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1049 - Der Geist des Vaters

1049 - Der Geist des Vaters

Titel: 1049 - Der Geist des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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riechen. Dessen Rückstände lagen auf dem Boden oder klebten an den Wänden, als hätte ein verrückter Maler sie dagegengeschleudert.
    Auch ich sah nicht eben gut aus. Das Blut der Schatten klebte in meinen Haaren, es hatte sich an der Kleidung festgesetzt. Ich fühlte mich naß, beschmutzt - ach, verdammt, einfach widerlich. Die Tropfen rannen aus meinen Haaren über das Gesicht hinweg. Ich sah aus wie jemand, der sich mit zahlreichen Verletzungen herumplagen mußte. Dabei befand sich keine einzige Wunde an meinem Körper.
    Durch den Mund stieß ich die Luft aus und lauschte dem zischenden Geräusch. Der Keller drehte sich etwas vor meinen Augen. Ich zerrte die Tür ganz auf, um wenigstens eine etwas andere Luft hereinzulassen.
    Allmählich verschwand die Schwäche aus meinen Gliedern. Zumindest das Gesicht wollte ich blutfrei haben und wischte mit einem Taschentuch darüber hinweg. Der Stoff schimmerte wenig später dunkelrot. Ich war überzeugt, daß ich das Blut im Gesicht weniger weggewischt, sondern mehr verschmiert hatte.
    Mein Kreuz hatte sich wieder »beruhigt«. Kein Schimmern an den vier Buchstaben mehr. Kein Leuchten an anderen Stellen, aber auch keine Blutflecken. Wenn es von irgendwelchen Tropfen erwischt worden war, dann waren sie durch die andere Kraft verdampft.
    Die Schatten waren verschwunden. Da konnte ich mir auf die Schulter schlagen. Aber es gab jemand, der alles überstanden hatte, abgesehen von mir natürlich.
    Auf dem Boden stand die Statue!
    Nicht blutend. So normal und auch so glatt wie immer, denn diesmal sah ich nichts in diesem ovalen Gesicht. Dabei hatte es Augen, eine Nase und auch einen Mund gegeben, doch das war vorbei. Die Statue sah aus wie immer.
    Ich grinste sie scharf an. »Harmlos bist du nicht«, flüsterte ich ihr zu. »Keine Sorge, ich werde dein Geheimnis noch lösen, darauf kannst du dich verlassen. Wir halten uns hier im Haus allein auf, mein Freund, und wir haben Zeit, viel Zeit…«
    Ich ließ das Kreuz vor meiner Brust hängen, stellte das Schwert an die Wand und ging auf die Statue zu. Mit einem Griff hatte ich sie umfaßt und angehoben.
    Es war schon seltsam, denn diesmal fühlte sich das Material wärmer an. Als hätte sich in seinem Innern etwas verändert, und diese Veränderung war auch geblieben.
    Keine Augen, kein Mund…
    Möglicherweise kehrte ja beides zurück. Nur lag das nicht in meiner Macht. Ich würde meine Schwierigkeiten bekommen, wenn ich sie aus der Reserve locken wollte.
    Das Schwert wuchtete ich wieder über meine Schulter, als ich den Keller verließ.
    Im Flur sah ich nichts Auffälliges. Sollte sich ein Schatten in der Nähe befinden, dann hatte er sich verdammt gut versteckt. Vor meine Augen war er nicht geraten.
    Auch auf der Treppe tat sich nichts. Sie lag leer und harmlos im blanken Licht der Lampe vor mir.
    Niemand störte mich, als ich die Stufen hochging, die Kellertür aufstieß und wieder an die »Oberwelt« gelangte. Gleichzeitig hinein in die Stille, denn in dieser Umgebung tat sich nichts. Es blieb ruhig und nur ich war zu hören, obwohl ich so leise wie möglich auftrat.
    Einer meiner Lieblingsräume war die Küche gewesen. Ich betrat sie und zog die Rollos vor die Fenster. In das ehemalige Arbeitszimmer meines Vaters wollte ich nicht gehen. Irgendwie scheute ich davor zurück. War es Pietät oder lag es an der Erinnerung, die mich noch mit meinem Vater verband?
    Es hatte keinen Sinn für mich, darüber nachzugrübeln, und deshalb blieb ich in der Küche. Auf dem Tisch hatte die Statue ihren Platz gefunden. Ich hatte sie dabei auf den Rücken gelegt.
    Da ich sehr an die Stille gewohnt war, erschreckte mich das Klingeln des Telefons. Die Anschlüsse waren noch dem Tod meiner Eltern nicht gekappt worden. Ich ging davon aus, daß jemand mich sprechen wollte und nahm den Hörer von der kleinen Station ab, die innen vor der Fensterbank auf der großen Arbeitsplatte ihren Platz gefunden hatte.
    »Jetzt sag nur nicht, daß du dein Vater bist«, hörte ich die Stimme meines Freundes Suko.
    Ich verzog das Gesicht. »Laß die Scherze. Dafür habe ich heute nicht den Nerv.«
    »Sorry, John. Was ist geschehen?«
    »Ich habe soeben einige Schatten getötet.«
    »Aha und weiter?«
    »Vor mir liegt eine Statue. Wahrscheinlich eine Abbildung des alten Königs Lalibela. Aber genau weiß ich das nicht. Es gibt noch zu viele offene Möglichkeiten.«
    »Was ist denn genau passiert?« wollte Suko wissen.
    Er bekam von mir einen ziemlich genauen

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