Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kopf gesenkt und spie auch jetzt noch Blut aus, das in die Pfütze klatschte.
    Er keuchte und atmete zugleich, röchelte und würgte, während sein Freund kopfschüttelnd und auch entsetzt zuschaute.
    »0 Scheiße, was ist denn mit dir?«
    Sugar gab keine Antwort.
    »Blutest du aus?« Nach dieser Frage leuchtete Nico seinen Freund ab, weil er nach einer Wunde suchte, aber da war nichts. Dennoch erschrak er, denn an der linken Kopfseite blutete Sugar ebenfalls. Nur sah Nico keine Wunde.
    Sugar hörte auf zu würgen. Er drückte den Oberkörper zurück und hob den Kopf an. Überlaut holte er Luft und ließ es willig mit sich geschehen, daß Nico ihn anfaßte, auch festhielt und ihn so hinein in die Küche zog. »Jetzt setz dich erst mal hin, das ist ja schlimm.« Er führte ihn zu einem Stuhl am Küchentisch.
    Dort blieb Sugar sitzen. Er starrte über die Tischplatte hinweg ins Leere, faßte gegen seinen Kopf und berührte dabei auch die linke Seite. Als er die Hand zurückzog, weil er die klebrige Flüssigkeit gespürt hatte, schaute er entsetzt darauf und sah dort ebenfalls Blut.
    Langsam hob er den Kopf. Sein Freund hatte sich mittlerweile auch gesetzt. Er sah ebenso entsetzt aus wie Sugar, dessen Blick etwas Irres bekommen hatte.
    Die Lampe lag eingeschaltet auf dem Tisch. Der Strahl glitt an beiden vorbei und fand sein Ende in der Diele. Nico stand auf. »Ich denke, jetzt kannst du einen Schluck vertragen. Schon allein wegen des verdammten Geschmacks.« Er meinte es nicht einmal ironisch.
    Die Flasche mit dem Whisky stand auf der Arbeitsplatte. Ein Glas fand Nico auch und kippte seinem Freund einen Dreifachen ein. Zuvor trank er selbst einen Schluck.
    »Da, trink!«
    Sugar hörte nicht. Er stierte auf ein Fenster, doch das sah er sicherlich nicht. Sein Blick war nach innen gerichtet. Er sah aus wie leer. Um seinen Mund herum klebte das Blut, und an der linken Kopfseite lief es in schmalen Streifen entlang über die Haut nach unten.
    Nico saß jetzt sehr nahe bei Sugar. Noch immer sah er keine Wunde. Das Blut stammte höchstwahrscheinlich nicht aus Sugars Körper. Von wem war es dann?
    »Willst du nicht trinken, he…«
    Sugar nickte. Wie jemand, der sich in Trance befindet, griff er mit beiden Händen nach dem Wasserglas. Er konnte das Zittern kaum vermeiden, als er das Glas anhob und es an die Lippen setzte.
    Dann kippte er es. Der Whisky berührte seine Lippen, er trank, er trank weiter, er verschluckte sich, hustete das Zeug über den Tisch hinweg und stellte das Glas so hart ab, daß ein Teil der Flüssigkeit über den Rand schwappte.
    »Na, besser?«
    Sugar nickte ohne Überzeugung.
    »Trink lieber noch mal.«
    »Nein.«
    »Willst du was anderes?«
    »Auch nicht.«
    »Okay, Sugar, ich verstehe dich ja. Oder verstehe dich nicht. Wie man es nimmt. Aber verdammt noch mal, da ist was passiert, als du zurückgeblieben bist…«
    Sugar schaute ihn an.
    »Und was?«
    Sugar nickte.
    »Scheiße, das ist doch keine Antwort.«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Sugar. »Ich weiß es wirklich nicht genau.«
    »Aber du streitest nicht ab, daß da etwas vorgefallen ist, sage ich mal.«
    »Ja, ja!« Er senkte den Kopf und schüttelte ihn. »Ich kann dir nichts Genaues sagen. Ich habe schon so ein verdammtes Gefühl gehabt, daß wir nicht allein in diesem Haus sind. Und dieses Gefühl hat mich nicht getrogen.«
    »Dann war also jemand da?«
    »Klar!«
    »Wer denn?« rief Nico, der keine Rücksicht mehr nahm. »Scheiß, du mußt doch wissen, wer oder was dich da angegriffen hat. Schau dich mal im Spiegel an. Du blutest.«
    »Glaube ich.«
    »Aber ich kann keine Wunde entdecken. Nicht an deinem Kopf, nicht an deinem Mund. Überhaupt nicht. Du siehst aus wie jemand, den man mit Blut beschmiert hat.«
    »Das kann sogar sein.«
    »Ach. Dann war jemand da, der Blut über dich gekippt hat? Ehrlich? War das so?«
    Sugar starrte wieder ins Leere. Er sah aus, als müßte er über die Worte nachdenken. Schließlich murmelte er: »Ich weiß nicht genau, ob da jemand in der Diele gewesen ist. Es war etwas da, verstehst du? Etwas ist dort gewesen.«
    »Nein, das verstehe ich nicht. Du mußt mir schon sagen, wen du gesehen hast.«
    »Keinen Menschen.«
    »Hä, ist…«
    »Die Wahrheit, Nico. Es war kein Mensch, verdammt noch mal. Es war etwas anderes. Ein Schatten - ja, ein Schatten.«
    Nico hatte Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. Die nächste Frage hielt er nicht zurück. »Und dieser Schatten hat geblutet, wie?«
    »So ist es

Weitere Kostenlose Bücher