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1040 - Madonna auf dem Höllenthron

1040 - Madonna auf dem Höllenthron

Titel: 1040 - Madonna auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgeklappt worden war, so daß sich Julia direkt hineinlegen konnte. Es wäre Zeit dafür gewesen. Nur wußte sie selbst, daß sie so leicht keinen Schlaf finden konnte, und deshalb ließ sie sich auf den Stuhl fallen. Ihr gegenüber stand die wacklige Kommode. Darauf lagen einige Telefonbücher, alte noch, die eigentlich hätten entsorgt werden müssen. Und auf den Büchern hatte das dunkle Telefon seinen Platz gefunden, die einzige Verbindung zur Außenwelt.
    Julia vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie hörte sich selbst heftig atmen.
    Leichte Kopfschmerzen quälten sie. Das Erlebte lief immer wieder wie ein Film vor ihrem geistigen Auge ab, der einfach kein Ende zu finden schien.
    Etwas Unerklärliches war geschehen. Einen Reim konnte sie sich darauf nicht machen. Es gab einfach keine Erklärungen für diesen Horror.
    Mittlerweile empfand sie die Geschehnisse als Horror. In der Skala der Gefahrenstufe lagen sie weit oben.
    Julia überlegte oder versuchte es jedenfalls. Sie mußte die Dinge einfach in die Reihe bringen, sie genau ausloten und dann richtig reagieren. Die Panik war verschwunden, nicht aber das Gefühl, eingesperrt und bewacht zu sein.
    Madonna auf dem Höllenthron!
    Dieses Gemälde war der Schlüssel zu einem schrecklichen Geheimnis.
    Über die Hintergründe wußte sie nichts, sie mußten erst freigelegt werden. Julia fragte sich, ob sie das überhaupt wollte oder konnte.
    Ein Name war gefallen.
    John Sinclair!
    Trotz ihres Stresses hatte sie ihn nicht vergessen. Sie hörte ihn zum erstenmal. Darüber wollte und mußte sie nachdenken, und dieser Name ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Er war so ungemein wichtig für sie, und sie war sich sicher, daß er für etwas in ihrem Leben stand. Nur konnte sie nicht sagen, wofür genau, aber es gab ihn, und er war nicht grundlos genannt worden.
    Von einer gemalten Person, die nicht nur Blut spuckte, sondern auch sprechen konnte.
    Das war der reine Irrsinn. So etwas brachte die Frau nicht mehr auf die Reihe, denn das stellte die Naturgesetze völlig auf den Kopf. Madonna hatte ihn gerufen. Sie mußte deshalb mit ihm in einem gewissen Zusammenhang stehen. Möglicherweise waren die beiden Komplizen, aber Julia ängstigte sich nicht.
    Ein tiefes Gefühl sagte ihr, daß dieser ihr unbekannte John Sinclair noch einmal wichtig werden konnte. Sie mußte ihn erreichen, und so bald wie möglich.
    Jetzt!
    Plötzlich bekamen die auf der Kommode liegenden, alten Telefonbücher einen Sinn. Sie brauchte nur nachzuschlagen, seinen Namen zu finden und anrufen.
    Aber wie viele Sinclairs gab es? Und wie viele davon trugen den Namen John?
    Sie würde bestimmt mehrere Menschen wecken, aber das wollte Julia in Kauf nehmen. Deshalb stand sie mit einer hastigen Bewegung auf und war Sekunden später damit beschäftigt, eines der großen Telefonbücher zu durchwühlen.
    Es klappte nicht sofort. Julia war einfach zu nervös. Sie riß sogar eine der dünnen Seiten ein. Das Licht war auch nicht besonders hell.
    Manchmal verschwammen die Buchstaben auch vor ihren Augen. Julia Ross riß sich immer wieder zusammen. Sie fand den Namen - und atmete zunächst einmal tief durch.
    Zwar gab es mehrere Sinclairs mit dem Vornamen John, doch in ihrer Lage war ihr alles egal. Verzweifelt suche sie noch nach Worten, wie sie ihre Lage erklären sollte. Konnte sie einfach fragen, ob sich einer dieser Sinclairs für ein blutendes Bild interessierte und für eine Frau, die zur Vampirin geworden war?
    Es war alles möglich, sie mußte es einfach versuchen, und die anderen mußten auch irgendwie begreifen, daß sie eine Frau war, die Angst hatte und in einer Zwangslage steckte.
    Mit diesem Gedanken im Kopf wählte sie die erste Nummer…
    ***
    Es war keine lange Fahrt für mich gewesen, doch meine Müdigkeit war bereits verschwunden, als ich die Stimme der fremden Frau gehört hatte, die mich mitten in der Nacht aus tiefem Schlaf gerissen hatte.
    Den Hörer hatte ich noch im Halbschlaf abgenommen. Dann war ich von der Stimme alarmiert worden, und ich wußte genau, daß sich hier niemand einen Spaß mit mir erlaubte.
    Ich war also in den Wagen gestiegen und hatte ein nasses, düsteres und zum Glück auch fast autofreies London vor mir liegen. Zudem hatte ich nicht weit zu fahren brauchen, denn das Ziel, eine Galerie, nebst Anbau in einem Hinterhof, war nahe. Praktisch dort, wo sich die beiden Stadtteile Soho und Marylebone trafen. Nördlich der Oxford Street in Richtung BBC-Gebäude.
    Der leichte

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