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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich niemals um Hilfe ersucht?" will ich erstaunt wissen.
    „Ich wußte ja nicht, daß du ein ... einfaches Wesen bist", sagte er mit entwaffnender Offenheit. „Man macht sich so seine Vorstellungen. Es war mir einfach peinlich, dich damit zu belästigen. Bei Mallagan ist das anders; von ihm weiß ich, daß er ein Geschöpf aus Fleisch und Blut ist."
    Ich dringe nicht weiter in ihn. Auch ein Herzog von Krandhor braucht seine kleinen Geheimnisse.
     
    DAMALS...
     
    Der Wasserpalast war ein wunderschönes Gebäude, aber auf mich wirkte er manchmal wie eine Falle, aus der ich nicht entkommen konnte. Das Gebäude war vor ein paar Monaten terranischer Zeitrechnung fertiggestellt worden, und ich war, ohne daß ein Krane es bemerkt hatte, zusammen mit einigen Ausrüstungsgegenständen von der SOL hineingebracht worden. Nur die Solaner, die innerhalb des Wasserpalasts arbeiteten, waren über alles informiert. Analog zu dem Namen, den ich mir selbst gegeben hatte, nannte ich sie „Orakeldiener".
    Inzwischen trug ich vier Spoodies, denn ich hatte schnell bemerkt, daß die Arbeit, die ich zu bewältigen hatte, für einen normalen Intellekt zuviel war.
    Die Kranen hatten Kontakt zu nichtkranischen Intelligenzen aufgenommen. Es waren Reptilienabkömmlinge, die sich Tarts nannten. Nach allem, was ich erfahren hatte, verhielten diese Tarts sich kooperativ. Es würde nicht allzu schwer sein, sie in das Herzogtum von Krandhor zu integrieren.
    Schneller als ich erwartet hatte, waren bereits die ersten Schritte zu einer Expansion getan. Trotzdem vollzog sich die Veränderung im Reich der Kranen unmerklich.
    Ich war überrascht, wie schnell die Kranen sich an die neue Einrichtung gewöhnt hatten.
    Ihr Mißtrauen hatte sich gelegt (wenn ich einmal von dem argwöhnischen Herzog selbst absah, der mir wohl niemals absolutes Vertrauen schenken würde), und sie machten immer selbstverständlicher von den Dingen Gebrauch, die ich ihnen zur Verfügung stellte.
    Munduun absolvierte regelmäßige Besuche im Wasserpalast, ohne mich natürlich zu Gesicht zu bekommen. Er wurde in einem der äußeren Räume empfangen und konnte sich mit mir über eine Interkomanlage unterhalten. Dabei wurde meine Stimme entstellt wiedergegeben.
    Breckcrown Hayes lebte nicht mehr. Seinem Wunsch entsprechend, war er mit der SOL nach Varnhagher-Ghynnst gebracht und dort im Weltraum bestattet worden. Der eigenwillige Mann fehlte mir sehr. Dabei wußte ich, daß ich erst die Anfänge einer neuen Einsamkeit erlebte. Gavro Yaal, Joscan Hellmut - sie alle würden im Lauf der Jahre von der Bühne des Lebens abtreten müssen.
    Die SOL verkehrte jetzt regelmäßig zwischen Varnhagher-Ghynnst und dem Krandhor-System. Bald würde jeder Krane einen Spoodie tragen. Es war bereits ein Experiment mit einem Tart geplant. Wenn wir sicher waren, daß diese Echsenwesen mit den Spoodies eine Symbiose eingehen konnten, würden wir auch sie mit den winzigen Gebilden versorgen.
    Alles deutete darauf hin, daß die Entwicklung ganz im Sinn der Kosmokraten verlaufen würde.
    Ihre Wahl war eindeutig richtig gewesen.
    Aber wie hatten sie wissen können, daß die Kranen das geeignete Volk für den Aufbau einer Puffermacht waren?
    Besaßen sie hellseherische Gaben, oder waren sie sogar in der Lage, sich innerhalb der Zeit zu bewegen?
    Auf diese Fragen würde ich keine Antwort finden.
     
    *
     
    Wie immer, wenn Herzog Munduun den Wasserpalast betrat, ließ er seine blauuniformierten Leibwächter am Eingang zurück. Er unterlag immer noch dem Zwang, uns - den Fremden - gegenüber Furchtlosigkeit zu demonstrieren.
    Mittlerweile hatte ich gelernt, auch die Bewegungen eines Kranen zu deuten und in den Gesichtern dieser stolzen Wesen etwas über ihre Gefühle zu lesen.
    Munduun wurde von ein paar Orakeldienern in den Vorraum gebracht. Ich wußte, daß er in den letzten Wochen oft bis zur Erschöpfung gearbeitet hatte. Mein Vorschlag, die Verwaltung des Herzogtums allmählich Computeranlagen zu überantworten, war bei ihm bisher auf taube Ohren gestoßen. Seine Denkweise war keineswegs provinziell, aber es wäre ihm offenbar wie Verrat an seinen Artgenossen erschienen, wenn er sich mit seiner Regierung nicht persönlich um alles gekümmert hätte.
    Wenn Munduun im Wasserpalast auftauchte, wirkte er stets überaus wachsam. So war es auch diesmal, obwohl die Müdigkeit tiefe Linien in sein wölfisches Gesicht gegraben hatte. Es war, als verliehe ihm diese Umgebung ungewöhnliche Kräfte der

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