war wirklich eine Kammer. Mehr ein Schlafplatz ohne Fenster. Wie eine Zelle. Eine Toilette und eine Dusche gab es in dem noch kleineren Nebenraum, aber darum kümmerte Julia sich jetzt nicht. Sie ließ sich auf den Stuhl fallen, der neben dem Bett stand. Ein richtiges Bett war es auch nicht. Eine gepolsterte Liege, die aufgeklappt werden konnte und auch

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