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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlan sah auf, als Chaktar, der Ai, in der charakteristischen Art seines Volkes mit den dellenähnlichen Vertiefungen seines Schädels zu blinken begann. Die Signale waren schwach, denn sie beruhten lediglich auf einer Verfärbung der Haut, aber der Arkonide verstand sie trotzdem.
    „Beachte den Verlauf des Baches", mahnte ihn Chaktar.
    Atlan folgte dem Rinnsal mit dem Lichtkegel seiner Lampe.
    „Ostwärts", stellte er verblüfft fest. „Das heißt, wir haben die Wasserscheide überschritten!"
    Er wandte sich an den Xildschuk.
    „Pantschu", sagte er, „du bist ein guter Führer."
     
    *
     
    Im Osten lichtete sich der Himmel, als Nivridid plötzlich stehenblieb.
    „Horcht!" flüsterte er.
    Über ihnen grüßte ein Vogel den erwachenden Tag mit schlaftrunkenem Gekrächz.
    Andere taten es ihm nach. Aber das war es nicht, was der Prodheimer-Fenke meinte.
    Atlan strengte das Gehör an. Schließlich vernahm er ein halblautes Klappern und Klirren, das von weiter unten im Tal kam.
    „Pantschu", sagte er.
    Der Xildschuk verschwand wortlos im Dunkel des frühen Morgens. Ringsum erwachte die gefiederte Welt und vollführte einen Heidenspektakel, in dem das klappernde Geräusch ertrank. Plötzlich erschienen Lichter in der Finsternis. Eine gleißende Lichtbahn stach durch die Nacht, tanzte über Felswände und faßte schließlich den Arkoniden, der instinktiv den Arm in die Höhe riß, um die Augen zu schützen.
    „Identifiziere dieses Objekt!" sagte eine harte, schnarrende Stimme.
    Atlan winkte ärgerlich ab.
    „Nimm die Lampe zur Seite", knurrte er. „Ich kann nichts sehen. Komm näher und zeige mir das Objekt."
    Auf flimmernden Schwerkraftkissen glitten drei kranische Roboter heran. Sie hatten die Form einer umgestülpten Schüssel, deren Öffnung durch einen ebenen Boden verschlossen war. Von der Peripherie der Schüssel gingen mehrere Tentakel aus, von denen jeder in einem besonderen Satz Werkzeuge endete. Der vorderste Robot hielt in einer seiner Klauen ein bejammernswertes Bündel, ein Geschöpf mit riesigen Schlappohren und großen, traurigen Augen.
    „Laß ihn sofort los!" befahl Atlan. „Das ist mein Freund Pantschu."
    „So sagte er", erklärte der Robot und öffnete die Klaue. Der Xildschuk fiel herab und suchte auf der Stelle Schutz hinter den Beinen des Arkoniden.
    „Was hattet ihr mit ihm zu schaffen?" fragte Atlan.
    „Wir durchsuchten den Talgrund nach Giftstoffen, wie es unsere Aufgabe ist", antwortete der Robot. „Er kam uns in die Quere. Wir konnten ihn nicht identifizieren. Die Vorschrift besagt, daß wir ihn zur nächsten Kontrollstation zu bringen hatten. Er wand sich jedoch und jammerte und sagte, er sei Pantschu. Du hast es bestätigt."
    „Ihr konntet sehen, daß es sich um ein organisches, lebendes Wesen handelte", tadelte der Arkonide.
    „Auch organische, lebende Wesen können toxisch sein", hielt ihm der Robot stoisch entgegen.
    „Was habt ihr hier draußen zu suchen? Euer Bereich ist die Abfallverwertungsstation.
    Hier gibt es keine Giftstoffe!"
    „Das ist ungewiß", erklärte der Robot. „In der Anfangszeit der Anlage gab es eine Reihe kleinerer Unfälle. Es wurde niemals festgestellt, ob dabei Giftstoffe über die Grenze des Sperrgeländes hinweg entwichen. Wir sind auf der Suche nach solchen Stoffen. Je mehr Zeit vergeht, ohne daß wir etwas finden, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß du recht hast."
    „Es gibt mehrere solcher Trupps wie den euren?"
    „Das ist richtig."
    „Wie viele?"
    „Du hast keinen Anspruch auf diese Information."
    Atlan zog die bunte Plakette des Sonderinspektors aus der Tasche und hielt sie dem Robot entgegen. „Schau her, erkennst du das?"
    „Ich erkenne es, Sonderinspektor", bestätigte die Maschine. „Es gibt insgesamt zwanzig Suchtrupps. Sie arbeiten im Süden des Katembi-Tals und auch, wie wir, auf der anderen Seite der Berge."
    „Von wo aus werdet ihr gesteuert?"
    „Kontrollstation achtzehn. Es ist die, die am weitesten nach Südosten vorgeschoben ist."
    Atlan steckte die Marke wieder ein.
    „Ich danke dir", sagte er. „Wir wollen euch nicht weiter in eurer Arbeit behindern."
    Die Roboter schwebten davon. Pantschu kam aus seinem Versteck hervor und schickte ihnen eine Verwünschung hinterher. Atlan tätschelte ihn auf den runden, kahlen Schädel.
    „Beruhige dich, Kleiner", sagte er. „Es sind nur dumme Maschinen, die die Schönheit eines Xildschuk nicht zu schätzen wissen."
    Pantschu bedachte ihn mit einem schrägen Blick, als

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