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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie hielt es auch nicht für möglich, daß die Verständigungsversuche erschwert werden würden, falls man den Toten entdeckte.
    Ich habe ihn ja nicht absichtlich getötet, sagte sie sich. Wie hätte ich wissen können, daß er so empfindlich ist?
     
    *
     
    Dario Spouru ging zu einem Interkom und rief Dick Follow.
    Peter Clark, einer der Positronik-Ingenieure, meldete sich.
    „Dick ist nicht hier in der Messe", sagte er. „Ich habe ihn jedenfalls nicht gesehen."
    Spouru war keineswegs beunruhigt, denn seit er in der Lookout-Station arbeitete, war noch nichts geschehen, was ungewöhnlich gewesen wäre.
    „Er hat es sich vermutlich anders überlegt", entgegnete er. „Vielleicht ist er draufgekommen, daß es noch andere Genüsse gibt als Essen."
    „Welche denn?" fragte Clark.
    „Ha, ha", machte der Kommandant und schaltete ab. Er wandte sich wieder seiner Gruppe zu, die damit beschäftigt war, den Einbau eines Großcomputers für Handelsabrechnungen, Transport und Versicherung vorzubereiten.
    Unschlüssig sah er sich um.
    Er brauchte einen Rat von dem Fachmann Follow, und es störte ihn, daß er ihn noch nicht einholen konnte.
    Janice Morgan und Maud Bosch, zwei Klimatisierungstechnikerinnen, betraten den Raum. Sie diskutierten kurz mit dem Kommandanten über einen Arbeitsplan, den sie entwickelt hatten, und zu dem sie seine Zustimmung brauchten, dann erklärten sie, zum Essen gehen zu wollen.
    „Ich suche Dick", sagte er. „Seit einer halben Stunde meldet er sich schon nicht mehr.
    Weder über Interkom noch über Rufkette. Wahrscheinlich trägt er sein Kombichrono mal wieder nicht."
    Er tippte sich gegen das Handgelenk.
    „Dafür wäre eine Disziplinarstrafe fällig", erwiderte Janice Morgan. „Oder gibt es so etwas für deinen Stellvertreter nicht?"
    Der Kommandant ließ sich nicht provozieren. Gelassen ging er über diese Bemerkung hinweg, als sei sie nicht gefallen. Er war Schwierigkeiten mit Janice gewohnt. Sie versuchte stets, ihn herauszufordern und wartete nur darauf, daß er eine Schwäche zeigte. Doch bisher hatte sie dabei kein Glück gehabt.
    „Er muß in der Nähe der Messe sein. Sucht ihn und gebt mir dann Bescheid. Ich denke, in spätestens zehn Minuten sollte ich wissen, wo er ist. Klar?"
    „Natürlich", antwortete Maud Bosch. „Vielleicht schon früher."
    Sie mochte den Kommandanten, und sie ärgerte sich darüber, daß er Janice nicht in ihre Schranken verwies. Insgeheim befürchtete sie, daß er sich von persönlichen Gefühlen dazu verleiten ließ, sie gewähren zu lassen, und es irritierte sie, daß er es ihr nicht ermöglichte, sich ein klares Bild zu machen. Sie bewunderte Dario Spouru, und sie machte aus ihren Gefühlen zu ihm keinen Hehl.
    „Mußt du ihm solche Fragen stellen?" fauchte sie Janice Morgan daher an, als sie wenig später im Antigravschacht waren.
    „Was für Fragen?" Janice schien überhaupt nicht zu wissen, wovon sie sprach.
    „Du weißt genau, daß er Dick Follow ebenso wenig durchgehen läßt wie uns."
    „Meinst du?" Janice lächelte still. Für einen Moment schien es, als wolle sie noch etwas hinzufügen, dann aber zuckte sie mit den Schultern und verließ den Antigravschacht.
    Sie wäre niemals in den intergalaktischen Leerraum gegangen, wenn sie nicht zufällig erfahren hätte, daß Dario Spouru das Kommando über die Gruppe hatte, die die Station Lookout als neuen Handelsbrückenkopf der Kosmischen Hanse vorbereiten sollte. Der Weltraumbahnhof der Maahks wäre ihr unter anderen Umständen viel zu abgelegen und langweilig gewesen. Schon lange aber hatte sie gehofft, Dario Spouru für sich gewinnen zu können. Und nur deshalb war sie ihm hierher gefolgt. Seinetwegen hatte sie sogar ein beruflich wesentlich attraktiveres Angebot abgelehnt.
    Längst hatte sie bemerkt, daß Maud Bosch ebenfalls an dem Kommandanten interessiert war, und daher fiel es ihr schwer, dieser nicht hin und wieder ihre Überlegenheit zu beweisen.
    Als sie sich der Messe näherten, blieb Maud plötzlich stehen.
    „Findest du nicht auch, daß es hier eigenartig riecht?" fragte sie und blickte in einen abzweigenden Gang.
    Janice schnüffelte, ging aber weiter.
    „Du siehst Gespenster", erwiderte sie.
    Maud war jedoch sicher, daß sie sich nicht geirrt hatte.
    „Hör mal, Janice, hier stimmt was nicht. Das müßtest du sofort merken, wenn du deine Aufgabe ernst nehmen würdest."
    Janice drehte sich betont langsam um. Zornig verengte sie die Augen.
    „Spiele dich bloß nicht auf",

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