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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tourist, ein Urlauber, der weiter nichts zu tun hatte, als seine Zeit auf möglichst angenehme Art und Weise totzuschlagen.
    Da zuckte ein Blitz auf. Er schob sich in die Höhe, so daß er über die Bordkante hinwegsehen konnte. Am Westufer war Bewegung entstanden. Gestalten rannten hin und her. Sekunden später ließ sich aus der Ferne wirrer Lärm hören. Es blitzte ein zweites Mal. Eine Gruppe von Gestalten verschwand im Dunkel zwischen zwei Gebäuden.
    Augenblicke später kamen sie wieder zum Vorschein. Es sah aus, als schleppten sie etwas. Sie gingen zu einem der Fahrzeuge. Es startete nach wenigen Sekunden und verschwand ostwärts in der Nacht.
    „Was war das?" fragte Atlan die Gefangenen.
    „Wahrscheinlich einer, der ausbrechen wollte", wurde ihm geantwortet.
    „Was tut ihr dann? Ihr schießt auf ihn? Scharf?"
    „Ja."
    „Euch soll der Teufel holen!" knurrte Atlan in bösem Zorn. „Wie viel Ausbruchsversuche hat es schon gegeben?"
    „Ich weiß von sechs", sagte der Krane.
    Nach der kurzen Unterbrechung kehrte bald die Ruhe wieder ein. Gegen Mitternacht wurde das Nachbarboot abgelöst. Atlan beobachtete den Vorgang aus sicherer Deckung.
    Es gab nicht viel zu sehen. Das ablösende Boot nahm den Standort des abgelösten ein, und dieses kehrte ans Ufer zurück. Nach den Geräuschen zu urteilen, wurden nur wenige belanglose Worte gewechselt.
    Weitere zwanzig Minuten vergingen. Plötzlich sagte Nivridid: „Sie kommen!"
    Es war sein ungewöhnlicher Instinkt, der ihm diese Mitteilung machte. Erst mehrere Sekunden später löste sich ein Boot vom Ufer und glitt mit leise summendem Motor, das Wasser zu eiligen Furchen aufwerfend, über den See.
    „Verhaltet euch wie üblich", befahl Atlan den Gefangenen. „Kein unnötiges Gerede."
    Er tauchte auf den Boden des Bootes zurück und horchte mit angespanntem Gehör auf das Summen des Triebwerks. Das Fahrzeug geriet ins Schaukeln, als die Ablöser beidrehten. Eine raue Stimme schallte übers Wasser: „Langweilige Nacht hier draußen, wie?"
    „Wie immer", antwortete einer der beiden hypnotisierten Kranen. „Über den See versuchen sie nicht zu kommen."
    „Wenigstens habt ihr ein paar Stunden Schlaf vor euch", sagte die Stimme, hörbar unzufrieden.
    „Wir haben's verdient", kam die Antwort.
    Das Boot setzte sich in Bewegung. Der Arkonide gab einen stummen Seufzer der Erleichterung von sich.
     
    *
     
    „Langsamer!" befahl Atlan.
    Er lugte hinter einem der beiden Kranen hervor über die Bordwand. Das Boot verlangsamte seine Fahrt. Halblinks voraus lagen die taghell angestrahlten Gebäude. Ein paar kleine Fenster waren erleuchtet. Nicht alle Gefangenen schliefen.
    Das Ufer des Sees bildete einen flachen, sandigen Strand. Seine Tiefe schwankte zwischen fünf und zwanzig Metern, aber an einer Stelle gab es eine Bucht, die bis dorthin reichte, wo der Schatten eines pyramidenförmigen Wohnbaus Dunkelheit erzeugte.
    „Haltet auf die Bucht zu!" sagte er.
    Die Laubhütten standen weiter rechts drüben, mehr als einen halben Kilometer entfernt.
    Es war ruhig dort. Niemand schien sich um das Boot zu kümmern. Mit den Gefährten brauchte er sich nicht zu verständigen. Sie wußten, worum es ging. Die Bucht bot ihnen die einzige Chance, die Reihe der Gebäude ungesehen zu erreichen.
    „Pantschu, du machst den Anfang", sagte er halblaut.
    Der Xildschuk kletterte über den rechten, der Helligkeit abgewandten Bordrand und ließ sich ins Wasser gleiten. Er tauchte unter dem Boot hindurch und schwamm unter Wasser auf das Ufer zu. Er machte seine Sache gut. Nicht die geringste Bewegung der Wasseroberfläche war zu sehen. Das Boot hatte inzwischen angehalten. Atlan musterte den Rand der Bucht, aber so sehr er die Augen auch anstrengte, er sah nicht einmal ein leises Plätschern, als Pantschu an Land stieg.
    Nivridid ging als nächster. Auch er hatte keine Schwierigkeiten. Dann kam Chaktar an die Reihe. Inzwischen war drüben bei den Hütten Bewegung entstanden. Zwei Kranen standen am Ufer und winkten dem Boot zu. Ihre Stimmen hallten weithin über das Wasser. Atlan konnte nicht verstehen, was sie riefen, aber vermutlich wunderten sie sich darüber, daß das Boot haltgemacht hatte.
    „Rasch, Chaktar", drängte er. „Werden sie vergessen, was sie erlebt haben?"
    „In zwei Minuten", blinkte der Ai.
    Atlan half ihm über Bord und folgte ihm wenige Sekunden später, nachdem er den beiden Kranen befohlen hatte, das Fahrzeug in Bewegung zu setzen und auf Kurs zu bringen. Auf der

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