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1047 - Madame Medusa

1047 - Madame Medusa

Titel: 1047 - Madame Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kam, daß Donkan abergläubisch war. Menschen, die in die Zukunft sahen, waren ihm suspekt. Davor fürchtete er sich sogar.
    Sie winkte ihm mit dem Zeigefinger. Donkan riß sich zusammen. Er lächelte, auch wenn es ihm schwerfiel.
    »Du weißt, wer ich bin?«
    »Natürlich. Madame Medusa.«
    »Ich habe vorhin Eva geschickt, nun bin ich selbst hier. Ich möchte etwas trinken.«
    »Es freut uns, Madame.«
    »Lüge nicht!« erwiderte sie scharf. »Ich spüre doch, daß du nicht die Wahrheit sagst. Gib mir ein Glas Champagner. Du weißt ja, welche Marke ich bevorzuge.«
    »Gern, Madame.« Donkan ging zum Kühler. Er war furchtbar angespannt. Es hing natürlich mit dem Besuch der rätselhaften Frau zusammen. Gleichzeitig konnte er sich vorstellen, daß in der nächsten halben Stunde etwas passieren würde. Es gab keine Anzeichen, er verließ sich da nur auf seine Vorahnung, und es ärgerte ihn, als er beim Eingießen Champagner verschüttete. So stark zitterte seine Hand.
    Tief durchatmen. Sich zusammenreißen. Mit einem Taschentuch wischte er die Stirn trocken. Dann servierte er das Glas und stellte es vorsichtig auf die Bar.
    »Zum Wohle, Madame.«
    »Danke.«
    Donkan wollte sich zurückziehen, doch die Frau hatte etwas dagegen. »Nein, bleib hier«, sagte sie, bevor sich der Keeper abwenden konnte.
    »Natürlich, Madame.«
    Sie hatte schon einen Schluck getrunken und stellte das Glas soeben wieder ab. »Ich möchte mit dir ein paar Worte reden, Donkan.«
    »Gern, Madame.«
    Sie lächelte, als hätte sie ihn abermals bei einer Lüge durchschaut. Dann hob sie die Augenbrauen und sprach weiter. Sehr leise war dabei ihre Stimme, aber durchaus zu hören. »Über meine Mitarbeiterin Eva haben wir schon gesprochen. Als sie zurückkam, berichtete sie mir, daß zwei Männer an der Bar gesessen haben. Ein Chinese und ein Weißer, sicherlich ein Einheimischer.«
    »Das ist richtig.«
    »Wunderbar. Kennen Sie die beiden Männer?«
    »Nein, Madame. Ich habe sie heute zum erstenmal gesehen. Sie waren zuvor noch nie hier.«
    »Sie haben sich trotzdem unterhalten,«
    »Das gehört zu meinem Beruf.«
    »Sehr schön. Worüber?«
    Donkan war überrascht. Er wußte nicht, was er antworten sollte. Außerdem gehörte es zu seinen Prinzipien, daß er über die mit Gästen geführten Gespräche nicht mit einem Dritten redete. Er mußte diplomatisch sein und versuchen, sich aus der Affäre zu ziehen.
    Madame Medusa trank wieder und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. »Ich warte.«
    Donkan wurde verlegen. »Wir haben über vieles gesprochen…«
    »Das glaube ich dir. Aber ich will Einzelheiten wissen. Sag nicht, daß du dich nicht mehr dran erinnern kannst. Ich will dir einen guten Rat geben. Es liegt allein an dir, ob du sterben wirst oder ob ich dich am Leben lasse. Wenn ich mich für ein Sterben entscheide, wirst du einen schrecklichen Tod erleiden, das kann ich dir schwören. Denke über meinen Namen nach. Ich bin eine Medusa. Ich habe in Griechenland die Weihe dieser Dämonin erhalten. Muß ich dir erklären, was es bedeutet, eine Medusa zu sein, Donkan?«
    »Nein… ja… ich bin durcheinander.«
    »Wer mich anschaut, wird zu Stein!« flüsterte sie ihm zu und lächelte dabei kalt.
    Er schloß die Augen, hörte sie hämisch lachen, und zugleich vernahm er die Stimme seines Kollegen. »Vier doppelte Whisky und vier trockene Martini.«
    Donkan war froh, abgelenkt zu werden. »Entschuldigen Sie, Madame, ich muß arbeiten.«
    »Gleich, mein Lieber. Ich will nur, daß du mir einen sehr kleinen Gefallen tust.«
    »Natürlich.«
    »Du sagst mir Bescheid, wenn die beiden Männer hier auftauchen, falls ich sie nicht sehe. Es kann auch sein, daß sie Eva mitbringen. Sollte dies eintreten, wirst du mir ein Zeichen geben. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Madame.«
    »So, jetzt fülle die Gläser.« Sie schaute dem Keeper nach und griff wieder zum Glas. Sie liebte den Champagner. Wenn sie ihn trank, dann hatte sie einfach das gute Gefühl, etwas geleistet zu haben, denn nicht jeder konnte sich diese teure Sorte leisten.
    Bis auf einen kleinen Rest leerte sie das Glas und drehte sich dann auf dem Hocker um. Die Sicht im Club war nicht mehr so gut. Aus irgendwelchen Düsen wurde künstlicher Nebel über die Tanzfläche geblasen, und die Musik deutete darauf hin, daß jemand auftreten würde. Der Nebel hielt sich nicht nur im Bereich der Tanzfläche, er verteilte sich auch und floß lautlos über die Ränder hinweg auf die Tische zu und füllte auch

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