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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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einigen Schwierigkeiten verbunden gewesen war. Sie war nach vorn gerückt und schaute sich immer wieder um. Ihr Gesicht zeigte einen zweifelnden Ausdruck, die Vorderzähne nagten leicht auf der Unterlippe.
    »Wo müssen wir hin?« fragte ich.
    Sie hob die Schultern. »Tja, wenn ich das genau wüßte. Bei der Herfahrt ist es dunkel gewesen, und da war auch keine Rede von irgendwelchen Vampiren, sonst hätte ich mir die Strecke schon genauer angeschaut. Tut mir leid.«
    »Laß dir ruhig Zeit. Wir können einige Runden auf dem Gelände drehen. Platz genug ist ja.«
    In der Tat herrschte nicht viel Betrieb. Einige Lastwagen fuhren zu den verschiedensten Firmen. An einer großen Halle rollten wir vorbei, deren breites Eingangstor in die Höhe geschoben worden war. Mehrere Busse standen nebeneinander und wurden gereinigt.
    Männer mit Wasserschläuchen in den Händen spritzten sie ab, um ihnen die Kosmetik für den Frühling und für die ersten Fahrten zu geben.
    »Erinnerst du dich noch an die Halle?« fragte ich.
    »Fahr mal weiter!«
    »Okay, du bist heute der Boß.«
    Karina lächelte und konzentrierte sich wieder. Der Weg war gut.
    Die Straße beschrieb eine Rechtskurve, um in ein Gebiet einzumünden, in dem kleinere Bauten standen, vor denen sich ein mit Schotter belegter Parkplatz ausbreitete.
    Links von uns sahen wir eines dieser alten Gebäude. Aus roten Ziegelsteinen errichtet, die allerdings im Laufe der Zeit grau geworden waren. Nur an einigen Stellen trat das dunkle Rot zum Vorschein. Große Fenster bestückten die Außenseite. Innerhalb der Ausschnitte mit ihren Rundbögen waren kleinere Scheiben eingelassen. Von ihnen waren nur noch wenige erhalten. Die Löcher, durch die der Wind fegen konnte, überwogen bei weitem.
    Mir war aufgefallen, daß Karina ihre Augen zusammengekniffen hatte. »War es hier?« fragte ich.
    »Möglich.«
    »Dann biegen wir mal ab.«
    Wir verließen die glatte Fahrbahn und rollten über einen mit Schotter und Unkraut bedeckten freien Platz hinweg, der erst dicht vor der Fabrikwand endete. Wir hielten an und stiegen aus. Es gab ein altes Tor, das nicht geschlossen war.
    Suko stand neben mir und schaute sich die Fassade an. Während der Fahrt hatte er sich mit Bemerkungen zurückgehalten. Jetzt meinte er: »Sieht nicht unübel aus.«
    »Du meinst, wir haben Glück?«
    »Das hoffe ich.«
    Karina war bereits auf das Tor zugegangen. Sie bewegte sich langsam und hatte dabei den Kopf zurückgelegt. Sie betrat das Haus nicht. Dafür drehte sie sich um.
    »Haben wir Glück gehabt?« rief ich.
    »Ich denke schon.« Sie deutete auf das Tor. »Ich erinnere mich daran. Dieser große Rostfleck, den kenne ich noch.«
    Der Eingang war breit und nicht einmal zu einem Drittel geöffnet. Man mußte das Tor schieben, um es zu bewegen. Das war in unserem Fall nicht nötig.
    Als wir Karina erreicht haben, bestätigte sie, daß es das richtige Ziel war. »Sogar der Geruch stimmt!« erklärte sie.
    »Wieso?«
    »Das alte Mauerwerk strahlt ihn aus. Ziemlich feucht. Auch nach Schimmel riechend. Dafür habe ich einfach eine Nase, weil ich es aus meiner alten Heimat kenne. Bei uns haben viele der alten Bauten so gestunken. Das kann man einfach nicht vergessen.«
    Es war nur eine alte, leere Halle. Wir dachten trotzdem an eine gewisse Vorsicht und stürmten auf keinen Fall in den Bau hinein.
    Hintereinander schoben wir uns in das Innere, wobei Suko den Anfang machte und Karina ihm auf dem Fuß folgte.
    Ich bildete den Schluß. Zu dritt gelangten wir in die Halle hinein, in der früher einmal gearbeitet worden war. Trotz der hohen und auch löchrigen Decke kam mir die Atmosphäre bedrückend vor. Ich wunderte mich jedoch über den glatten Boden und auch darüber, daß es hier sehr aufgeräumt aussah.
    »Hattest du nicht von einem Labor gesprochen?« fragte ich unsere Führerin.
    Sie nickte. »Stimmt, und ich weiß auch, wo wir es finden können.« Karina ging voraus. Sie hatte sich zur linken Seite hingewandt. Innerhalb der Halle war eine Wand hochgezogen worden, in der es auch eine Tür gab.
    Sie war nicht geschlossen, und Karina setzte als erste einen Fuß über die Schwelle. Sie wirkte sichernd und gespannt. Kaum hatte sie den Raum betreten, da schaute sie sich schon um. Wir brauchten keine Taschenlampen. Durch ein viereckiges Loch in der Wand fiel genügend Tageslicht. Es war einmal ein Fenster gewesen. Jetzt lagen die Reste auf dem Boden.
    Karina hatte sich nicht geirrt. Mit einer lockeren Handbewegung wies
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