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1049 - Der Geist des Vaters

1049 - Der Geist des Vaters

Titel: 1049 - Der Geist des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bezweifeln.
    Es ging auch nicht nur um sie allein. Für mich war der Part meines Vaters viel wichtiger. Ich fragte mich, welche Rolle er in diesem Spiel gehabt hatte. Was hatte ihn mit dieser Statue verbunden? Und woher hatte er sie bekommen?
    Das war mir nach wie vor ein Rätsel. Ich hatte zuvor nie etwas über die Existenz dieser Statue gewußt.
    Noch eine Frage stellte sich mir. Sie war sicherlich nicht nur einfach so geschaffen worden. Ich ging davon aus, daß sie ein Vorbild gehabt haben mußte. Gleichzeitig drängte sich die Frage auf, wen sie darstellen sollte?
    Lalibela? War sie möglicherweise ein Abbild des alten äthiopischen Königs?
    Es konnte stimmen. Es hätte sogar auf der Hand gelegen, doch ich wollte diese Hand nicht ins Feuer legen. Bisher hatte ich die Statue nicht einmal berührt.
    Was war geschehen, als Nico Goodwin die Statue in den Händen gehalten hatte? Darüber hatte mir Sugar nichts berichten können. Er hatte seinen Freund hier im Kellerraum liegend gefunden, auf dem Rücken, reglos, beinahe wie tot. Dieser Zustand mußte einfach etwas mit der Statue zu tun haben, davon ging ich aus. In ihr konnten geheimnisvolle, gefährliche und auch magische Kräfte schlummern, denn aus alten Überlieferungen ging hervor, daß der König Lalibela damals der Magie recht zugetan war. Er hatte sich nicht nur auf sein Regieren allein verlassen, er war auch jemand gewesen, der einen sehr außergewöhnlichen Weg gegangen war und mit fremden Mächten in Verbindung gestanden haben sollte.
    Ich trat näher an den Gegenstand heran und bückte mich. Dabei streckte ich der Statue den Arm entgegen. Noch immer war die Aufregung bei mir nicht verschwunden, denn ich merkte, wie meine Fingerspitzen leicht zitterten.
    Auf meiner Stirn hatten sich kleine Schweißperlen gesammelt. Die Lippen hielt ich fest zusammengedrückt und atmete nur durch die Nase.
    Mit dem Kreuz wollte ich noch nichts unternehmen. Das bewahrte ich mir für später auf. Zunächst blieb ich behutsam, denn ich strich mit den Fingerspitzen über den wagenhohen Gegenstand hinweg.
    Die Oberfläche fühlte sich etwas rauh an. Vergleichbar mit der Zunge einer Katze. Das hatte ich nicht gedacht, denn aus der Höhe her betrachtet, war sie mir sehr glatt vorgekommen. Ein leicht poröses Material, das auf Ton schließen ließ.
    Ich erlebte keine Reaktion. Weder bei der Statue noch bei mir. Sie lag einfach nur da und wurde von meinen Fingern gestreichelt. Es gab kein Kribbeln an meiner Haut, nichts, das ich als einen Kontakt hätte ansehen können.
    Ich wurde mutiger und faßte härter zu. Sie war recht schmal, so konnte ich sie mit der rechten Hand umgreifen. Ich hob sie an und wunderte mich auch nicht über ihr Gewicht, denn sie war normal schwer wie jede andere Statue ihrer Größe auch.
    Noch hockte ich und betrachtete sie. Auch wenn ich mich noch so sehr auf das glatte Gesicht konzentrierte, es gab dort einfach keine Veränderung.
    Durch die ungewohnte Lage fingen meine Knie leicht an zu schmerzen. Ich drückte mich wieder hoch und behielt die Statue dabei in meiner rechten Hand.
    Mit dem linken Zeigefinger klopfte ich dagegen. Es klang nicht hohl, der Körper war also gefüllt.
    Was sollte ich mit ihr anstellen? Was war mit diesem Nico Goodwin geschehen? Er mußte in den Bann dieses Stücks hineingeraten sein, aber auf mich hatte sie keine Wirkung.
    »Wer bist du?« flüsterte ich ihr entgegen und nickte ihr dabei zu. »Was hat mein Vater von dir gewollt…?«
    Ich erhielt keine Antwort. Das vorherige Sprechen war nur ein Zeichen meiner eigenen Unsicherheit gewesen. Schatten, die ihr Blut abgaben, sah ich ebenfalls nicht in der Nähe. Es gab einfach nur die Statue, die ihr Geheimnis für sich behielt.
    Das ärgerte mich.
    In diesem Keller hatte ich Zeit und Ruhe. Es stört mich niemand. Hier konnte ich den großen Versuch starten. Ich wollte einfach, daß sie ihr Geheimnis preisgab. Ich mußte sie locken, mit irgend etwas angreifen, wie auch immer.
    Das Kreuz!
    Wie so oft wollte ich es als Wegweiser oder Katalysator einsetzen. Mochte die Statue auch noch so alt sein, das Kreuz war sicherlich älter, ebenso wie das Schwert.
    Ich warf ihm einen Blick zu. Die Mitte der Klinge gab einen leicht goldenen Glanz ab. Der weise Salomo hatte es mir überlassen. Für einen flüchtigen Moment kam mir der Gedanke, die Statue zu zerschlagen. Doch dann wäre mir der Weg versperrt gewesen, auch weiterhin Nachforschungen anstellen zu können.
    Sie hatte geleuchtet, davon

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