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1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich nicht fest. Es konnte auch gut sein, daß sie sich aufgelöst hatten und jetzt für immer verschwunden waren.
    Ich atmete tief durch, denn dieser plötzliche Angriff aus dem Nichts war auch für mich überraschend erfolgt, obwohl ich darauf hätte vorbereitet sein müssen.
    Ich zog mich zurück. Nein, ich verließ nicht die Zelle, ich ging nur rückwärts, das Kreuz noch festhaltend. Daran klebten ebenfalls kleine, rote Tropfen, ähnlich wie Öl, die nicht mehr an einer Stelle blieben, sondern am Kreuz entlang nach unten rannen und dabei sehr dunkel wurden.
    Immer stärker schwärzten sie ein, bis sie völlig schwarz waren und am Ende des Kreuzes verdampften. Natürlich spürte ich die Wärme des Metalls und wußte deshalb genau, daß ich es hier tatsächlich mit der anderen Seite zu tun hatte.
    Es gab keine Schatten mehr. Die Zelle hier im Untersuchungsbereich war ›sauber‹ geworden.
    Neben dem Tisch blieb ich stehen. Sugar hatte sich wieder gesetzt. Er sah schlimm aus. Das Blut hatte Streifen in seinem Gesicht hinterlassen, und in den Lücken war die bleiche und weiße Haut zu sehen, als hätte man sie mit einem Pinsel gemalt. Er sprach kein Wort. Nur die Lippen seines halb geöffneten Mundes zitterten leicht. Noch immer litt er unter dem Schock.
    Auch Terence traute sich wieder in die Zelle hinein. Er blickte mich an und schüttelte den Kopf. In seinen Augen war noch immer der Schrecken zu lesen, den er empfunden hatte.
    »Du bist der Fachmann, John.«
    Ich grinste säuerlich. »Ja, so sagt man wohl. Nur gibt es Situationen, da sind auch Fachleute ratlos.«
    »Das hebt nicht eben meine Stimmung.«
    »Ich habe etwas übertrieben. Natürlich weiß ich, was passiert ist. Durch mein Kreuz habe ich die Schatten gelockt, die ihr Blut abgaben. So simpel ist das.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht. Wessen Schatten ist das gewesen? Der von Nico Goodwin oder ein Schatten, der Sugar gestern schon angegriffen hat?«
    »Ich denke hier mehr an Nico.«
    »Ja, ich auch. Fehlt nur noch die Erklärung.«
    »Sorry, Terence, ich kann sie dir leider nicht geben. Noch nicht. Aber ich weiß, daß alles mit dieser verdammten Statue zusammenhängt. Sie ist das Problem, und sie könnte zugleich auch die Lösung für unsere Probleme sein.«
    »Dann müßtest du sie holen.«
    »Das werde ich so schnell wie möglich tun. Gib mir noch einige Minuten. Ich möchte mit dem Jungen reden.«
    »Eine Frage noch. Du bist allein gekommen? Warum ist Suko in London geblieben?«
    »Es gab dort noch einiges aufzuarbeiten. Keine Sorge, er wird nachkommen. Morgen.«
    »Dazwischen liegt eine Nacht, John.«
    »Ich weiß.«
    Was Sugar fühlte, war ihm nicht anzusehen. Er saß auf dem Stuhl so unbeweglich, als wäre er aus Stein. Den Blick hatte er nach vorn und ins Leere gerichtet. Noch immer zitterten seine Lippen.
    Durch den Mundspalt drangen leise Jammerlaute.
    Ich faßte ihn an und erlebte sein heftiges Zusammenzucken. »Nein, nicht. Bitte nicht…«
    »Es ist vorbei, Sugar, vorbei. Es wird dich kein Schatten mehr angreifen.«
    »Ich glaube es nicht.«
    »Du kannst mir vertrauen.«
    »Es war er - nicht?«
    »Meinst du Nico?«
    »Ja.«
    »Das ist möglich, Sugar.«
    »Dann werde ich ihn nie wiedersehen. Die Schatten haben ihn geholt, verdammt. Sie haben ihn zu einem Schatten gemacht, aber den gibt es jetzt auch nicht.«
    »So ist das leider.«
    »Was tun Sie?«
    »Ich werde meinem Elternhaus einen Besuch abstatten. Dich lasse ich in der Obhut meines Freundes Bull. Ihr beide müßt entscheiden, was mit dir geschehen soll. Möchtest du zurück zu deinen Eltern?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Zuerst einmal kannst du dich duschen, Sugar«, meldete sich Terence. »Das Wasser wird zwar nicht richtig heiß, aber für eine Reinigung reicht es schon.«
    Nach dieser Bemerkung schaute ich mich an. Sauber sah ich nicht aus. Ich brauchte keine Dusche, sondern eher ein Waschbecken. Die Blutflecken auf meiner Jacke störten mich nicht. Ich wollte sie nur aus dem Gesicht und von den Händen entfernen. Dazu reichten ein Waschbecken und auch ein Handtuch. Beides fand ich in der Zelle. Sogar einen recht blinden Spiegel über dem Becken.
    Ich sah mich dort selbst abgebildet und fand, daß ich nicht eben gut aussah. Es lag nicht an den Blutspritzern allein, die konnte ich schnell entfernen, mir machte schon jetzt das zu schaffen, was mir noch bevorstand, und da stand das Auffinden der verdammten Statue im Keller meines Elternhauses an erster Stelle.
    Das Wasser hier

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