1046 - Terra im Schußfeld
elfte „Mörser" war größer als die anderen, von denen er, wie es schien, mit Energien unbekannter Natur gespeist wurde.
Etwa zwanzig Sawpanen bewegten sich zwischen den unförmigen Gebilden hin und her - offensichtlich das Wartungspersonal. Sie bewegten sich auffällig ungeschickt.
Unwillkürlich erweckten sie den Eindruck, als fühlten sie sich in ihren klobigen Rüstungen nicht sonderlich wohl.
Welche Aufgaben sie erfüllten, wäre jedem terranischen Beobachter vorerst ein Rätsel geblieben, nur der Erfolg ihrer Arbeit wurde sichtbar, allerdings erst dann, wenn man das Schwingenschiff von außen sah.
Dort, wo der große und mittlere „Mörser" stand, war ein dem runden Lauf entsprechendes Loch in der Hülle des Schiffes. Aus ihr drang ein gleichgroßer, halb transparenter Strahl, der sich wie ein gigantischer Schlauch bis zur Weiche spannte. Er verlief nicht immer exakt gerade, sondern in seltsamen Kurven, aber er landete genau an einer Stelle des Ziels, ohne dort seine Position zu verändern.
Auch von den anderen dreizehn Schiffen ging ein solcher Energieschlauch aus und verband sie mit der unvollendeten, schimmernden Weiche.
Sie luden sie auf.
Nicht mehr lange, und die Aufgabe war erfüllt.
*
Sie standen vor einer Tür, Ras legte die flache Hand dagegen und spürte, daß sie zitterte.
Vibrationen!
Um ihre Trommelfelle vor dem Zerplatzen zu schützen, schlossen die Teleporter ihre Helme und schalteten die Außenmikrophone auf geringe Leistung. Noch konnten sie nicht ahnen, daß sie mit dieser Maßnahme entscheidend dazu beitrugen, das Abenteuer lebend zu bestehen.
Ras blickte Gucky fragend an. Der nickte.
Vorsichtig öffnete Ras die Tür. Er glaubte, so etwas wie einen starken Luftzug zu verspüren, so als sei in dem Raum hinter der Tür ein Vakuum, aber das war, den Instrumenten nach zu urteilen, nicht der Fall. Nur das Brummen war lauter geworden, und damit auch die Vibrationen.
Ras hielt die Tür einen Spalt offen, während der kleinere Gucky den Kopf hindurch steckte. Trotz der geringen Leistung der Mikrophone dröhnte es in den Ohren des Mausbibers, als befände er sich hinter dem Vorhang eines gigantischen Wasserfalls. Er sah genau das, was zu sehen er vermutet hatte: die Reihe der Projektoren.
Er sah aber auch die Sawpanen und empfing ziemlich stark ihre Mentalimpulse, ohne allerdings deren Sinn erfassen zu können.
Gleich rechts neben der Tür ruhten auf breiten Sockeln bleiern schimmernde Blöcke, die Deckung boten. Gucky gab Ras ein Zeichen und wartete, bis er sicher sein konnte, daß keiner der Sawpanen in seine Richtung blickte. Blitzschnell sprang er hinter den ersten Block.
Ras folgte ihm wenige Sekunden später, aber er mußte geduckt stehen bleiben, um nicht gesehen zu werden. Gleichzeitig klammerte er sich an dem unbekannten Material fest, denn der Sog war kräftiger geworden.
Die Sawpanen hatten die Eindringlinge nicht bemerkt, das ließ sich aus ihrem unveränderten Verhalten schließen. Ras und Gucky hatten Gelegenheit, die unterschiedlichen Gestalten zu studieren. Fast wirkte es so, als verberge sich in jeder Rüstung ein anderes Lebewesen - oder waren es nur die Rüstungen, die nicht einheitlich gebaut worden waren?
Gucky schaltete sein Außenmikrophon ganz ab und gab Ras ein Zeichen, es ihm nachzumachen. So wurde eine Funkverständigung wieder möglich, wenn auch mit gewissem Risiko.
„Möchte wissen, wie sie wirklich aussehen, Ras!"
„Dazu müßten wir einem die Rüstung ausziehen. Vielleicht später?"
„Bestimmt! Siehst du die Generatoren?"
„An denen halten wir uns, nehme ich an, gerade fest. Das an der Wand dort sind die Projektoren. Der Sog, den wir spüren, führt hin zu ihnen. Aber es ist kein Luftzug. Es ist etwas anderes."
„Energie?"
„Wahrscheinlich. Ich kann es mir auch nicht erklären ..."
Einer der Sawpanen, über zweieinhalb Meter hoch, durchquerte den Raum und kam zu den Generatoren, an deren Vorderseite sich die Instrumente und Bedienungskontrollen befinden mußten. Er hantierte an ihnen herum und kehrte dann zu den Projektoren zurück, um dort ebenfalls einige Manipulationen vorzunehmen.
„Der Sog wird stärker", kreischte Gucky in sein Helmmikrophon. Es war ihm egal, ob ihn jetzt jemand im Schiff empfing oder nicht. Verzweifelt klammerte er sich an der glatten Oberfläche des Blocks fest. „Ich kann mich nicht mehr halten. Die Sawpanen tun so, als spürten sie es nicht..."
„Die Rüstungen und ihre Beschichtung", keuchte
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