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106 - Der Tod aus der Zauberkugel

106 - Der Tod aus der Zauberkugel

Titel: 106 - Der Tod aus der Zauberkugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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trübe. Ich glotzte sie schweigend an.
    Sie blieb vor mir stehen und öffnete den Mund. Seitlich waren die langen Vampirzähne zu sehen. Von ihrem Äußeren ließ ich mich nicht täuschen. Trotz ihres lächerlichen Aussehens konnte sie ein mächtiger Dämon sein. Ich mußte auf der Hut sein, da ich nicht wußte, ob der echte Kappa diese Hexe gekannt hatte.
    „Ich bin Lania'', sagte sie auf japanisch.
    Wenn sie sich bei mir vorstellte, dann bedeutete das, daß der Kappa sie nicht gekannt hatte.
    Ich sagte nichts, sondern stierte sie nur an.
    „Gib mir den Puppenkopf!" befahl sie.
    „Nein", sagte ich entschieden. „Zuerst will ich die versprochene Freiheit."
    Sie warf mir einen bösen Blick zu und setzte sich auf einen Stuhl. Ihr Blick hing am Kopf der O- tuko-San.
    „Du mußt mir gehorchen", sagte sie scharf.
    „Nein, ich gehorche nur meinem Herrn."
    „Dein Herr", sagte sie verächtlich. „Du weißt ja gar nicht, wer dein Herr ist, du Narr."
    Was hatte das zu bedeuten? Der Kappa hatte zu mir gesagt, daß er im Auftrag Olivaros gehandelt hatte, aber möglicherweise hatte mich der Kappa belogen. Mit dieser Möglichkeit hatte ich eigentlich nicht gerechnet, sie aber insgeheim erhofft. Ich wollte endlich wissen, wer Olivaros Gegner war; und vielleicht hatte ich jetzt die Chance, es von der Hexe zu erfahren.
    „Wie meinst du das, Lania?" fragte ich und trat einen Schritt vorwärts.
    „Bleib stehen, Kappa!" herrschte sie mich an. „Ich bin die Herrin dieser Insel. Dieses Schloß ist durch meine Beschwörungen während eines Vulkanausbruchs gewachsen. Du siehst, daß ich ein mächtiger Dämon bin, nicht so ein kümmerliches Geschöpf wie du. Die Fledermausmenschen sind meine treuen Diener."
    „Wo befindet sich diese Insel?"
    „Unterbrich mich nicht!" brummte sie ungehalten. „Du hast deinen Auftrag erfüllt, doch ich kann und darf dir nicht die Freiheit geben. Ich werde Halmahera verständigen. Er wird dann entscheiden, was mit dir geschehen soll."
    Wer war Halmahera? Ich wagte nicht eine diesbezügliche Frage zu stellen, da ich mich damit möglicherweise verraten hätte.
    Sie sagte etwas zu den Fledermausmenschen in einer zischenden Sprache, die ich nicht verstand. Die Fledermausmenschen warfen sich auf mich, entrissen mir den lautschreienden Puppenkopf und drehten meine Arme auf den Rücken. Die magische Glaskugel leuchtete plötzlich weiß auf.
    „Ich unterhalte mich nächste Nacht mit dir, Kappa", sagte Lania. „Jetzt habe ich Wichtigeres zu tun."
    Die Fledermausmenschen rissen mich hoch und trugen mich aus dem Raum in den Gang. Dann ging es eine Wendeltreppe hinunter. In einem düsteren Raum blieben sie stehen. Sie zerrten mich zu einer Brunnenöffnung, aus der ein scheußlicher Geruch strömte. So sehr ich mich auch wehrte, es half mir nichts, sie warfen mich in den Brunnen. Ich landete in einer stinkenden Kloake. Ein Deckel wurde über den Brunnen geworfen.
    Mühsam richtete ich mich auf. Das Wasser war etwa einen Meter hoch und eine eklig stinkende Brühe. Rasch untersuchte ich mein Gefängnis. Eine Leiter führte den Schacht hinauf, doch so sehr ich mich auch bemühte, den schweren Deckel konnte ich nicht hochheben. Enttäuscht stieg ich wieder hinunter und suchte den Boden ab. Aus einer kleinen Öffnung, in die ich kaum meine Hand stecken konnte, floß frisches Wasser in den Brunnen. Einen Abfluß konnte ich nicht entdecken.
    Der faulige Gestank raubte mir fast den Atem. Der Körper des Kappas brauchte aber frisches Wasser. Außerdem konnte er sich nicht lange an Land aufhalten. Mir blieb keine andere Wahl, als mich in das stinkende Wasser zu legen.
    Ich schloß die Augen und dachte nach. Die Hexe war ein Vampir. So mächtig schien sie mir nicht zu sein; das war sie vielleicht einmal vor langer Zeit gewesen, jetzt wäre sie ohne ihre dämonischen Diener verloren gewesen. Die Hexe war unwichtig, der Dämon den sie erwähnt hatte, zählte für mich. Aber ich hatte nur wenig Lust, hier untätig in meinem Gefängnis zu sitzen. Mein magisches Werkzeug hatte ich bei mir. Ich hatte es in einer Hautfalte meines Körpers versteckt. Es war mir möglich, jederzeit meine Gestalt zu verändern.
    Ich holte den Kommandostab aus der Hautfalte. Dieser Magnetstab bestand aus einem knochenähnlichen Material unbekannter Herkunft. Mit seiner Hilfe konnte ich Magnetfelder ausfindig machen. Schlug der Stab aus, so konnte ich die Magnetstrahlung ausnützen und zu anderen Orten springen. Dazu war es aber notwendig, daß

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