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1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innerhalb des Hauses waren. Daß sich irgendwo wer auch immer versteckt hielt und nur auf sie gewartet hatte.
    Nico schien ähnlich zu denken. Er hielt den, Strahl nicht nur nach vorn gerichtet, er bewegte ihn auch, und immer wieder zeichnete er Kreise nach.
    »Suchst du was?«
    »Nein, im Prinzip nicht.« Nico blieb stehen.
    »Macht es dich nervös?«
    »Ja, verdammt.«
    »Das legt sich wieder. Hier ist doch nichts. Nur die Halle. Oder hast du Angst vor den Möbeln hier?«
    »Quatsch.«
    Nico bewegte den Arm wieder. Der Lichtkegel traf ein neues Ziel. Es war eine Tür. »Da geht es bestimmt in die Küche«, flüsterte er. »Vielleicht auch zum Werkzeug.«
    Sugar hielt ihn für einen Spinner. Er ärgerte sich, Nico eingeweiht zu haben. Dabei hatte er gedacht, die Dinge unter Kontrolle zu haben, doch Nico war plötzlich gierig geworden, und das wiederum konnte ihm nicht gefallen.
    Nico hatte die Tür erreicht. Sie war geschlossen. Er öffnete sie vorsichtig, blieb zunächst einmal stehen und leuchtete in den fast quadratischen Raum hinein, der für eine Küche ungewöhnlich groß war. Die verstorbene Mary Sinclair hatte es geschafft, durch die entsprechenden Möbel eine gewisse Rustikalität und Gemütlichkeit zu schaffen. Dazu gehörte auch der kantige Tisch und die Eckbank.
    Sugar wollte Nico in Ruhe lassen und ihn auch nicht durch Fragen stören. Er stand mehr im Dunkeln und konzentrierte sich lieber auf sich selbst und seine Umgebung. Er wollte seine Gefühle ausloten, die nicht die besten waren.
    Der Eindruck, nicht mehr allein zu sein, hatte sich bei ihm verstärkt. Jemand oder etwas lauerte in der Nähe. Dieser Gedanke, beinahe schon so etwas wie ein Wissen, trieb ihm Schweiß auf die Stirn.
    Er traute sich nicht einmal, sich umzudrehen, da die Gefahr durchaus hinter seinem Rücken lauern konnte.
    So blieb er starr und leicht nach vorn gebeugt stehen, während über seinen Rücken kalte Schauer liefen, wie von Eishänden hinterlassen.
    Nico hatte die Küche genug ausgeleuchtet. Er betrat sie. An Sugar dachte er nicht mehr und drehte sich auch nicht um.
    Sugar wartete.
    Zeit verging.
    Das Herz schlug. Laut, glaubte er. Viel lauter als sonst. Etwas lauerte in seiner Nähe. Er konnte es nur nicht sehen, weil es einfach zu dunkel war. Licht huschte durch die Küche, und das hatte Nico Goodwin noch abgedeckt. Er wollte nicht, daß man ihn von draußen so leicht sehen konnte.
    Sugar war es kalt. Zu kalt.
    Er schauerte zusammen.
    Etwas huschte an ihm vorbei. Der junge Mann erschrak. Er hatte in der Dunkelheit nichts Genaues sehen können, aber er ging davon aus, daß etwas dagewesen war. Nicht weit von ihm entfernt. So nah, daß es ihn berührt hatte.
    Sugar drehte mit einer heftigen Bewegung den Kopf. Er schaute auf eine Wand, hinein ins Dunkel, aber er sah nichts, was ihn mißtrauisch gemacht hätte.
    Trotzdem war er überzeugt, daß er sich nicht geirrt hatte. Da war etwas in seiner Nähe gewesen.
    Sehr dicht sogar. Und dieses Etwas hatte ihn berührt wie ein kalter Schatten aus Ruß, der für einen Moment an ihm geklebt hatte.
    Nico hatte die Küchentür nicht geschlossen. Er durchwanderte den Raum und dachte auch an seinen Freund, denn Sugar hörte seine Stimme. »He, bist du noch da?«
    »Klar.«
    »Du kannst ruhig kommen.«
    »Nein, nein, ich warte noch.«
    »Schmiere brauchst du nicht zu stehen.«
    »Trotzdem.«
    »Ich bleibe noch etwas hier. Da sind einige Schränke zu untersuchen.« Er lachte. »Wenn du Durst hast, im Kühlschrank gibt es noch Bier, und Whisky habe ich auch gefunden.«
    »Trink ihn allein«, antwortete Sugar gepreßt.
    »Erst später.«
    Sugar war froh, nicht mehr angesprochen zu werden. Er wollte herausfinden, ob sich tatsächlich in der dunklen Umgebung etwas versteckt hielt oder ob er sich alles nur eingebildet hatte.
    Zu sehen jedenfalls war nichts. Aber das verdammt kalte Gefühl im Nacken blieb. Nichts war unmöglich in diesem Haus. Es war ebensowenig normal wie die Sinclairs es gewesen waren und natürlich dieser John Sinclair, der in London lebte und unheimlichen Phänomenen nachjagte. So ein Typ wie der aus der TV-Serie X-Files. Das jedenfalls stellte sich Sugar vor.
    Momentan hatte er Ruhe. Es gab keinen Angreifer, keine Berührung, keinen. Hauch. Zu einer Drehung mußte er sich trotzdem überwinden, und er bewegte sich auf der Stelle.
    Der Blick zurück!
    Dunkelheit. Dicht. Nicht einmal das Schimmern der Scherben auf dem Boden war zu sehen. Völlig normal, aber nicht harmlos, denn

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