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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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letzten Worte hatten sich so endgültig angehört. Ich sah das Zucken der Arme. Ich schaute weiterhin in die Richtung, nur schielte ich jetzt an ihr vorbei und veränderte die Richtung etwas, damit auch Suko in mein Blickfeld geriet.
    Er kletterte bereits hoch. Es war schwer für ihn, denn das Gestänge war durch die Feuchtigkeit glatt geworden. Die vorstehenden Nieten waren es ebenfalls. Suko konnte nur schwer einen festen Tritt oder den nötigen Halt finden, und er schaffte es auch nicht, sich lautlos voranzubewegen.
    »Ich will nicht mehr leben!« hörte ich den Schrei der Frau, und sie setzte ihren Vorsatz in die Tat um.
    Es war der Augenblick, der möglicherweise gereicht hätte, sie zu retten.
    Suko hatte bereits einen Arm nach ihr ausgestreckt. Er hing in einer Schräglage innerhalb des Gestänges, und seine Finger hätten sich auch in den Mantelstoff krallen können.
    Hätten… hätten … hätten …
    Die Frau war schneller.
    Sie stieß sich einfach ab. Wie ein großer Vogel flog sie durch die Luft. Der Fall war nicht aufzuhalten. Der Wind blähte ihren Mantel auf, trieb das krause Haar in die Höhe, und ich hörte ihren leisen, letzten Schrei.
    Suko fluchte wütend. Da stand ich bereits auf der Brüstung. Ich sah in der Ferne ein Schiff kommen, das sich schwerfällig durch das Wasser pflügte.
    Es verdoppelte die Gefahr noch, und trotzdem hielt mich nichts mehr auf der Brücke.
    In voller Montur sprang ich der Frau nach!
    ***
    Das Wasser war eiskalt. Es schlug über mir zusammen, so daß ich den Eindruck hatte, von Eisplatten gefangengenommen zu werden.
    Es raubte mir die Luft, und wie der berühmte Stein sackte ich in eine dunkle Tiefe, in der sich Dreck und Schmutz ein Stelldichein gaben.
    Der Kanal war nicht tief. Der Grund war bald erreicht. Es verging nur eine kurze Zeitspanne. Mir wurde die Zeit trotzdem lang. Es schien kein Ende zu nehmen, und die Berührung auf dem Grund spürte ich kaum. Der Schlamm dort war einfach zu weich, als daß er mir Widerstand entgegengesetzt hätte.
    Mit heftigen Schwimmbewegungen stieg ich der Oberfläche entgegen. Die Zeit war knapp. Ich durfte nicht zu lange im Wasser bleiben. Hinzu kam das verdammte Schiff, das sich ausgerechnet jetzt näherte, als ginge es um Sekunden. Das gleiche traf natürlich auch für die Frau zu.
    Ich bekam Luft und konnte wieder sehen, nachdem ich die nassen Haare von den Augen weggeschleudert hatte.
    Das Schiff fiel mir auf. Es näherte sich als gewaltiger Schatten. Von der Brücke aus gesehen hatte es so flach gewirkt. Jetzt aber, auf gleicher Höhe, sah es monströs aus und schob die helle Bugwelle vor sich her.
    Ich trat Wasser und drehte mich. Es fiel mir verdammt schwer, denn meine Kleidung hatte sich vollgesaugt.
    Wo schwamm die Frau?
    Die Sirene des Schiffs zerstörte meine Überlegungen. Sie klang laut, dröhnend, sie war eine Warnung, während ich so gut wie möglich auf der Stelle drehte und dabei versuchte, das immer näher kommende Schiff zu ignorieren.
    Die Frau hatte sich bestimmt nicht so verhalten wie ich. Sie war nicht an die Oberfläche geschwommen. Sie wollte ihren Tod erleben, aber sie hatte nicht mit dem Auftrieb des Wassers gerechnet. Unter ihrem Mantel mußte sich so etwas wie ein Luftblase gebildet haben, die Kraft genug besaß, um den Körper mitsamt der Kleidung in die Höhe zu treiben. Nicht weit von mir entfernt trieb sie an die Oberfläche. Ich sah für einen winzigen Moment ihr Gesicht. Es zeigte den Schrecken, der dort wie eingefroren lag.
    Mit drei Kraulstößen hatte ich sie erreicht. Ihr Gesicht verschwand wieder, als ich zupackte, weil sie in die Tiefe sackte, aber es gelang mir, meine Hand in den nassen Stoff des Mantels zu krallen. Es war kein perfekter Griff, das wußte ich selbst. Für den Anfang allerdings reichte er aus.
    Sekunden später hatte ich besser zugefaßt. Zusammen mit der Frau, die wohl unter Schock stand und sich nicht bewegte, schwamm ich auf eines der Ufer zu.
    Bei einem Kanal sind die Ufer steil. Da kam man normalerweise nicht hoch, aber es gab in bestimmten Abständen Leitern. Ich hatte das Glück, daß ich genau auf eine zuschwimmen konnte.
    Am Ufer stand Suko. Durch das Wasser in meinen Augen sah ich ihn verschwommen. Er wirkte, als wollte er mir entgegenklettern, was aber kaum zu schaffen war. Es gab kein Geländer, an dem er sich festhalten konnte.
    Ich schlug mit einer Hand gegen die verrostete Metallsprosse, die plötzlich unter Wasser verschwand, weil die anrollenden Wellen

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