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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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abgeschossene Harpune.“
    „Merkwürdig.“
    „Ja,
das finde ich auch. Deshalb bin ich hier.“
    „Wieso?
Was hat das mit mir zu tun?“
    „Ihr
Name ist im Zusammenhang mit Doreen Haskins gefallen…“ Larry Brent beobachtete
sein Gegenüber ganz genau. Kuamo riß sich zusammen. Aber ein verräterisches
Licht glomm in seinen Augen, das X-RAY-3 nicht entging. „Die Dame war auch
blond. Sie verschwand vor gut einer Woche.“
    „Ich
verstehe Sie nicht…“
    „Dann
muß ich noch deutlicher werden, Kuamo. Sie gaben der Dame eine Empfehlung.
Daran ist nicht zu rütteln. Ich weiß davon. Doreen Haskins hat einen Brief
geschrieben, in dem Ihr Name und der Ihrer Mutter erwähnt wird. Sie wissen
beide etwas. Sie haben beide heute mittag gelogen, als ich mich mit Ihnen
unterhielt. Ich kenne mich hier auf Tureia noch nicht sehr gut aus, Kuamo, aber
ich glaube doch, daß ich hier an der richtigen Adresse bin. Was wissen Sie? Was
haben Sie mir verschwiegen? Und vor allen Dingen: Was ist mit Morna Ulbrandson
geschehen?“
    „Ich
weiß nichts von einer Morna Ulbrandson, und…“
    Larry
brannte die Zeit unter den Nägeln. Wenn er den Dialog in dieser Form
weiterführen mußte, wurden die Aussichten für Morna immer geringer,
vorausgesetzt, daß es überhaupt noch eine Chance für sie gab. Den ganzen Abend
über hatte er auf der Insel nach Kuamo gesucht. Er war nirgends aufzutreiben
gewesen. Es gab demnach also ein Versteck, das so günstig lag, daß man es nicht
auf Anhieb fand.
    Kuamo
war für ihn, seit er von Doreen Haskins Brief wußte, zu einer Schlüsselfigur
geworden.
    Larry
bohrte seinen rechten Zeigefinger zwischen die Rippen des Eingeborenen. „Tut
mir leid“, drohte er. „Aber damit Sie merken, daß ich keine Lust habe,
Konversation zu machen. Mir ist's ernst, Kuamo. Ich zähle bis drei. Wenn ich
bei drei keinen vernünftigen Ton gehört habe, der in meine Musik paßt, schieße
ich Sie auf der Stelle nieder.“
    Er
haßte derartige Methoden, doch er hatte keine andere Wahl. Es ging um ein
Menschenleben. Hier auf der Insel war etwas im Gange. Kuamos Muskeln wurden
hart.
    „Eins“,
zählte Larry.
    „Ich
kann Ihnen wirklich nicht weiterhelfen, Monsieur.“
    „Das
werden wir gleich sehen, Kuamo. Zwei…“
    Schweiß
perlte auf der Stirn des jungen Mannes. „Bitte, machen Sie keinen Unfug. Wenn…“
    „Kuamo?“
rief da eine Stimme aus dem Innern der Hütte. „Was machst du denn so lange da
draußen?“ Es war die Alte. „Warum kommst du nicht herein? Mit wem redest du
denn? Was ist eigentlich los?“
    Drinnen
in der Hütte knarrte es, als erhebe sich jemand aus einem uralten Korbsessel.
Leise, schlurfende Schritte näherten sich dem Türvorhang. Dann klappte der
bunte Stoff zurück. Die runzlige Alte mit den kleinen Augen stand vor ihnen.
Sie trug ein erdfarbenes Gewand, das sie um Hüften und Schultern geschlungen
hatte.
    „Warum
kommst du denn nicht rein und…“, da erst sah sie, daß jemand hinter Kuamo
stand. Der Eingeborene wagte nicht, sich zu rühren.
    „Er
ahnt etwas, Mutter. Wir müssen es ihm sagen“, sprudelte es über die Lippen des
Burschen.
    „Schweig!
Narr!“ Die Alte zischte wie eine Schlange, und Larry erkannte aus dieser
Reaktion mehr Angst als Herrschsucht.
    „Er
bedroht mich. Er wird mich niederschießen.“
    Kuamos
Mutter senkte den Blick. Sie sah Larrys zur Faust geballte Hand hinter ihrem
Sohn, aber sie erkannte nicht, daß der Agent nur bluffte.
    „Tun
Sie ihm nichts“, bat sie leise und ihre Stimme zitterte. „Er ist mein einziger
Sohn.“
    „Was
weiß er von Doreen Haskins?“
    „Er
hat sie zum Atoll gebracht. Es blieb ihm keine andere Wahl.“ Die alte Frau
blickte sich um.
    Der
klare Sternenhimmel spannte sich über Meer und Insel, und das Licht war hell
genug, Einzelheiten rundum zu erkennen. Niemand sonst hielt sich in der Nähe
auf.
    „Und
was ist mit Morna Ulbrandson?“ hakte Larry nach.
    „Sie
hatten recht. Wir haben sie heute mittag entführt“, stieß Kuamo hervor.
    „Und
wo befindet sie sich jetzt?“
    Die
alte Frau wankte. Dies alles war zuviel für sie. Man sah ihr an, daß diese
Situation an ihren Nerven zehrte. „Nicht hier“, bat sie kaum hörbar.
    „Kommen
Sie herein! Es ist besser, wenn man uns nicht sieht.“ Sie schlug den Vorhang
zurück. Kuamo bewegte sich erst, als Larry ihm einen sanften Stoß in die Rippen
versetzte.
    Das
Innere der Hütte war einfach eingerichtet. Schlafstelle und Küche befanden sich
in ein und demselben Raum. Eine

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