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1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weiche war es absolut dunkel", informierte Ras den Mausbiber. „Nur die Spirale leuchtete. Hier ist alles ganz anders."
    „Sie ist ja auch zum Glück noch nicht fertig."
    Das schimmernde Licht schien aus den Wänden zu kommen, die ihre endgültige Dicke noch nicht erreicht haben konnten. Der Hohlraum würde sich also noch weiter verengen, jetzt hatte er noch - in der Abzweigung - eine Breite von über sechs und eine Höhe von mehr als zwei Kilometern.
    Die geringe Schwerkraft erleichterte das Vorankommen.
    Die Wand rechts wirkte wie eine schimmernde Lichtmauer, ein wenig pulsierend, während sie aufgeladen wurde. Ras überlegte, ob die Sawpanen wohl etwas von dem Zwischenfall bemerkt hatten. Wenn ja, dann konnte es durchaus möglich sein, daß sie Gegenmaßnahmen ergriffen.
    „Ich glaube es nicht", unterbrach Gucky seinen Gedankengang. „Die Weiche ist noch nicht fertig. Kann noch ein oder zwei Tage dauern."
    „Bis dahin sind wir längst wieder in Sicherheit", hoffte Ras.
    „Hm", knurrte Gucky, nicht ganz so zuversichtlich. „Es hängt alles davon ab, ob wir teleportieren können oder nicht. Jedenfalls werde ich die Bomben erst dann zünden, wenn wir wieder wohlbehalten in ‚Schrotthaufen’ sind. Ach, wie ich mich nach dem alten zerschossenen Kasten sehne ..."
    Ras blieb plötzlich stehen. Ihm war ein Gedanke gekommen. Er sah auf sein Helmchronometer.
    „Was ist?" fragte Gucky.
    Ras sagte: „Bei der Weiche von Arxisto haben wir die verrücktesten Zeitphänomene erlebt. Ist das hier auch so? Meine Uhr geht normal, ich kann nichts feststellen. Demnach müßten wir uns jetzt ziemlich genau dreißig Minuten hier aufhalten. Kannst du das mit Fellmer checken?"
    Fellmer bestätigte, daß seit ihrer gewaltsamen Entfernung aus dem Schwingenschiff neunundzwanzig Minuten vergangen seien. Es gab also keine Zeitdifferenz.
    Beruhigt setzten sie ihren Weg fort, flogen dann ein Stück, als es ihnen zu langweilig wurde - ein Paradoxon in dieser Situation -, und hielten erst an, als sie noch fünfhundert Meter vom oberen Ende der rechten Abzweigung des großen Yentfernt waren.
    „Fällt dir da auch etwas auf?" erkundigte sich Ras und sah angestrengt nach vorn. „Das Licht..."
    Es war nicht nur das Licht.
    Erst nachdem sie langsam ein Stück weitergegangen waren und sich dem unregelmäßig geformten Ende der rechten Abspaltung des Ynäherten, konnten sie mehr erkennen, wenn auch nur vage und unbestimmt. Etwa in rechteckiger Form war der Weltraum wie in einem Ausschnitt zu sehen. Aber das diffuse Licht, das im Innern der Weiche herrschte, setzte sich in den sonst schwarzen Raum hinaus fort.
    „Das war aber vorher, als wir uns im Wrack der Weiche näherten, noch nicht da", sagte Ras besorgt. „Was hat das zu bedeuten?"
    „Ich kann auch nicht mehr als nur Vermutungen anstellen", wich Gucky einer direkten Antwort aus. „Die Weiche jedenfalls ist noch nicht fertig, das steht fest. Aber vielleicht versuchen die Sawpanen trotzdem schon, eine Verbindung zu jener Welt in einer anderen Dimension oder in der Zukunft herzustellen, die sie später anzuzapfen gedenken. Das wäre doch möglich, oder?"
    „Um sich zu überzeugen, daß die Weiche später auch einwandfrei arbeitet, meinst du?
    Hm, durchaus möglich. Gehen wir näher heran."
    Mit gemischten Gefühlen setzten sie sich wieder in Bewegung.
    Unabhängig voneinander stellten sie fast die selben Überlegungen an. Am oberen Ende der Yförmigen Weiche wurde nur angesaugt, das war bekannt. Es schien also höchst unwahrscheinlich, daß sie dort ein Sog in den Raum hinauszerren könnte, was ja an sich nicht so gefährlich wäre. Besser jedenfalls, als befänden sie sich am unteren Ende des Y.
    Wenn aber nun, überlegten Ras und Gucky weiter, diese seltsame Lichtbrücke, die sich übrigens in einiger Entfernung im Dunkel des Alls verlor, zu jener unbekannten Welt führte, von der später der Zeitmüll geholt werden sollte ...
    „Wäre doch ganz interessant", unterbrach Ras die Gedankengänge des Mausbibers, „zu erfahren, was auf uns zukommt, falls es uns nicht gelingen sollte, die Weiche zu vernichten."
    Gucky bedachte ihn mit einem undefinierbaren Blick.
    „Es wird uns gelingen, Ras, darauf kannst du dich verlassen! Aber ich bin ebenso neugierig wie du, ehrlich gestanden. Es fragt sich nur, ob unsere Vermutungen und Überlegungen richtig sind. Die Lichtbrücke als Peilung für eine Teleportation - das ist es doch, was du meinst?"
    Aus mehr als einem Lichtjahr Entfernung meldete

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