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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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öfteren mit den Mächten der Finsternis zusammengearbeitet. Doch das war vorbei, war gelaufen, denn die Zeit war nicht stehengeblieben. Sie hatte für Veränderungen gesorgt.
    Es gab keinen Schwarzen Tod mehr, keinen Solo Morasso. Da hatten sich Gewichte verschoben.
    Vieles, das damals eine Einheit gebildet hatte, war nun gesplittet worden. Andere hatten Macht bekommen, unter anderem Will Mallmann, der ehemalige BKA-Agent und jetzige Blutsauger und König der Vampire, der sich sogar seine eigene Vampirwelt geschaffen hatte.
    Costello saß bewegungslos in seinem Rollstuhl und starrte durch die Scheibe. Er wollte nicht behaupten, daß er eine tiefe Furcht empfand. Seine Ahnungen jedoch waren nie so schlimm gewesen wie an diesem Tag. Er hatte in London ein mächtiges Verbrecherimperium aufgebaut. Nun war für ihn sogar vorstellbar, daß dieses Imperium Risse bekam und irgendwann zusammenstürzen würde.
    Er zitterte leicht, obwohl er sich dafür schämte. Früher hatte er höchstens aus Wut gezittert. Das aber war vorbei. Jetzt war sein Zittern eine Folge der schleichenden Angst, die immer stärker wurde.
    Es war weiterhin still im Haus. Auch im Park sah er keine Bewegung. Die Ruhe konnte nicht normal sein. Sie war erzwungen worden, und das wußte er genau.
    Von wem erzwungen?
    Er lachte, als er sich selbst die Antwort gab. Natürlich von den drei Personen, die er befreit hatte.
    Ein Vampir-Trio. Zwei Männer und eine Frau.
    Tyra, Kesslee und Tronk!
    So lauteten ihre Namen. Es war Mallmann gewesen, der ihm diese Helfer geschickt hatte. Wobei Costello sie nicht mehr als solche ansah. Sie waren ihm entglitten. In einem Bunker hatte er sie versteckt gehalten und später gefesselt in sein Haus geschafft. Auch im Keller waren sie sicher gewesen. In einem Raum, der durch Gitter in zwei Hälften geteilt worden war, und sie hatten sich hinter dem Gitter aufgehalten.
    Er stöhnte auf, als er daran dachte. Dann fuhr er mit den Handflächen über die Lehnen hinweg und konnte sehen, daß sie dabei einen Schweißfilm hinterließen.
    Costello tat nichts.
    Konnte nichts tun.
    Er war hilflos!
    Schlimme Gedanken schossen durch seinen Kopf. Eine Ära neigte sich dem Ende zu, und es war seine Ära. Er hatte viele Konkurrenten sterben oder untergehen sehen, und es war ihm dabei nie der Gedanke gekommen, daß auch ihm einmal so etwas passieren könnte. Jetzt war es so weit, daß er sich mit diesem Gedanken anfreunden mußte. Ob es ihm nun gefiel oder nicht.
    Er war allein, fühlte sich allein und wußte zugleich, daß ihm die Befehlsgewalt im eigenen Haus genommen worden war. Niemand würde mehr auf ihn hören, das stand fest. Andere hatten das Kommando übernommen, und er hatte diese anderen sogar freigelassen. Es war von ihm vermessen und verrückt gewesen. Er hatte einen Fehler begangen, denn die Blutsauger würden höchstens auf ihn Rücksicht nehmen, aber nicht auf seine Männer.
    Er hörte sich atmen. Schwer und ächzend. Sein Betongesicht verzog sich. Ein Faltenmuster entstand, und in die Züge geriet so etwas wie Bewegung hinein. Hätte er jetzt einen Spiegel gehabt, um sich selbst sehen zu können, dann hätte er in das Gesicht eines alten, verbitterten Mannes geschaut, der dabei war, aufzugeben, weil die alten Werte keinen Bestand mehr hatten.
    Er starrte ins Leere. Hinter der Scheibe blieb auch jetzt alles tot. Es gab keine Bewegung. Die Dunkelheit war ein tiefes Loch, das alles verschluckt hatte.
    Auf der anderen Seite kam sich Costello vor wie jemand, der sich bewußt zurückgezogen hatte, um nur keine Überraschungen zu erleben. Das war sonst nicht seine Art, aber er konnte nichts dagegen tun. Er brachte einfach nicht den Willen auf, sich vom Fenster wegzudrehen und aus seinem Arbeitszimmer zu fahren, um später durch sein eigenes Haus zu rollen, das ihm zwar gehörte, aber so verdammt fremd geworden war, denn er hatte hier nicht mehr das Sagen.
    Unter seiner Anzugjacke fror er. Das Hemd klebte ihm auf der Haut. Der Schweiß lag auf seinem Gesicht. Costello wußte sehr gut, daß der Stillstand keinen Bestand haben würde. Es würde weitergehen, davon war er überzeugt.
    Etwas bewegte sich. Hinter ihm, aber Costello glaubte, die Bewegung in der Scheibe vor ihm zu sehen. Das Glas selbst sah aus wie dunkle Wellen, die ineinander übergingen, dabei aber erstarrt waren. Und diese Starre wiederum löste sich auf.
    Jemand war gekommen.
    Lautlos wie ein Schatten…
    Logan Costello tat nichts. Er schluckte nur, weil in seinem Hals der

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