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1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heulton der Sirene ihn zusammenfahren ließ. Das gelbe Alarmlicht wechselte auf Rot.
    Rotalarm!
    Im gleichen Augenblick fast schien sich der Boden unter seinen Füßen anzuheben und nach oben auszubeulen. Risse entständen urplötzlich wie bei einem Erdbeben, und dann schossen Stichflammen einer Explosion durch die Ritzen in das Observatorium hinein.
    Der Astronom war zurückgetaumelt und suchte mit rudernden Armen einen Halt, fand aber keinen. Eine Hitzewelle streifte ihn, und eine abgemilderte Druckwelle warf ihn zu Boden. Mühsam kroch er zur Tür und gelangte hinaus auf den Korridor, dessen wohltuende Kühle ihn schnell wieder munter werden ließ. Er kam wieder auf die Beine.
    Ohne Zweifel hatte der Unbekannte wieder zugeschlagen, und diesmal hatte es einen der Geschützstände getroffen. Briebesca schleppte sich weiter, um in seine Kabine zu gelangen. Den Arzt würde er nicht nötig haben.
    Er war nicht sicher, was in seinem Observatorium alles zerstört worden war, aber auch hier würden Reparaturen notwendig sein. Doch das sollte ihn jetzt nicht beunruhigen - noch nicht.
    Endlich erreichte er seine Kabine, schloß die Tür hinter sich und legte sich auf sein Bett.
    Er hatte das Gefühl, daß ihn nun alles andere nichts mehr anging.
     
    *
     
    Nicht alle dachten so wie Ernesto Briebesca.
    Für den Impulstechniker, der sich gerade auf Deck 10 aufgehalten hatte, verlief die Explosion weniger glimpflich. Obwohl er sich sofort in Deckung geworfen hatte, als die erste Detonation erfolgte, wurde er von einigen umherfliegenden Splittern getroffen, die einst Teil einer Energiekanone gewesen waren. Auf den Händen und einem Bein kroch er weiter, denn das zweite konnte er nicht mehr bewegen.
    Zu seinem Glück fanden ihn die Sanitäter sofort und brachten ihn ins Hospital, wo sich die Ärzte und die Medorobots seiner annahmen.
    Die Krankenstation war überfüllt, und zum erstenmal seit Beginn der unerklärlichen Vorfälle wurden Proteste laut. Niemand scheute sich mehr, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Man war sich einig, daß es keine andere Lösung geben könne, als sich so schnell wie möglich aus diesem verdammten Sternnebel zurückzuziehen.
    Der rotbärtige Springer Narktor, den im Hangar eine leichte Verletzung erwischt hatte, gehört zu den lautesten Schreiern.
    „Holt doch Rhodan her!" brüllte Narktor wütend. „Ich werde ihm schon meine Meinung sagen!"
    „Immer mit der Ruhe", ermahnte ihn einer der Ärzte. „Rhodan wird sich um euer Anliegen schon kümmern, sobald er Zeit dazu hat."
    „Zeit dazu!" äffte ihn Narktor nach. „Das möchte ich erleben."
    „Wirst du auch, denn er wurde bereits informiert."
    Narktor sank in die Kissen zurück.
    „Oh, ist er das?" murmelte er, plötzlich kleinlaut geworden.
    „Ja, das ist er", bestätigte der Arzt. „Und er kommt so bald wie möglich. Im Augenblick allerdings hat er bestimmt wichtigere Dinge zu tun."
     
    *
     
    Nachdem Rhodan sich von den Schäden auf Deck 10 überzeugt hatte und mit Bedauern feststellen mußte, daß auch das darüberliegende Observatorium teilweise zerstört worden war, suchte er die Mutanten auf.
    Er wurde schon erwartet. Fellmer deutete auf Gucky.
    „Unser Kleiner scheint ein wenig mehr als ich erfahren zu haben, also wollen wir zuerst ihn reden lassen."
    Der Mausbiber bedankte sich bei seinem Freund, durch ein höfliches Kopfnicken und begann: „Wie wir vermutet haben, Perry! Unmittelbar vor der Explosion bei den Impulsgeschützen konnten Fellmer und ich wieder diese fremden und undefinierbaren Gedankenimpulse auffangen, diesmal fast noch deutlicher als vorher. Aber das hilft uns nicht weiter, denn sie sind und bleiben absolut unverständlich. Immerhin war es uns möglich, die ungefähre Richtung festzustellen, aus der sie kamen." Er deutete schräg nach unten gegen den Kabinenboden. „Etwa von dort. Da wir uns aber auf Deck 14, also fast am oberen Schiffspol, befinden, kann das überall sein. Wir können zwar die Richtung, aber nicht die Entfernung abschätzen."
    „Somit kommen die Decks 14 und 15 nicht in Betracht", folgerte Rhodan. „Dafür aber alle anderen bis Deck 1. Eine schöne Auswahl."
    „Dachten wir uns auch. Nun haben wir folgendes beschlossen: Wenn Fellmer vorläufig eine andere Kabine bezieht, sagen wir, auf Deck 3, wäre es durchaus möglich, daß wir bei einer nächsten Sendung mit Hilfe von Koordinaten den Ursprung der Impulse feststellen.
    Was meinst du dazu?"
    Rhodan warf Fellmer einen Blick zu.
    „Wenn er

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