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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich bei den Engelkindern nicht gesehen. Laras Beretta hatte sicherlich Jane Collins gehört, doch darüber nachzudenken, war jetzt nicht die Zeit.
    Beinahe noch auf der Türschwelle blieb ich stehen. Die Mündung der Pistole wies in den Raum hinein und zeigte nicht nur auf eine Stelle, denn ich schwenkte sie in einem Halbkreis hin und her.
    »Okay. Sie haben hier Ihren Spaß gehabt. Aber jetzt bin ich an der Reihe!«
    Sarah meldete sich. »Trau ihnen nicht, John. Trau ihnen auf keinen Fall, verstehst du?«
    »Schon gut.«
    »Sie haben sich Jane geholt.«
    Ich nickte. »Ja, das habe ich mir gedacht. Und wir werden sie auch finden.«
    »Sie muß bei ihm sein, bei Kalim. Er will sie benutzen. Er will mit ihr einen Götzen zeugen, verdammt!«
    Ich hatte Sarah Goldwyn selten so aufgeregt oder von der Rolle erlebt. Die Angst um Jane mußte wirklich sehr groß sein. Doch es gab noch jemand anderen, den ich vermißte. Das war Suko. Er mußte sich auch in der Gewalt der Engelkinder befinden, und ich fragte Sarah, ob sie ihn gesehen hatte.
    »Nein, überhaupt nicht, John.«
    Ich pickte mir Lara heraus. »Wo ist der Chinese? Wo?«
    Die Grauhaarige schien sich ducken zu wollen, als fürchtete sie, von einer Kugel getroffen zu werden. Sie schüttelte den Kopf. Ihr Mund stand dabei offen, und dieser etwas dümmliche und auch leicht überraschte Gesichtsausdruck machte mir klar, daß sie nichts über Suko oder sein Verschwinden wußte. Sie hob nur die Schultern, und auch die anderen Engelkinder kannten die Antwort nicht.
    Es fiel mir nicht leicht, doch es ging nicht anders. Ich mußte die Klärung von Sukos Verbleib vorerst zurückstellen. Sarah war im Moment wichtiger, dann natürlich Jane.
    »Ihr werdet euch nicht bewegen!« warnte ich die Frauen. »Nur eine von euch soll herkommen.«
    Den Namen brauchte ich nicht zu sagen. Lady Sarah wußte, daß nur sie gemeint war. Sie machte es geschickt, denn sie hielt sich außerhalb der Schußrichtung. Sie drückte sich an der Wand entlang und hinter den Frauen her, die wie Ölgötzen standen, sicherlich voller Haß waren, sich jedoch nicht trauten, etwas zu unternehmen.
    Die Gruppe bestand nicht nur aus jungen Frauen. Alle Altersschichten waren vertreten. Die grauhaarige Lara war wohl die älteste unter ihnen und so etwas wie eine Anführerin.
    Sarah ließ die Frauen nicht aus den Augen. Ihren Stock hatte sie zu Hause gelassen. Zumeist hielt sie sich an der Wand fest. Auf keinen Fall wollte sie stolpern und stürzen.
    Besonders günstig sah die Zukunft für mich nicht aus. Ich mußte nicht nur auf Lady Sarah aufpassen, sondern auch auf die vierzehnjährige Evita Munoz. Zudem mußte ich so schnell wie möglich Jane Collins finden. Hinzu kam das Problem Suko. Keine besonders reizenden Aussichten.
    Sarah war bei mir. »Okay, John, wir können uns zurückziehen.«
    »Kann man die Tür abschließen?«
    »Sicher.«
    »Wer hat den Schlüssel?«
    Sie unterlegte ihre Antwort mit einem bitter klingenden Lachen.
    »Wenn ich das wüßte.«
    »Okay, tritt hinter mich und bleib dort stehen.«
    Sarah kam der Aufforderung nach. Ich hörte sie laut atmen, während ich die Frauen ansprach. »Wer von Ihnen hat den Schlüssel zu dieser Tür?«
    Keine Antwort.
    »Wer?«
    »Es gibt keinen«, sagte Lara.
    »Sie lügt!« flüsterte Sarah mir zu. »Ich habe gehört, wie die Tür von außen aufgeschlossen wurde.«
    »Sie irrt sich!«
    Ob Lara gelächelt hatte oder nicht, konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wahrscheinlich war es schon. Sie wollte nicht, daß ich noch mehr in Vorderhand geriet. Es war auch nicht die Zeit, nach dem Schlüssel zu suchen oder jede der Frauen zu durchsuchen. Wir mußten Jane und Kalim finden. Ich wußte auch, wo ich zu suchen hatte. Die Treppe hochgehen in den Tempel des Lichts.
    Ich wies Sarah an, zurückzugehen, was sie auch tat. Dann trat auch ich nach hinten und zog die Tür wieder zu. Ein Schlüssel steckte leider nicht von außen.
    »Finde Jane!« Sarah war nervös. Ihre Stimme zitterte. »Ich traue diesem Kalim, der sich Engel nennt, alles zu. Er ist aus seinem Reich gekommen, um mit Jane einen Götzen zu zeugen. Stell dir das mal vor, John. Sie wird sich nicht wehren können. Auf mich brauchst du keine Rücksicht zu nehmen. Ich werde versuchen, die Meute so lange wie möglich aufzuhalten, sollte sie denn kommen.«
    »Alles gut und schön. Du wirst das Haus verlassen, Sarah. Nimm Evita am besten mit.«
    »Wer ist das?«
    »Ein Mädchen, vierzehn Jahre. Meine Begleiterin. Sie

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