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1047 - Madame Medusa

1047 - Madame Medusa

Titel: 1047 - Madame Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen Gäste hatten uns zwar gesehen, doch es kümmerte sich niemand um uns. So konnten wir uns voll und ganz auf die Bar konzentrieren.
    »Wir haben Glück, John.«
    »Warum?«
    »Der Spiegel…«
    Ins Schwarze getroffen. Der Spiegel hinter der Bar. Er war tatsächlich unsere Chance. Auch normale Menschen wie wir konnten die Medusa sehen. Wir mußten sie nur durch einen Spiegel sehen, dann war alles okay.
    Suko hielt seine Dämonenpeitsche bereits in der Hand. Die drei Riemen waren aus der Öffnung gerutscht. Eine andere Möglichkeit sahen wir nicht, denn uns stand leider kein Schwert zur Verfügung, mit dem wir der Medusa den Schädel hätten abschlagen können. Wie sehr wünschte ich mir das Schwert des Salomon, das aber befand sich in meiner Wohnung und war gut gesichert.
    Donkan war von der Madame herbeigewinkt worden und blieb dicht vor ihr stehen. Sie sagte etwas.
    Er schaute an ihr vorbei. Wir waren näher an die Bar herangetreten.
    Der Keeper sah uns.
    Er erschrak.
    Genau diese Szene prägte sich mir ein.
    Ein Schlüsselerlebnis, wie ich fand, denn Madame Medusa hob beide Arme an und begann, die Perücke vom Kopf zu ziehen.
    Wenn ihr das gelang, waren alle Gäste hier im Club verloren…
    ***
    Das wußte auch Suko!
    Um Platz zu haben, stieß er mich zur Seite. Daß ich dabei über einen Tisch fiel, störte ihn nicht.
    Neben mir sprangen die Gäste auf, auch ich schnellte wieder hoch und drehte mich sofort der Bar zu. Es hatte keinen Sinn, die Menschen warnen zu wollen. Sie hätten es nicht begriffen. Ich bewegte mich schnell, und ich sah in meiner Nähe die Gesichter der Gäste an mir vorbeitanzen. Auch Eva fiel mir dabei auf. Als einzige hielt sie die Hände vors Gesicht gepreßt.
    Nicht so der Keeper. Er mußte mit anschauen, wie die Frau vor ihm die Perücke vom Kopf zog und so die verfluchte Schlangenbrut freilegte. Das lange, graue Gewürm bewegte sich tanzend auf ihrem Kopf. Suko und ich sahen dabei das gleiche, nur war mein Freund schon näher an die Medusa herangekommen.
    Donkan hatte eine Hand in die Höhe gerissen. Er sah wirklich aus, als wollte er sein Gesicht schützen, aber er bekam sie nicht hoch genug. Mitten in der Bewegung stoppte er.
    Nicht freiwillig. Medusas Fluch hatte ihn erwischt. Er war dabei, zu versteinern oder schon zu Stein geworden.
    Madame Medusa schleuderte ihre Perücke weg. Das Ding brauchte sie nicht mehr. Sie war in ihrem Element. Noch konnte sie wegen des breiten Barspiegels angeschaut werden, doch wehe, sie drehte sich auf dem Hocker herum.
    Das tat sie.
    Sehr schnell, mit einer flüssigen Bewegung. Wie viele Gäste sie dann anschauen und die tödliche Magie erleben würden, war nicht klar, aber ein Gast war schon zuviel.
    Ich kam zu spät.
    Nicht aber Suko.
    Mit einem letzten, pantherhaften Sprung brachte er sich in die Nähe der Medusa. Sie hatte sich noch nicht ganz herumgedreht, als sie der Schlag mit der Peitsche traf.
    Die drei Riemen, die irgendwie auch den Schlangen glichen, wühlten sich in die Masse hinein. Einen Moment später prallte Suko gegen die Frau und drückte sie mit seinem Gewicht gegen den Handlauf, so daß sie nicht von ihrem Hocker rutschen konnte.
    Sie blieb dort festgeklemmt, und sie verging an der Bar. Die Kraft der Dämonenpeitsche hatte die Schlangen zerstört. Sie zuckten in die Höhe, doch die Bewegungen wirkten schlaff und lahm. Zugleich verloren sie ihre glänzende Farbe. Sie wurden stumpf, und das Grau nahm immer mehr zu.
    Keine Kraft mehr.
    Wie angeschnitten kippten sie zur Seite, ringelten sich dabei zusammen, als wären sie zu Asche verbrannt wie Luftschlangen im Feuer.
    Medusa schrie, ächzte, jaulte auf, und sie krallte sich verzweifelt an Suko fest, der ihr Sterben aus allernächster Nähe beobachten konnte.
    Die Fäulnis blieb nicht auf die Schlangen allein beschränkt. Sie wanderte weiter nach unten und erreichte das Gesicht. Die glatte Haut erhielt dunkle Flecken, zwischen denen plötzlich dünne Risse entstanden, so daß die Flecken miteinander verbunden wurden und ein regelrechtes Relief bildeten, das immer tiefer in die Haut hineinschnitt und sie zerstörte.
    Medusas Gesicht verfaulte wie die Fratze eines alten Vampirs, der den Strahlen der Sonne ausgesetzt war. Die Augen zerknirschten, die Haut war nicht mehr da. Graues Pulver strömte aus den Löchern hervor, und es gab keinen Halt mehr.
    Madame Medusa verging. Die Finger verloren ebenfalls ihre Kraft. Sie konnte sich nicht mehr an Suko festhalten, der einen Schritt

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