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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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I
    »Nina, sieh mal.« Sandy stieß mir den Finger in die Rippen.
    Ich sah zu dem AV -Bildschirm auf, in der Erwartung, den neusten Spot in Sachen Schulmode für Sechzehnjährige zu sehen.
    »Nein, da drüben.« Sandy zerrte an meinem Arm und lenkte meine Aufmerksamkeit in Richtung Tür.
    Vier Typen kamen auf uns zu, taumelnd und torkelnd bewegten sie sich durch den fahrenden Express. Sie nahmen auf der anderen Seite des Gangs Platz und steckten die Köpfe zusammen. Ein leises, unverständliches Murmeln, von Zeit zu Zeit unterbrochen durch dreckiges Gelächter, ging von der Gruppe aus.
    »Die sind achtzehn«, flüsterte Sandy. »Ich wette, der in der Mitte hat Geburtstag. Er ist echt niedlich!« Sie zappelte aufgeregt auf ihrem Sitzplatz herum.
    So wie der Junge immer wieder das Tattoo – The Sign –an seinem Handgelenk bewunderte und das Pflaster hinter seinem Ohr betastete, wo sein GPS gewesen sein musste, war mir klar, dass sie recht hatte. Unwillkürlich griff ich nach meinem eigenen Aufspürer. Die winzige Kapsel, so groß wie ein Getreidekorn, war unter der Haut kaum zu spüren. Wie es wohl wäre, wenn man irgendwo hinginge, wo sie einen nicht aufspüren könnten?
    Doch ehe ich diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, sagte Sandy: »Sie fahren bestimmt in die Stadt, um zu feiern. Ich wünschte …«
    »Nein, tust du nicht.« Mir drehte sich der Magen um bei dem Gedanken an die üblichen Feierlichkeiten zu achtzehnten Geburtstagen. Wir hatten schon viel davon gehört, vor allem im Zusammenhang mit der Angel -Affäre. Rasch verscheuchte ich die Bilder aus meinem Kopf.
    Mit einem verächtlichen Geräusch ließ Sandy sich in ihren Sitz zurücksinken und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. »An diesen Geschichten kann echt unmöglich was dran sein. So etwas würden Jungs doch nie tun. Also bitte, sieh sie dir doch mal an …« Verschwörerisch beugte sie sich zu mir rüber, doch mir entging nicht, dass sie unter ihrem Pony in Wahrheit zu den jungen Männern rüberlinste. »Jemand, der so süß aussieht, würde doch niemals solche abartigen Dinge tun. Hör zu …« Sie kramte in ihrer Tasche und reichte mir einen Rapido. »Du bist doch diejenige, die Kunstunterricht nimmt. Mal mir das Tattoo auf. Okay?« Sie hielt mir ihr Handgelenk hin.
    »Sandy!« Ich stieß ihre Hand zurück. »Dafür könnten die uns einsperren!«
    Einer der Typen, nicht das Geburtstagskind, musste uns gehört haben, denn jetzt sah er zu uns rüber. Er glotzte Sandy an, ähnlich wie ihr Stiefvater, wenn er sich unbeobachtet glaubte. Ich packte sie am Handgelenk und hielt es ihm hin, um gleich klarzumachen, dass das obligatorische XVI -Tattoo fehlte. Er zuckte nur müde mit der Schulter und wandte sich wieder seinen Freunden zu.
    »Hey!« Sie entriss mir den Arm. »Der hätte mich garantiert angesprochen.«
    »Der will doch nicht mit dir reden, Sandy. Diese Geschichten sind nicht alle einfach nur erfunden. Ginnie hat erzählt, dass wir Mädchen nicht mehr sicher sind, seit sie vor zwanzig Jahren mit dem Tätowieren angefangen haben. Sie denkt, dass …«
    »Sie ist deine Mom. Was erwartest du?«
    »Keine Ahnung.« Ich hob ratlos die Schultern und ließ das Thema. Sandy war so dermaßen fasziniert von allem, was mit dem Sechzehnwerden zu tun hatte, dass man mit ihr kein vernünftiges Wort darüber wechseln konnte. Unsere Mütter waren Galaxien voneinander entfernt, und zwar in jeder Hinsicht. Mrs Eskew erlaubte Sandy nicht nur, sich wie ein Sex-Teen aufzuführen, sie ermunterte sie regelrecht dazu. Sie bereitete ihre Tochter sogar auf die Aufnahme ins We LS -Programm vor. Meine Mutter Ginnie hingegen wollte mich um jeden Preis davon abhalten, mich zu bewerben, auch wenn es die einzige Möglichkeit für Leute wie uns war, unserem Status von Rang zwei zu entfliehen. Als ich versucht hatte, mit ihr darüber zu reden, da meinte sie nur, ich solle mir keine Gedanken machen. Ich würde nicht für immer einem niedrigen Rang angehören. Doch wie ich aufsteigen könnte, hat sie mir nie verraten. Es war ja echt nicht so, dass ich gern beim We LS mitgemacht hätte, aber abgesehen von einer Heirat mit einem Mann von höherem Rang blieben mir nicht gerade viele Möglichkeiten.
    Sandy schnappte sich eins von den ausklappbaren elektronischen Journalen aus dem Fach am Sitz vor ihr. Dann ließ sie es wieder los, sodass es zurück in das Fach schnellte. Sie griff nach einem anderen, und wieder tat sie dasselbe. Ich seufzte. Wenn sie es noch einmal

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