Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
näherten, mit denen sie konfrontiert worden war. Sie folgte den beiden anderen Frauen, wobei sie Mühe hatte, ihre Nachkommen, die sich ihren Befehlen nicht so ohne weiteres beugen wollten, in den Griff zu bekommen.
    Die drei Plasmawesen und ihre Brut glitten durch die Kabelschächte und erreichten schon bald einen weit entfernten Bereich des Weltraumbahnhofs. Hier verharrten sie in einer hohlen Wand neben einigen Wasserrohren.
    „Ich habe nachgedacht", flüsterte Kosham den beiden anderen Frauen zu. „Und ich habe einen Plan entwickelt, mit dem der unnötige Kampf zwischen uns und den anderen vielleicht doch noch verhindert werden kann."
    „Was dabei wohl herausgekommen ist", murmelte Camerrham geringschätzig.
    Kosham ließ sich nicht beeindrucken.
    „Es muß auch jetzt noch möglich sein, sich mit ihnen zu verständigen", sagte sie. „Oder legt ihr darauf keinen Wert mehr?"
    „Selbstverständlich", erwiderte die Kommandantin. „Unsere Expedition hat ein friedliches Ziel. Wir wollen keinen Krieg in den Kosmos hinaustragen, aber wir müssen nun mal um unseren Lebensraum kämpfen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, daß es dir gelingt, doch noch zu einem unblutigen Ergebnis zu kommen."
    „Dann höre dir doch erst mal meinen Plan an", schlug die Kommunikationstechnikerin vor. „Wahrscheinlich denkst du anschließend ganz anders."
    „Schieß los. Ich bin wirklich gespannt."
     
    6.
     
    Dario Spouru legte gerade einen Raumanzug an, als ein Blinklicht an einem Interkom in seiner Nähe aufleuchtete. Er schaltete das Gerät ein.
    „Piet Garmesheimer", meldete sich ein junger, blonder Mann. „Ich bin hier in der Wachstation unseres Abschnitts. Soeben hat sich der Haluter Icho Tolot gemeldet. Er befindet sich im Anflug auf Lookout."
    Dario Spouru glaubte, sich verhört zu haben.
    „Icho Tolot?" fragte er. „Mein Freund Icho Tolot?"
    „Ich weiß nicht, ob du mit ihm befreundet bist", erwiderte Garmesheimer. „Jedenfalls hat der Haluter sich bei mir gemeldet. Er hat angekündigt, daß er in einigen Minuten landen wird. Und noch etwas."
    „Heraus damit", forderte der Kommandant den jungen Mann auf. Alle Anspannung war von Spouru abgefallen. Plötzlich sah er die Lage als nicht mehr so gefährlich an wie vorher. Icho Tolot kam. Selbstverständlich würde der Haluter ihm in dem Kampf gegen, die Plasmawesen helfen. Da er seine Molekularstruktur nach Belieben ändern konnte, war er für den amorphen Gegner unschlagbar. Einen Icho Tolot konnte man nicht erwürgen, und man konnte seine organische Struktur nicht auflösen, wenn er sie in stahlharte Materie umwandelte.
    „Auf dem Landefeld steht ein fremdes Raumschiff. Es ist raketenförmig. Es muß erst vor wenigen Stunden angekommen sein. Jedenfalls war es bei der letzten Kontrolle noch nicht da."
    „Geh hin. Sieh es dir an, sobald Icho Tolot gelandet ist und die notwendigen Kontrollen und Sicherheitsprüfungen beendet sind", befahl Spouru. „Aber sei vorsichtig. Damit sind Plasmawesen gekommen, die sofort angreifen, wenn sie irgendwo jemanden erwischen, der keinen Raumanzug trägt."
    Piet Garmesheimer lachte.
    „Ich werde mich hüten, ohne Raumanzug in den Weltraum hinauszugehen", sagte er.
    „Du sollst auch in der Station einen tragen. Warum hast du ihn noch nicht angelegt?"
    „Das Funkgespräch kam dazwischen."
    „Gut. Dann hole es nach. Sofort."
    „Klar."
    Der Kommandant schaltete ab und schloß den Raumhelm. Er war davon überzeugt, daß er nun unangreifbar für die Plasmawesen war.
    „Icho Tolot", murmelte er. „Etwas Besseres hätte uns wirklich nicht passieren können."
    Er drehte sich um und sah Piet Garmesheimer, der sich ihm näherte, sich dann aber rasch abwandte und in einem Seitengang verschwand. Der Funker trug keinen Raumanzug.
    „He, Piet", rief Spouru und eilte hinter ihm her, nachdem er die Außenlautsprecher seines Helmes eingeschaltet hatte. „Warte gefälligst."
    Als er die Ecke erreichte, hinter der Garmesheimer verschwunden war, sah er den Funker, der etwa zehn Meter von ihm entfernt war. Unschlüssig stand Garmesheimer vor einem Interkom.
    „Piet."
    Der Funker wandte sich ihm mit ausruckslosem Gesicht zu.
    „Ich hatte dir befohlen, einen Raumanzug anzulegen. Würdest du mir freundlicherweise erklären, wieso du meine Befehle ignorierst? Du spielst mit deinem Leben. Hier irgendwo in der Nähe müssen die Plasmawesen sein. Sie bringen dich um, wenn sie dich so erwischen."
    Garmesheimer ging auf ihn zu.
    Noch immer war

Weitere Kostenlose Bücher