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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ob ich einer von ihnen bin? Wovon sprichst du überhaupt?"
    Spouru wurde unsicher.
    Er wußte nicht, ob er dem Funker vertrauen durfte, und wie er herausfinden konnte, ob er es mit einem Menschen oder nur mit dem Abbild eines Menschen zu tun hatte.
    „Es ist noch nicht lange her, daß ich jemandem begegnet bin, der genauso ausgesehen hat wie du", erklärte er.
    Garmesheimer lächelte.
    „Ich habe einen Zwillingsbruder, aber der ist nicht hier. Der ist auf der Erde."
    „Davon rede ich nicht. Wir haben Plasmawesen an Bord, die uns täuschend echt kopieren können, Und ein Fremder hat dich nachgemacht. Und dann noch ein zweiter.
    Bist du jetzt der dritte, oder bist du der echte Piet Garmesheimer?"
    „Der echte natürlich."
    „Beweise es mir."
    Der Funker zuckte ratlos mit den Schultern.
    „Beweisen? Wie denn?"
    Er spricht, dachte Spouru. Die anderen haben nichts gesagt. Konnten sie es nicht, oder wollten sie es nicht? Warum haben sie ausgerechnet Garmesheimer kopiert? Warum nicht einen anderen.
    Einer der Bildschirme erhellte sich, und das Gesicht des Haluters erschien darauf.
    „Was ist los mit euch?" brüllte es aus den Lautsprechern. „Warum meldet ihr euch nicht?
    Ist was nicht in Ordnung?"
    „Antworte ihm", befahl der Kommandant.
    Er wollte sehen, wie Garmesheimer die Geräte bediente. Wenn er ein Fremder war, konnte er dann so gut damit umgehen wie ein geschulter Mann?
    „Soll ich vorher den Helm aufsetzen oder nicht?" fragte der Funker.
    „Nein."
    „Wie du willst."
    Er ist sich der Gefahr nicht bewußt, dachte der Kommandant. Oder sie besteht nicht für ihn, weil er einer von ihnen ist.
    Er hatte gehofft, daß er irgendwelche Erkenntnisse gewinnen würde, doch es hatte sich nichts geändert. Er beobachtete, wie Garmesheimer die notwendigen Schaltungen vornahm, ohne auch nur ein einziges Mal zu zögern.
    „Du kannst landen, Icho Tolot", sagte der Funker dann. „Es ist alles vorbereitet. Ich soll dir von Kommandant Dario Spouru sagen, daß du uns willkommen bist."
    „Dario? Mein alter Freund? Das freut mich. Was macht das Kleine? Geht es ihm gut?"
    Garmesheimer grinste versteckt. Er warf dem Kommandanten einen flüchtigen Blick zu.
    „Ich muß einige Reparaturen durchführen", fuhr der Haluter fort. „Hoffentlich habt ihr die benötigten Ersatzteile da. Informiert Dario Spouru von mir. Ich bin sicher, daß er mir helfen wird, wo er nur kann."
    „Wir haben vorläufig selbst Schwierigkeiten", erwiderte Garmesheimer. „Wir schlagen uns mit Plasmawesen herum, die uns offenbar an den Kragen wollen."
    Er blickte sich flüchtig nach dem Kommandanten um.
    „Sie können uns kopieren. Es ist so schlimm, daß einer dem anderen nicht mehr traut."
    „Ich werde dafür sorgen, daß ihr die Situation in den Griff bekommt", versprach der Haluter. „Keine Sorge."
    „Vorsicht", schrie Dariu Spouru, der plötzlich bemerkte, daß an der Decke ein etwa faustgroßer Plasmaklumpen hing.
    Piet Garmesheimer reagierte blitzschnell. Er riß den eingefalteten Helm hoch und stülpte ihn sich über den Kopf. Kaum hatte die Schutzhaube sich stabilisiert, als der Klumpen auch schon klatschend auf sie herabfiel.
    Starr vor Überraschung verfolgte Spouru, wie das offensichtlich junge Plasmawesen am Helm herunterglitt, sich an den Verschlüssen festklammerte, und wie es Hände ausformte.
    Es plante fraglos, den Helm zu öffnen und den Funker anzugreifen.
    Piet Garmesheimer bemerkte ebenfalls, was los war. Er griff mit beiden Händen nach dem amorphen Wesen und versuchte, es herunterzureißen. Doch es floß förmlich durch seine Finger hindurch, und blieb, wo es war.
    Dario Spouru glaubte, eine Chance zu haben, einwandfrei zu klären, ob der Funker übernommen war oder nicht.
    „Zu Schleuse", rief er. „Schnell."
    Garmesheimer blickte ihn an und begriff. Er nickte. In seinen Augen flackerte die Angst.
    Angst vor der Entscheidung oder vor dem Ding an seinem Hals? fragte Spouru sich.
    Der Funker rannte vor ihm her.
    Bis zur Schleuse war es nicht weit.
    Das Plasmawesen am Hals Garmesheimers versuchte immer wieder, den Helm zu öffnen, während der Terraner die Verschlüsse mit den Fingern absicherte. Es erkannte die Gefahr nicht, in der es sich befand.
    Garmesheimer rannte, ohne zu zögern, mit dem Kommandanten in die Schleuse, schloß das Schott und fuhr das Außenschott auf.
    Dario Spouru sah, wie der Plasmaklumpen plötzlich erstarrte, und dann von Garmesheimer abfiel. Der Funker versetzte ihm einen Tritt und beförderte ihn

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