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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warnte sie. „Ich weiß, daß alles in Ordnung ist. Wir haben genau nach Plan gearbeitet und jeden einzelnen Schritt überprüft. Uns ist kein Fehler unterlaufen."
    „Davon rede ich doch gar nicht. Vielleicht hat das gar nichts mit dir und deiner Arbeitsgruppe zu tun."
    „Ich weiß genau, was du gesagt hast", erklärte Janice gereizt. Sie fühlte sich kritisiert und glaubte, derartige Worte von Maud nicht ertragen zu können. Dazu, so meinte sie, war diese denn doch zu schlichten Gemüts.
    Maud errötete. Sie spürte, daß es Janice gar nicht darum ging, die von ihr geleistete Arbeit zu überprüfen, sondern nur darum, sie zu demütigen. Und sie ahnte auch, warum das so war.
    „Also schön", entgegnete sie. „Wenn du nicht willst, dann sehe ich mich hier allein um.
    Geh du nur in die Messe. Vielleicht triffst du Dick Follow dort."
    „Das könnte dir so passen." Janice schritt in den Gang hinein, in dem der stellvertretende Kommandant der Ceresprammarerin Kosham begegnet war. „Ich sehe mir die Belüftung noch einmal an, obwohl ich weiß, daß alles nach Plan erstellt worden ist.
    Das wird dir die Möglichkeit nehmen, irgendwelche Behauptungen aufzustellen."
    „Du bist ja verrückt", entfuhr es Maud. „Glaubst du, ich würde dich anschwärzen?"
    Janice Morgan lächelte still. Sie warf Maud einen Blick zu, der mehr aussagte als jede Antwort. Damit trieb sie Maud die Röte ins Gesicht.
    Als Janice etwa zwanzig Meter weit gegangen war, fiel ihr endlich ein seltsamer, fremdartiger Geruch auf. Im gleichen Moment erkannte sie, daß Maud recht gehabt hatte.
    Sie zögerte unmerklich und ging dann weiter, weil sie es nicht fertigbrachte, sich selbst zu überwinden".
    Maud blieb hinter ihr zurück.
    Es riecht immer stärker, dachte sie. Hier stimmt doch was nicht.
    Sie spürte, wie es ihr kalt über den Rücken lief, und sie begann sich zu fürchten.
    Sie wandte sich einem Thermostaten zu und tat, als ob sie sich mit ihm befaßte.
    Tatsächlich aber schreckte sie davor zurück, noch weiter in den Gang einzudringen.
    Irgend etwas in ihr warnte sie vor einer Gefahr.
    Am liebsten hätte sie Janice zugeschrieen, sie solle zurückkommen, doch sie befürchtete eine ähnlich beleidigende Reaktion wie vorher.
    Plötzlich schien sich die Wand zu bewegen.
    Zwischen ihr und Janice floß eine farblose Flüssigkeit an den Wänden herab, schnellte zur Gangmitte hin und schoß hier zu einer etwa drei Meter hohen Säule auf.
    Maud fuhr entsetzt aufschreiend zurück.
    Janice drehte sich betont langsam um, überzeugt davon, daß Mauds Reaktion überspitzt war. Doch dann sah sie das Gebilde, das nun allmählich eine humanoide Form annahm und sich dabei braun verfärbte.
    Sie fühlte sich bedroht und wollte weglaufen, doch ihre Beine waren wie Blei. Sie konnte sie nicht bewegen.
    Aus einem Plasmakopf, der sich noch immer in der Umwandlung befand, kamen eine Reihe von unverständlichen Lauten.
    Janice dachte keine Sekunde lang daran, daß sie es mit einem Wesen zu tun haben konnte, das sich in friedlicher Weise mit ihr verständigen wollte. Der Annäherungsversuch Koshmas war so ungeschickt, daß sie sich in gefährlicher Weise bedroht fühlte.
    Ohne darüber nachzudenken, daß ein Plasmawesen ihr auch durch die Ritzen einer Tür folgen konnte, suchte sie ihr Heil in einem Raum, der keine zwei Schritte neben ihr lag.
    Sie zweifelte daran, daß sie dem fremdartigen Wesen auf dem Gang entkommen konnte, und sie hatte das Bedürfnis, sich irgendwo einzuschließen. Deshalb schlug sie die Tür hinter sich zu. Als sie sie verriegeln wollte, bemerkte sie, daß sie nicht allein war.
    Dick Follow lag auf dem Boden. Er war tot.
    Sie schrie gellend auf.
    Der stellvertretende Kommandant hatte sich in schrecklicher Weise verändert, und Janice erfaßte augenblicklich, was mit ihm geschehen war. Sie erkannte die Zusammenhänge nicht. Sie kam nicht auf den Gedanken, daß die Plasmaentität ihre Brutzellen in Dick Follow abgelegt hatte, weil dieser tot war, sondern sie glaubte, daß der stellvertretende Kommandant gestorben war, weil das fremde Wesen ihn in der Absicht umgebracht hatte, ihn als Nahrungsquelle für seine Brut zu verwenden. Und sie war überzeugt davon, daß ihr nun das gleiche Schicksal drohte.
    Das Biest hat mich in eine Falle gelockt, dachte sie und preßte sich mit dem Rücken gegen die Tür.
    Ihre Blicke richteten sich auf den toten Dick Follow. Sie wollte nicht hinsehen, aber eine unsichtbare Gewalt schien sie dazu zu zwingen.
    Aus

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