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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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sie auf das Regal an der linken Seite. Darin verteilten sich die chemischen Geräte. Verstaubte Kolben, Flaschen und Gläser, mit denen niemand mehr etwas anfangen konnte.
    »Ja, hier waren wir!«
    »Habt ihr auch etwas gerochen?« fragte Suko.
    »Wie meinst du das?«
    Nicht nur Karina schaute ihn an. Ich blickte ebenfalls in sein Gesicht, in dem sich die Nase schnüffelnd bewegte. »Ich sage euch, daß der Geruch hier nicht normal ist. Ich will ihn nicht mehr mit dem in der großen Halle vergleichen, obwohl mir dort auch schon etwas aufgefallen ist. Aber hier riecht es nach etwas Bestimmtem.«
    »Wonach?«
    »Es riecht alt, John. Nach Moder. Und wenn mich nicht alles täuscht, stinkt es auch nach Blut. Kein frisches, sondern ebenfalls eines, das schon älter ist. Ich bin der Überzeugung, daß Costello, Mallmann und all die übrigen Vampire hier gewesen sind. Hier haben sie sich aufgehalten und versteckt. Leider sind sie vor Einbruch der Dunkelheit verschwunden.«
    Mir war Sukos Schnüffelnase gut bekannt. Deshalb erntete er auch keinen Widerspruch.
    Nur Karina war davon nicht überzeugt. »Meint ihr wirklich?«
    »Verlaß dich auf Suko. Der hat seine Erfahrungen sammeln können.«
    »Akzeptiert, John. Ich frage mich nur, warum sie von hier verschwunden sind. Hier waren sie doch sicher.«
    »Das mag schon sein!« stimmte ich ihr zu. »Aber die Karawane zieht weiter, um es mal salopp auszudrücken. Wir kennen die genauen Pläne der Blutsauger nicht. Mallmann und Costello werden vorankommen wollen. Dafür war das hier der falsche Platz.«
    Karina fluchte auf russisch. Danach sagte sie: »Dann stehen wir hier wieder am Anfang.«
    »Scheint so.«
    »Meinst du wirklich?« fragte Suko.
    »Siehst du das anders?«
    Er lächelte dünn. »Ich kann mich täuschen, aber ich komme über den Geruch nicht hinweg. Eigentlich hätte er sich bei dem Durchzug verflüchtigen müssen. Hat er aber nicht. Kann es deshalb sein, daß Costello jemand als Wachtposten zurückgelassen hat? Es muß ja nicht unbedingt ein Mensch gewesen sein.«
    »Dann hat er sich hier irgendwo versteckt!«
    »Kann sein.«
    In diesem alten Labor jedenfalls war er nicht zu finden. Kahle Wände, ein kahler Boden, aber dieser Boden besaß auch eine Klappe. So etwas wie einen Abfluß, durch den früher wahrscheinlich giftige Chemikalien in die Kanalisation geleitet worden waren.
    Die Klappe bestand aus Eisen, war ebenso grau wie der Boden und nur bei genauem Hinsehen zu entdecken.
    An einer Seite allerdings zeichnete sich ein schmaler Griff ab, in den gerade eine Hand hineinpaßte. Suko stand schon an der richtigen Stelle und hatte sich gebückt. Er hob die Klappe noch nicht an, dafür lachte er uns leise entgegen. »Sieht interessant aus. Die muß erst vor kurzem angehoben worden sein, das kann man erkennen.«
    »Dann mal hoch damit!«
    Karina und ich bauten uns rechts und links der Eisenplatte auf und warteten darauf, daß Suko sie hochhievte. Er mußte nicht einmal viel Kraft einsetzen. Das Metall war dünn. Es schwang hoch, und vor uns öffnete sich das Rechteck.
    Der Einstieg in eine Tiefe. In eine düstere Welt, aus der uns ein typischer Abwassergeruch entgegen wehte. Die Kanäle waren nicht eben mit frischem Regenwasser gefüllt. Das Gurgeln und Schmatzen hörte sich leise an, als läge es weit entfernt.
    Ich nahm die kleine Lampe und leuchtete in die Tiefe. Es war etwas zu sehen, nur nichts, was uns interessiert hätte. Der Strahl stach zunächst ins Leere, bis sich sein heller Kreis auf einem nassen Boden abzeichnete.
    Ich drehte die Hand, ließ den Lichtstrahl weiterwandern. So wischte er an schmutzigen und feuchten Wänden entlang, um später schräg auf einen schmalen Kanal zu treffen, durch den schmutziges Wasser flutete.
    Der Kanal war nicht breiter als eine Rinne, und auch sie war nicht ganz gefüllt.
    Ich zog den Strahl wieder zurück und ließ ihn an der Seite hochwandern, an der sich krumm in die Wand geschlagene Eisentritte aufzeichneten. Sie schimmerten zwar nicht blank, aber an einigen Stellen war der Rost entfernt worden.
    Einen Vampir hatte ich nicht entdeckt. Suko frage: »Willst du trotzdem runter?«
    »Bringt das was?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie waren hier. Daran gibt es keinen Zweifel. Du hast sie auch noch gerochen, aber jetzt sind sie weg. Costello hat diese Halle aufgegeben. Warum sollte er sie auch behalten wollen? Er wird sich kaum noch um seinen Ex- und Import kümmern.«
    »Einverstanden.« Suko ließ den Griff los, die Klappe fiel
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