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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herzog. Der Prodheimer-Fenke hat begriffen, wen er zukünftig unterstützen muß.
    Ich stütze mich auf die Arme. Mit Hilfe Konuks und Carnuums gelingt es mir, den Oberkörper völlig aufzurichten. Ich hoffe, daß ich bald herumlaufen kann - was für ein Gefühl!
    „Nun bist du an der Reihe, Surfo", sage ich ruhig.
     
    *
     
    „Hast du je daran gedacht", frage ich ihn, „daß die Spoodies zu einer Sucht werden können?"
    Zum erstenmal ist es mir gelungen, mit diesen Worten etwas Durchlässigkeit in den Mantel seiner Entschlossenheit zu bringen. Er wirkt irritiert, wenngleich auch nur ein scharfer Beobachter sehen kann, daß er schneller atmet.
    Ich bin ein scharfer Beobachter. Mein Gott, das ist nichts, was meine Eitelkeit stärken könnte, denn jeder, der solange lebt wie ich und immer wieder mit Menschen zu tun hat, muß ganz einfach lernen, sie an winzigen Reaktionen richtig einzuschätzen.
    „Wenn es eine Sucht ist", antwortet er überlegen, „müßte jeder Bürger des Herzogtums von Krandhor ein Süchtiger sein!"
    Es ist genau die Antwort, von der ich annahm, daß er sie mir geben würde.
    „Du vergißt die Bestimmungen, Surfo!"
    „Die Bestimmungen ..."
    „Niemand darf mehr als einen Spoodie tragen", zitiert Scoutie.
    Sie kommt mir zu Hilfe. Vielleicht hegt sie die Hoffnung, ich wollte verhindern, daß Surfo meine Rolle übernimmt und damit als das Orakel Gu unterstützt.
    „Aber es gibt Ausnahmen!" wendet Mallagan ein.
    „Aber ja - in erster Linie Mitglieder der Bruderschaft, wenn du so willst, die Angehörigen der kranischen Drogenszene. Es stimmt, Surfo, mehr als ein Spoodie macht süchtig. Du solltest ehrlich zu dir selbst sein. Nachdem die Bruderschaft dir zusätzliche Spoodies aufzwang, kamst du nicht mehr davon los. In der SOL hast du diesen Pulk bekommen und nun bist du ganz wild darauf, meine Position einzunehmen."
    Mallagan starrt mich an.
    „Du ... du warst ein Süchtiger, Atlan."
    Ich klopfe mir auf die Brust.
    „Ich besitze einen Zellaktivator, Surfo. Das macht den Unterschied. Trotzdem war es mir fast unmöglich, mich von diesen vielen Spoodies zu lösen."
    „Warum erzählst du mir das eigentlich? Ich dachte, es sei in deinem Interesse, wenn ich deine Position einnehme."
    „Es ist im Interesse der Kosmokraten. Aber ihnen ist es gleichgültig, was sich in den unteren Ebenen abspielt."
    Seine Irritation ist nun nicht mehr zu übersehen, er leckt sich nervös die Lippen.
    „In den unteren Ebenen?" wiederholt er.
    „Ja, es muß ihnen gleichgültig sein, denn sie wären ganz einfach überfordert, wollten sie sich über jedes individuelle Schicksal Gedanken machen. Sie sehen nur den Komplex.
    Zwischen den Mächtigkeitsballungen von ES und Seth-Apophis muß eine Pufferzone aufgebaut werden. Surfo, es ist ihnen verdammt gleichgültig, welche Opfer einzelne Wesen dabei bringen, welche schrecklichen Schicksale sich erfüllen."
    „Aber das ist unmenschlich!" flüstert er.
    „Ja", sage ich.
    „Und warum machst du mir das so drastisch klar?"
    Ich sehe ihn ernst an.
    „Du wirst in Zukunft sehr allein sein, Surfo Mallagan. In deiner Einsamkeit wirst du zu glauben beginnen, daß eine Macht aus weiter Ferne wohlwollend an deinem Schicksal teilnimmt und dich im letzten Augenblick aus jedem noch so schlimmen Schlamassel retten wird."
    „Aber das tun sie nicht?"
    „Nein, du wirst wirklich verlassen sein." Ich richte mich mühsam auf, stehe schwankend auf den eigenen Beinen - zum erstenmal seit fast zweihundert Jahren.
    Surfo Mallagan preßt die Lippen aufeinander. Scoutie schaut ihn beinahe flehend an.
    Ich mache einen Schritt, wie eine hölzerne Puppe, steif und unsicher.
    „Zum Teufel", schluchzt Mallagan. „Ich tu's trotzdem."
     
    *
     
    Swan und seine Helfer bugsieren die Antigravtrage mit Surfo Mallagan darauf neben die Mulde, in der ich die ganze Zeit über lag. Inzwischen ist Herzog Gu in der Kommunikationszentrale des Wasserpalasts angekommen und hat die nötigen Verbindungen aufgenommen.
    Er wird überrascht sein, wie wenig er im Grunde genommen tun kann. Er ist überfordert.
    Erst wenn Mallagan mit den Millionen von Spoodies verbunden ist und ihm helfen kann, werden sie alle Aufgaben gemeinsam bewältigen.
    Immerhin kann Gu die wichtigsten Lücken schließen. Zumindest kann er den Anschein erwecken, daß vom Wasserpalast aus Entscheidungen getroffen werden - im Namen der Herzöge.
    „Immerhin", sage ich zu Mallagan, „wirst du es wesentlich leichter haben als ich. Ich mußte

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