Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sogenannten Geschäftsverhandlungen des öfteren dabei.«
    »Worum ging es da?«
    Karina lächelte. »Sie werden es kaum glauben, Sir. Es ging um legale Geschäfte, gegen die selbst ein Anwalt nichts hätte einwenden können. Alles war gut abgesichert.«
    »Bitte genauer.«
    »Einzelheiten weiß ich auch nicht mehr. Costello hat sich nach außen hin ja stark um den Im- und Export gekümmert, was immer man sich darunter auch vorstellen mag.«
    »Obst, Gemüse…?«
    »Ja, auch Nudeln und Wurst. Alles, was italienisch war oder sich so anhörte. Er importierte, und er bestimmte auch die Preise, für die er die Waren verkaufte. An die Einzelhändler und auch an die Besitzer der zahlreichen Lokale.«
    »Gab es mit denen nie Ärger?«
    Karina hob die Schultern. »Aufgemuckt hat eigentlich keiner. Ich weiß von nichts.«
    Mir war etwas eingefallen. »Hör mal zu, Karina. Wenn Costello ein so großer Einkäufer gewesen ist, dann muß er die Waren auch irgendwo gelagert haben.«
    »Das stimmt.«
    »Weißt du, wo das passierte?«
    Sie lachte mich an. »Deine Frage hört sich etwas naiv an. Costello hat für seine Waren nicht nur eine Halle angemietet, sondern mehrere.«
    »Kennst du welche?«
    Sie räusperte sich und nickte. »Ich bin zweimal dabeigewesen, als er sie sich anschaute.« Sie starrte mich an. »Moment mal, da fällt mir etwas ein.« Sie kniff die Augen zusammen und hob den rechten Zeigefinger an. »Ich bin bei zwei Besichtigungen mit dabeigewesen«, wiederholte sie. »Eine war normal.«
    »Wie meinst du das?«
    »Da hat er sich zufrieden gezeigt.«
    »Bei der zweiten nicht?«
    »Nein.«
    »Was war der Grund?«
    »Die Halle war ihm zu klein. Ich erinnere mich jetzt, daß er davon gesprochen hat, sie anderweitig zu verwerten.«
    »Ist er näher darauf eingegangen?«
    Sie winkte ab. »Ach, woher.«
    »Und du findest die Halle wieder?«
    »Ich denke schon. Sie liegt etwas außerhalb inmitten eines unbewohnten Gebiets. Umgeben von anderen Lagerhallen oder wie auch immer. Er hatte sie auch nur als Übergang gemietet, wie er mir sagte. Ende des Monats läuft der Mietvertrag aus. Vorher muß da mal eine Produktionsstätte gewesen sein, die etwas mit Chemie zu tun hatte. Jedenfalls habe ich ein kleines Labor gesehen, in dem noch alte Flaschen und Kolben standen. Kann sein, daß die Erde auch verseucht ist. Ich für meinen Teil hätte dort kein Obst oder Gemüse aufbewahrt.«
    Als ich Sukos Lächeln sah, wußte ich, daß er den gleichen Gedanken hegte wie ich.
    Sir James sprach aus, was wir dachten. »Sie sollten sich die Halle mal anschauen. Ob Sie nun hier warten oder unterwegs sind, das bleibt sich gleich.«
    Er hatte uns aus der Seele gesprochen. Nur Karina Grischin war erstaunt. »Meint ihr wirklich, daß wir Mallmanns Vampirbrut dort finden? Glaubt ihr daran?«
    »Ich weiß es nicht«, gab ich zu. »Aber ich möchte auch nicht den Tag über hier herumsitzen und auf die Dunkelheit warten. Wir müssen etwas tun, verflixt.«
    Karina hob die Schultern. »Wie du meinst, John. Aber viel Hoffnung habe ich nicht.«
    »Wenig ist immerhin etwas«, erwiderte ich.
    Auch Sir James hatte keine Einwände. Er wünschte uns nur viel Glück. Die Schweißperlen auf seiner Stirn zeigten an, daß auch er unter Streß litt…
    ***
    Wir hatten das Ziel erreicht. Dabei waren unsere Hoffnungen gesunken. Diese Gegend sah keineswegs danach aus, um Vampiren ein Wohlgefühl zu geben. Es roch nicht nach Blut, sondern nach Arbeit, denn wir waren in ein mieses, altes Industriegebiet gefahren, nicht allzu weit von den Docks entfernt.
    Alt deshalb, weil hier früher schon Fabriken gestanden hatten.
    Das war zur Zeit des Jugendstils gewesen. Die meisten Bauten hatten der modernen Zeit weichen müssen, aber einzelne waren noch erhalten, und sie wirkten auf mich wie unter Denkmalschutz stehend. Genauer betrachtet standen sie auf der Grenze zum Verfall. Aufgestellte Plakate wiesen darauf hin, daß die älteren Bauten zum Verkauf standen. In dieser Gegend lohnte es sich nicht, die Erinnerungen aus der Vergangenheit zu bewahren und zu restaurieren. Der Denkmalschutz hatte eine Pause eingelegt.
    Zwischen den alten Bauten standen die neuen. Containerähnliche Hallen, die an übergroße Schuhkartons erinnerten. Sie alle hatten gute Zufahrten bekommen. Geteerte Straßen, die auch das Gewicht schwerer Lastwagen aushielten.
    Karina Grischin saß neben mir, und sie war froh, daß ich jetzt langsamer fuhr. Den Weg hierher hatte sie gefunden, auch wenn es mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher