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1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Und vergiß nicht, daß jeden Augenblick weitere Anschläge erfolgen können. Glaubst du an eine Art Fernzündung, Nuru?"
    „Wäre fast die einzige Erklärung."
    „Aber wer und von wo?"
    Timbon zuckte mit den Achseln.
    „Wir halten uns in einer absolut fremden Umgebung auf, in der wir schon die unglaublichsten Dinge erlebten, Geoffry. Was wissen wir von den Techniken der Porleyter, die es hier gibt? Absolut nichts! Daher wäre es auch unsinnig, Vermutungen darüber anzustellen, über welche Entfernungen hinweg diese Barrieren Funkgeräte und Antriebe zur Explosion bringen können."
    Waringer nickte.
    „Du siehst die Dinge wie ich. Hast du auch schon an Konsequenzen gedacht?"
    Timbon besann sich auf seine sonst fast sprichwörtliche Wortkargheit.
    „Umkehren und nichts wie weg!" sagte er.
    „Hm", knurrte Waringer unzufrieden. „Es würde Rhodan nicht sehr freuen, das zu hören."
    Timbon warf ihm einen schnellen Blick zu.
    „Er muß es ja auch nicht erfahren, oder...?"
    „Natürlich nicht, aber es könnte sein, daß auch andere Leute so denken wie du.
    Außerdem vergißt du unsere Telepathen und..."
    „Erinnere mich nicht an sie, besonders nicht an diesen Mausbiber. Als er mich das letzten Mal begrüßte, sagte er: ‚Hallo, T-Bone Steak.’"
    „Nimm's nicht tragisch."
    Ein Techniker des Reparaturtrupps kam herbei.
    „Es kann noch eine Weile dauern, bis dieser Sektor wieder voll einsatzbereit ist. Manche Teile lassen sich nur schwer ersetzen. Aber ich denke, wir haben es in wenigen Tagen geschafft."
    „Und wenn wieder etwas passiert?" fragte Timbon beunruhigt.
    „Ja dann ..." Der Techniker kratzte sich am Hinterkopf. „Dann sehe ich schwarz, weil die Ersatzteile nicht reichen werden."
    Waringer wartete, bis sich der Techniker entfernt hatte.
    „Sieht ganz so aus, Nuru, daß nur ein oder zwei weitere Explosionen nötig sind, um deine Meinung zur Meinung der Mehrheit unserer Besatzung werden zu lassen. Könnte sogar sein, daß ich mich unter solchen Umständen offiziell deiner Auffassung anschließen muß."
    „Wir wollen es nicht hoffen", sagte Nuru Timbon ernst.
    Sie hielten sich noch einige Zeit im dritten Sektor auf, ehe sie sich auf den Weg zur Kommandozentrale machten, um im Fall weiterer Zwischenfälle sofort zur Verfügung zu stehen.
    Sie brauchten nicht lange zu warten ...
     
    *
     
    Das Observatorium befand sich auf Deck 11, nahe dem oberen Schiffspol. Wenn jemand an Bord der DAN PICOT ein Wort mit dem Astronomen Ernesto Briebesca wechseln wollte, so mußte er ihn nicht lange suchen. Er hielt sich entweder in seiner Kabine oder in der Beobachtungskuppel des Observatoriums auf.
    Abgesehen davon, daß er nichts mehr liebte als den Anblick der Sterne im freien Raum, hielt er es stets für seine Pflicht, Analysen der am nächsten stehenden Sonne anzufertigen, falls sich durch den Aufenthalt im Normalraum Gelegenheit dazu bot.
    So auch jetzt.
    Das nächste System war das Impuls-System, aber es hatte für Briebesca nach einem Aufenthalt dort jeden Reiz verloren. Kein Wunder also, daß er sich für den nur viereinhalb Lichtjahre entfernten roten Stern interessierte, der von einem einzigen Planeten umlaufen wurde.
    Die DAN PICOT bewegte sich auf den roten Stern zu, wenn auch vorerst nur mit Unterlicht.
    Als die Daten durch die analytischen Computer gegangen waren, staunte der Astronom nicht schlecht. Der einzige Planet bot relativ gute Lebensbedingungen, was kaum zu erwarten gewesen war. Wenn die Auswertung sich nicht täuschte, gab es sogar Vegetation dort, und das wiederum ließ auf tierisches oder gar höheres Leben schließen.
    Die Daten sprachen jedoch nicht für eine bestehende Zivilisation.
    Briebesca hatte sich durch die bisherigen Alarmmeldungen nicht aus der Ruhe bringen lassen, das wäre auch gegen sein ein wenig weltfremdes Naturell gewesen. Manche nannten ihn einen Schwärmer, einen Schöngeist, und so unrecht hatten sie damit nicht.
    Das konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß er ein ausgezeichneter Astronom und Astroanalytiker war.
    Er speicherte die ausgewerteten Daten, um sie jederzeit bei Bedarf abrufen zu können, und widmete sich wieder ganz der optischen Betrachtung des ihn umgebenden Weltraums.
    Genau unter dem Observatorium, auf Deck 10, waren die Impulskanonen installiert worden, ein Gedanke, der Briebesca oft Unbehagen verursachte.
    Er schaltete die positronische Vergrößerung ein, um eine weit entfernte Sterngruppierung genauer betrachten zu können, als der

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