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1043 - Vamanu

Titel: 1043 - Vamanu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weißt du also schon?"
    Wieder nickte Siska.
    „Zapfenergie wird doch nicht nur für Raumschiffe, sondern für alle möglichen Zwecke gewonnen und gespeichert, Bully. Am Himmel Terras kann man fast jede Nacht die Leuchterscheinungen sehen, die entstehen, wenn ein Satellit auftankt."
    Reginald Bull schluckte.
    „Entschuldige, Siska, aber viele Dinge sind für unsereinen so selbstverständlich, daß man sich ihrer gar nicht mehr bewußt wird. Zweifellos hast du auch in der Schule viel darüber gehört."
    „Oh, ja! Mein Computer-Mentor sorgt dafür, daß ich immer eine Menge Angebote aus allen Gebieten erhalte, aus denen ich dann bis auf die Basis-Lehrstoffe frei wählen kann."
    Bull seufzte.
    „Ihr habt es gut. Wenn ich da an meine Schulzeit denke...!"
    „So gut haben wir es nun auch wieder nicht", protestierte Siska. „Ich will beispielsweise Exo-Mineraloge werden. Was glaubst du, was ich mir da alles für Grundwissen transferieren lassen muß. Allein die terranischen Minerale, ihre Strichfarben, Härtegrade, Eigenfarben, ihr Glanz, ihre Durchsichtigkeit, ihre Formen, ihre Entstehung, ihre Begleiter..."
    „Bitte, hör auf!" flüsterte Bull in nur halb gespieltem Entsetzen. „Ich will ja kein Mineraloge werden. Aber ich sehe ein, daß du eine ganze Menge Wissen verarbeiten mußt, denn das kann euch ja keine Maschine abnehmen wie das Lernen."
    „Nein, lernen können wir nur die Fakten und ihre Systematik sowie die Einordnung in das System ..."
    „METAGRAV-VORTEX steht voll!" hallte die Stimme Noel Hamptons über Lautsprecher durch die Hauptzentrale. „Eintritt in den Hyperraum in fünf Sekunden!"
    Siska wartete, bis die Stimme verklungen war, dann fragte er: „Was ist ein METAGRAV-VORTEX, Bully?"
    Bulls Gesicht strahlte, weil er endlich etwas erklären durfte, von dem der Junge noch nichts wußte.
    „Der Schiffsantrieb funktioniert bei Sublichtflug oder Sublichtphase durch Projizierung eines gleitenden Schwerkraft-Zentrums in Flugrichtung. Der Ort, an dem das Schwerkraft-Zentrum entsteht, heißt DER VIRTUELLE G-PUNKT oder auch HAMILLER-PUNKT.
    Der Zug dieses Punktes zieht das Schiff hinter sich her, und die Geschwindigkeit des Schiffes ergibt sich aus der Geschwindigkeit, mit der er vor ihm her wandert.
    Zum Eintritt in die ÜBERLICHTPHASE wird das Schwerkraft-Zentrum am HAMILLER-PUNKT solange verstärkt, bis ein Pseudo-Black-Hole entsteht, das wir METAGRAV-VORTEX nennen. Durch es stürzt das Schiff in den Hyperraum. Flugweite und Geschwindigkeit werden durch entsprechende VEKTORIERUNG des METAGRAV-VORTEX bestimmt.
    Während des Fluges im Hyperraum erzeugen die GRIGOROFF-PROJEKTOREN ein Schirmfeld, die GRIGOROFF-SCHICHT, die das Schiff einhüllt und es gegen den Abstoß-Effekt des Hyperraums schützt."
    „Das ist ungeheuer!" entfuhr es Siska Taoming, der vor Begeisterung auf seinem Sessel hin und her rutschte. „Und damit kann man unbegrenzte Überlichtgeschwindigkeiten erzielen, nicht wahr?"
    „Nun, unbegrenzt ist ein großes Wort", erwiderte Bull. „Das METAGRAV-TRIEBWERK erlaubt die Erzielung von H-Raum-Geschwindigkeiten mit einem Überlichtfaktor bis zu zwei Milliarden, aber die GRAVITRAF-SPEICHER leeren sich dabei natürlich so schnell, daß das betreffende Schiff alle paar Stunden stoppen müßte, um nachzutanken, ganz abgesehen einmal von dem schnelleren Verschleiß der Zapfer und Speicher infolge der Bewältigung eines kaum noch vorstellbaren Energieflusses.
    Selbst mit dem MEGATRAV-TRIEBWERK können wir also nicht von einem Ende des Universums bis zum anderen fliegen - und schon gar nicht in der Zeitspanne, die der menschlichen Lebenserwartung entspricht. In der Praxis gehen wir sogar nur selten über ÜL-Faktoren von zehn Millionen hinaus."
    Siska blickte ihn aus großen Augen an.
    „Es gibt also immer noch Neues zu erfinden", sagte er träumerisch. Dann bemerkte er, daß die MINDBRIDGE bereits durch den Hyperraum raste. „Bei dieser Beschleunigung müssen die Andruckneutralisatoren aber immens leistungsstark sein, denn ich habe überhaupt nichts davon gespürt, daß wir mit vielfacher LG fliegen."
    „Wahrscheinlich würden sie ein Drittel der Schiffsmasse benötigen, wenn wir voll aufdrehten", erwiderte Bull lächelnd. „Aber wir brauchen sie nicht, da sich ein Schiff mit METAGRAV-ANTRIEB ständig im freien Fall bewegt. Dafür müssen wir die Schwerkraft künstlich herstellen, sonst würden wir schwerelos im Schiff herumsegeln - und alles mit, was nicht verzurrt ist."
    Der Junge nickte,

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