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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingeteilt, beschäftigte sich aber vorwiegend damit, die von den Automaten hergestellten und zubereiteten Speisen zu veredeln. Alle hundertvierzig Männer und Frauen, die in der Lookout-Station arbeiteten, waren sich darin einig, daß ihm das ausgezeichnet gelang. Deshalb hatte Dario Spouru ihn von anderen Verpflichtungen weitgehend freigestellt.
    Dick Follow dachte voller Vorfreude an das Essen, das er zu sich nehmen würde, als er in einem Antigravschacht nach oben schwebte.
    Wenn Dario mich dazu einteilte, eine Wachstation zu übernehmen, und Henderson mir dann laufend kleine Köstlichkeiten zum Probieren schicken würde, könnte ich es schon aushalten, überlegte er. Obwohl es natürlich kompletter Unsinn ist, eine Wache aufzustellen.
    Er verließ den Schacht und schritt pfeifend über einen Gang, der zu den von den Terranern bewohnten Räumen führte.
    An einem abzweigenden Gang blieb er stehen, als ihm ein eigenartiges Geräusch auffiel. Es klang wie ein leises Heulen, so als ob sich irgendwo der Wind in einem Kamin fange.
    Da will sich jemand einen Witz mit mir machen, schoß es ihm durch den Kopf. Hier pfeifen keine Winde.
    Er wollte weitergehen, doch dann siegte die Neugier. Obwohl er hungrig war, und ihm das Wasser bereits im Munde zusammenlief, wollte er doch nachsehen, was da los war.
    Er schritt in den Gang hinein, der von den terranischen Quartieren wegführte. Follow glaubte, sich daran erinnern zu können, daß am Ende dieses Ganges ein Hangar lag.
    Als er etwa fünfzig Meter weit gekommen war, rollte eine Kugel aus einer Tür auf den Gang heraus, die einen Durchmesser von etwa anderthalb Metern hatte. Sie sah weiß aus und schien aus einer gallertartigen Substanz zu sein.
    Aus der Oberseite der Kugel stieg eine Säule auf, die so stark wie der Oberschenkel eines ausgewachsenen Mannes war, und dann bildete sich unfaßbar schnell ein Kopf mit einem Gesicht heraus, das dem seinen verblüffend glich.
    „Ein Matten-Willy?" fragte Follow. „Wie kommst du hierher?"
    Das Gebilde antwortete in einer Sprache, die er nicht verstand. Gleichzeitig erkannte der stellvertretende Kommandant, daß er es nicht mit einem Matten-Willy von der Hundertsonnenwelt zu tun hatte. Dafür hatte dieses Wesen zuviel Körpersubstanz, und auch die Farbe war anders.
    Follow griff sich ans Kinn und überlegte.
    Er hatte keine Angst vor dem Wesen, das ihm den Gang versperrte. Er wußte jedoch nicht, was er tun sollte. Unwillkürlich tastete er seinen Gürtel nach einem Translator ab, doch er hatte kein solches Gerät bei sich, da er es in Lookout nicht benötigte. Er sprach Kraahmak, wie jeder andere Terraner im Weltraumbahnhof auch, und ansonsten reichte Interkosmo aus, sich mit jedem anderen zu verständigen.
    Nur nicht mit dieser Plasmakugel!
    „Was mache ich denn mit dir?" fragte er. „Du bist doch bestimmt aus irgendeinem Experimentierbecken der Maahks abgehauen."
    Die Kugel antwortete mit einer Reihe von zwitschernden und glucksenden Lauten.
    Follow hob die Arme und wollte das Plasmawesen gestikulierend in den Raum zurücktreiben, aus dem es gekommen war. Doch die Kugel wich nicht von der Stelle.
    Ratlos stemmte der stellvertretende Kommandant die Hände in die Seiten.
    „Ich kann und will dich nicht allein lassen", erklärte er. „Mitnehmen kann ich dich natürlich auch nicht. Also, wie geht es weiter?"
    Er trat auf die Kugel zu und blickte durch die Türöffnung in den Raum, aus dem sie gekommen war.
    Auf dem Fußboden lag eine grüne Kombination, die er sofort als Raumanzug identifizierte.
    Er erschrak.
    Schlagartig wurde ihm klar, daß er sich geirrt hatte. Das Kugelwesen war kein Experimentalgeschöpf der Maahks, sondern ein raumfahrendes Wesen, das von außen gekommen war.
    Dario hatte recht gehabt! schoß es ihm durch den Kopf. Der unwahrscheinliche Fall ist eingetreten, daß Fremde hierher gekommen sind. Niemand hat sie bemerkt.
    Er drehte sich um, weil er zum nächsten Interkom laufen und den Kommandanten verständigen wollte.
    Das Plasmawesen mißverstand ihn.
    Blitzschnell fuhr es einen Faden aus und schleuderte diesen hinter ihm her. Er wickelte sich um den Hals des Terraners und riß ihn zurück.
     
    *
     
    Kosham war so erschrocken, daß sie kaum etwas sagen konnte und Mühe hatte, die Körperform zu halten, als sie das fremde Wesen sah, das auf zwei Beinen daherkam.
    Ihr war sofort klar, daß sie es mit einer Intelligenz zu tun hatte, und daß sie nun verwirklichen mußte, worüber sie in zahlreichen

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