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106 - Der Tod aus der Zauberkugel

106 - Der Tod aus der Zauberkugel

Titel: 106 - Der Tod aus der Zauberkugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gerissen. Für einen Augenblick dachte ich daran, den Puppenkopf ins Wasser fallen zu lassen, doch das war nun auch sinnlos, da unter mir drei Fledermäuse flogen, die mich nicht aus den Augen ließen. Sie hätten den Puppenkopf auf jeden Fall abgefangen.
    „Ich habe Angst", sagte die Puppe plötzlich. „Wo sind wir?"
    Da ich auf diese Frage keine Antwort wußte, sagte ich nichts.
    Der Puppenkopf wehklagte wieder, doch ich hörte nicht auf ihn.
    Wir flogen über das Atoll hinweg. Ich sah die typische Ringform der Korallenbauten, die sich über der Küste einer abgesunkenen Insel erhoben. Weit dahinter entdeckte ich einige kleine Inseln.
    Ich wandte mich den Fledermäusen zu, die mich gepackt hielten. Es waren ungewöhnliche Tiere.
    Die Körper waren pechschwarz. Sie schimmerten im Mondlicht unwirklich. Die häßlichen Schädel hatten große, rotglühende Augen, und die Mäuler entblößten spitze Vampirzähne.
    Ich war sicher, daß die Fledermäuse auf mein Auftauchen gewartet hatten.
    Der Flug dauerte nicht lange. Unter uns lag eine Vulkaninsel. Die Fledermäuse gingen tiefer, und ich konnte Einzelheiten erkennen. Sie stießen in den Vulkankegel hinein, und ich erblickte ein Schloß, das ganz aus Lavagestein bestand. Überall waren Türme zu sehen, die wie Stalagmiten in die Höhe wuchsen; außerdem gab es kleine Gebäude, die wie von selbst gewachsen schienen.
    Vor dem Hauptgebäude ließen mich die Fledermäuse gleichzeitig los. Ich fiel etwa fünf Meter in die Tiefe, überschlug mich und blieb benommen liegen.
    Als ich mich aufsetzte, war ich von einem halben Dutzend Schauergestalten umringt, die eine Mischung aus Fledermaus und Mensch darstellten. Sie trieben mich auf das Schloß zu. Eine hohe Tür aus Lavagestein wurde wie von Geisterhänden bewegt. Ein süßlicher Geruch schlug mir entgegen. Unregelmäßig geformte Stufen führten steil hoch. Ich bekam einen Stoß in den Rücken und stieg die Stufen empor. Den Puppenkopf hatte ich noch immer an mich gepreßt, doch die O-tuko-San sprach kein Wort mehr.
    Ich war gespannt, welcher Dämon mich erwarten würde. Olivaro sicherlich nicht. Wahrscheinlich irgendeiner seiner Verbündeten.
    Die Stufen endeten in einem halbrunden Gang. Auch hier waren die Wände aus Lavagestein. In Abständen von etwa drei Metern befanden sich in der rechten Wand kopfgroße Öffnungen, durch die das Mondlicht fiel, der den Gang erhellte.
    Einer der Fledermausmenschen ging an mir vorbei, und ich folgte ihm. Während ich wie eine Ente daherwatschelte, hüpfte der Fledermausmensch seltsam. Ich studierte ihn genau, vielleicht war es notwendig, daß ich mich in eines dieser eigenartigen Geschöpfe verwandelte. Der Fledermausmensch war etwa in meiner Größe. Die Flughaut überspannte die enorm verlängerten Knochen des Unterarms, der Mittelhand und der krallenbewehrten Hand. Die Flügel hatte er halb zusammengeklappt; sie reichten bis zu den Hinterfüßen. Aus der Brust wuchsen ihm zwei menschenähnliche Arme. Der Kopf war bis auf die Fledermausohren durchaus menschlich, doch die Augen waren rund und dunkelrot. Die farblosen Lippen entblößten ein scharfes Raubtiergebiß.
    Einmal wandte ich den Kopf um. Drei weitere Fledermausmenschen folgten mir.
    Der süßliche Geruch verstärkte sich. Hellgrüne Rauchschwaden durchzogen den Gang.
    Vor einer Tür blieb der Fledermausmensch stehen und stieß ein durchdringendes Zischen aus. Die Tür sprang auf, und der Fledermausmensch trat in ein kuppelartiges Gewölbe ein. In der Decke klafften große Öffnungen, durch die das Mondlicht fiel. Die Wände sahen aus, als hätte sie eine Riesenspinne gesponnen. Auf einem Steintisch stand eine Glaskugel, wie sie Hexen verwendeten. Sie pulsierte dunkelblau. Um den Tisch standen drei Steinstühle; sonst war der Raum leer.
    Die Fledermausmenschen umringten mich. Alle vier stießen jetzt das unangenehme Zischen aus. Ein paar Sekunden später war ein lautes Knirschen zu hören. Ein Teil des Fußbodens kippte zur Seite, und eine alte Hexe tauchte auf.
    Hätte ich in menschlicher Gestalt vor der Hexe gestanden, dann hätte ich mich wohl kaum zurückhalten können und schallend gelacht. Aber als Kappa konnte ich nicht lachen.
    Die Alte sah genau so aus, wie ich mir als kleiner Junge eine Hexe vorgestellt hatte: klein, bucklig, das Haar strähnig und unter einem Kopftuch halb verborgen, die Nase groß und fleischig - und natürlich gekrümmt, das Gesicht mit Falten übersät, die Augen tief in den Höhlen liegend und

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