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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zu Hause? In dieser Einöde?
    Sie näherten sich rasch dem dunklen Fleck, der sich als Fellzelt entpuppte.
    Zwei Männer standen davor und blickten dem heranjagenden Schlitten entgegen. Angebundene Hunde erhoben sich und begannen wie verrückt zu bellen. Die Tiere schienen Yoshitsunes Gier zu spüren, und sie ahnten, daß sie auch ihnen galt. Sie waren Nahrung für den Riesen.
    Der Fellmann hielt den Schlitten vor seinen beiden Gefährten an und wies auf Yoshitsune, der sich erhob.
    Er sah, wie sich ihre Augen weiteten. Offenbar hatten sie noch nie einen so großen Mann wie ihn gesehen.
    Der Fellmann, der Yoshitsune gefunden hatte, redete auf die anderen ein. Dann trat er auf Yoshitsune zu, wies mit dem Finger auf sich und sagte: „Natka." Dann zeigte sein Finger auf einen Gefährten. „Egingloo." Und auf den nächsten. „Ootah. Dann stieß sein Finger gegen Yoshitsunes Brust. Yoshitsune nannte seinen Namen. Er mußte ihn zweimal wiederholen, ehe d1e Fellmänner ihn aussprechen konnten. Dann sagte er: „Ich habe noch mehr Hunger, Natka." Er führte die rechte Hand zum Mund.
    Die Fellmänner sahen sich an. Einer allein schien nicht über die Beute entscheiden zu können. Die anderen nickten, und Natka hieb mit dem Messer ein großes Stück Fleisch aus der erlegten Robbe und reichte es Yoshitsune, der es ihm förmlich aus der Hand riß.

    Sie hieß Inari Kishida.
    „Inari ist die Göttin der Reispflanze und des Wohlstandes in der ShintoReligion", sagte sie und lächelte Unga an. „Meine Eltern haben geglaubt, daß der Name genügen müßte, um meine Zukunft zu sichern."
    „Ich hoffe, daß es geklappt hat", meinte Unga und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er dachte noch immer an die vier toten Dämonendiener, die das Entsetzen in der Gepäckhalle hervorgerufen hatten. Er fragte sich, ob es Olivaro gewesen war, der sich ihrer entledigt hatte, oder der Schwarze Samurai selbst.
    „Oh, ich will mich nicht beklagen", sagte die zierliche Japanerin. „Auch in amerikanischen Filmen wird manchmal eine japanische Schauspielerin benötigt."
    „Sie sind Filmschauspielerin?"
    Sie nickte.
    „Natürlich keine Berühmtheit", sagte sie. Aber ich lebe nicht schlecht davon."
    „Waren Sie in Japan, um zu filmen?"
    Sie lachte. Es klang ein wenig verbittert.
    „Eigentlich schon. Aber mit dem Filmen ist das in Japan so eine Sache. Drei Viertel der japanischen Filme sind heutzutage Pink und Yakuza, Sex und Gewalt. Ich bin gewiß nicht prüde, aber was man mir in Osaka angeboten hat, ging mir einfach zu weit. Dazu kommt noch, daß fünf Konzerne sich das Filmmonopol teilen und die Gagen diktieren. Nein, dann gehe ich lieber in irgendein Büro und arbeite als Sekretärin."
    „Ich kenne mich leider in der Filmbranche wenig aus", sagte Unga lächelnd.
    „Oh, das macht Sie nur sympathischer", erwiderte sie. „Ich habe jetzt soviel von mir geredet und weiß noch gar nichts über Sie, Mr. Triihaer. Ihr Name klingt eigenartig. Ist er indianischen Ursprungs?"
    „Ich bin Isländer."
    „Isländer? Einem Isländer bin ich noch nie begegnet. Ich weiß gerade, daß Island im nördlichen Atlantik zwischen Grönland und England liegt, das ist aber auch alles. Was machen Sie auf Island?" „Ich bewirtschafte einen Bauernhof', sagte Unga und verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln. „Oh, wie interessant!" rief Inari Kishida. „Ich bin wie jeder Japaner und sehne mich nach dem Landleben."
    „Es ist ziemlich einsam auf meinem Gehöft", sagte Unga. „Ich bin manchmal froh, wenn ich ein bißchen von der Welt sehe."
    „Was haben Sie in Japan gemacht?" fragte sie.
    Wenn ich dir das erzähle, fällst du glatt in Ohnmacht, meine kleine Schönheit, dachte Unga amüsiert.
    „Ich habe mich mit einem alten Freund getroffen", sagte er.
    „Und jetzt sind Sie auf dem Weg zurück nach Island?"
    „Ja. Ich möchte mir allerdings noch San Francisco ein bißchen ansehen."
    „Da tun Sie recht dran. San Francisco ist eine phantastische Stadt, Mr. Triihaer. Vielleicht könnte ich sie Ihnen zeigen?"
    Ihm entging nicht die leichte Erregung, die in ihrer hellen, weichen Stimme mitschwang. Unga war schon immer empfänglich für weibliche Reize gewesen, und er spürte Begierde in sich aufsteigen.
    Er beugte sich lächelnd zu ihr hinüber und legte seine große, sehnige Hand auf ihren linken Oberschenkel. Ihre zierlichen Brüste hoben und senkten sich unter schnellen Atemzügen. Sie blickte ihm tief in die Augen, und wer weiß, was sonst noch alles

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