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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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kleinere Kammer war durch einen besonderen
Vorhang abgetrennt.
    Kuamo
legte seine Utensilien in die Ecke. Eine Petroleumlampe brannte auf dem flachen
Tisch, der mehr eine Art Gestell war.
    „Ich
will ihm nichts tun“, sagte Larry. Er zeigte jetzt seine leeren Hände, griff
dann zu der Smith & Wesson-Laserwaffe unter seiner Achselhöhle, um keinen
falschen Verdacht aufkommen zu lassen. „Sagt mir, was ihr wißt, und keinem wird
ein Haar gekrümmt. Lebt die Frau noch, die heute mittag beim Tauchen entführt
wurde?“
    Seine
Frage galt Kuamo, der jetzt, nachdem seine Mutter das Zeichen gegeben hatte,
den Mut zum Sprechen hatte.
    Er
gab die Aktion zu, die er gemeinsam mit vier weiteren Dorfbewohnern
durchgeführt hatte. Resigniert ließ er dann die Schultern sinken, und die Alte
meinte: „Was Sie jetzt von ihm verlangen, ist gleichbedeutend mit dem Tod.
Kuamo würde zum Verräter, nachdem er erst vor einer Woche seine Stärke bewiesen
hat.“
    Larry
erfuhr auch alles über Doreen Haskins und das Atoll, auf das sie gebracht
worden war.
    „Warum
bringt ihr die Frauen dorthin?“ wollte Larry wissen.
    Mutter
und Sohn blickten sich an. Hinter dem abtrennenden Vorhang vernahm Larry ein
leises Schnaufen, als lauere dort ein Tier. Sein Blick irrte zu der verhängten
Kammer, aber er konnte dort keine verdächtige Bewegung wahrnehmen.
    „Sie
verlangen es so“, sagten Mutter und Sohn wie aus einem Mund.
    „Wer
sind sie ?“
    „Warum
stellen Sie so viele Fragen?“ klagte die alte Frau erbittert.
    „Warum
bringen Sie uns in Gefahr? Nicht nur uns. Alle Bewohner Tureias sind gefährdet.
Helfen Sie uns, indem Sie uns in Ruhe lassen!“
    „Damit
Ihr weiter Menschen entführt? Ich kann euch vielleicht helfen, wenn ihr mir
sagt, was mit euch geschieht, wer euch bedroht… ihr werdet doch bedroht, nicht
wahr? Ihr handelt unter Zwang? Zwingen euch die grünen Männer aus dem Meer?“
    „Ja“,
sagte die Alte mit schwacher Stimme, und es hörte sich an, als hätte sie ihr
eigenes Todesurteil gesprochen.
    Larry
versuchte, das Bestmögliche aus der Lage zu machen. Er erklärte den beiden
Eingeborenen, daß er von der Regierung den Auftrag hätte, die rätselhaften
Vorfälle zu ergründen. Er sah, daß er noch immer nicht das Vertrauen dieser
einfachen Menschen gewonnen hatte. Die Angst, unter der Mutter und Sohn
standen, war größer.
    Der
Zufall kam ihm zu Hilfe.
    Hinter
dem Vorhang entstand Unruhe.
    Da
stöhnte jemand, als würde ihm bei lebendigem Leib die Haut vom Körper geschält.
Der ängstliche Blick in den Augen der alten Frau verstärkte sich.
    „Wer
ist das?“ fragte Larry.
    „Das
ist Gaipo, mein Mann, der Dorfälteste“, erhielt er leise zur Antwort.
Gleichzeitig griff sie zur Seite und zog den Vorhang
herum. Larry prallte zurück. Was er sah, verschlug ihm die Sprache.
     
    ●
     
    Ein
Mensch lag dahinter.
    Aber
was für einer. Nur noch ein Wrack, ein uralter Mann, der aussah wie ein
verhutzelter Apfel.
    Seine
Haut war dunkelbraun bis schwarz. Große eitrige Geschwüre, auf die braune,
kräutergetränkte Lappen gelegt waren, bedeckten seinen Körper.
    Neben
dem Lager ging Jerry in die Hocke.
    Der
Mann sagte etwas in der Eingeborenensprache. Larry verstand nur ein paar Worte.
    „Nicht…
sagen… schweigen…“
    „Wie
ist das passiert?“ X-RAY-3 wandte sich an die Alte.
    Sie
zögerte. Der Mann, der aussah, als würde er bei lebendigem Leibe verfaulen,
schüttelte schwach den Kopf. Er bekam offenbar alles mit, was hier geredet
wurde. Aber er hatte kaum noch Kraft, die Augen zu öffnen. Die
Geschwüre, das rohe Fleisch, dies alles mußte ihm höllische Schmerzen bereiten.
Man sah es seinem ausgemergelten Gesicht an, doch kein Laut kam über seine
Lippen, kein Stöhnen.
    „Wie
ist das passiert?“ stellte Larry erneut die Frage. Er blickte die Alte und
Kuamo an.
    „Dies
widerfährt all denen, die ungehorsam sind, die den Befehlen trotzen“, bekam er
von ihr zu hören. „Gaipo soll das lebende Beispiel dafür sein, was uns
erwartet, wenn wir nicht tun, was man von uns erwartet.“
    „Erzählen
Sie“, drängte Larry.
    Die
Alte rang sich durch, während der Sohn atemlos auf den Vater blickte, der nur
noch ein Schatten seiner selbst war. Die Wunden und Verbrennungen, die der Mann
hatte, gingen Larrys Meinung nach auf radioaktive Einwirkungen zurück.
    Er
mußte sofort an die Discovery denken.
    Er
hörte der Alten aufmerksam zu. Die Geschichte schockierte ihn.
    Danach
war Gaipo vor rund einem halben Jahr mit dem

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