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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erinnert. Er konnte sich nicht vorstellen, daß es natürlichen Ursprungs war. Eine Berechnung der Asteroidenbahnen gab ihm recht: sie alle beschrieben exakt kreisförmige Bahnen um einen gemeinsamen Mittelpunkt.
    Als bald darauf die Forschungssonden die äußersten Asteroiden erreichten und die ersten Meßergebnisse zur SOL funkten, fand Atlan seine Vermutung bestätigt. Schon die ersten Gesteinsproben zeigten, daß die Asteroiden unterschiedlicher Herkunft waren und unmöglich die Überreste eines einzelnen geborstenen Himmelskörpers sein konnten.
    „Irgend jemand hat sich die Mühe gemacht, diese kosmischen Trümmer von verschiedenen Orten und über viele Lichtjahre hinweg hierher zu transportieren", meinte Atlan.
    „Es muß schon ein sehr gewichtiger Grund vorliegen, um einen solchen Aufwand zu rechtfertigen."
    „Vielleicht war hier auch nur ein kosmischer Künstler am Werk, der kein anderes Anliegen hatte, als ein Monument zu erschaffen, das die Sinne der raumfahrenden Völker erfreuen soll", meinte Tanwalzen.
    „Ja, möglicherweise verdanken wir einem solchen sogar die Existenz des Universums", erwiderte Atlan sarkastisch. „Dieses Rätsel werden wir wohl nie lösen.
    Aber Gesils Punkt können wir erforschen."
    Die Bremsmanöver der SOL waren abgeschlossen, aber Atlan befahl den Weiterflug.
    „Du hast doch nicht vor, mit der SOL in den Asteroidenhaufen einzufliegen?" sagte Tanwalzen. „Sie stehen zum Zentrum hin so dicht, daß wir sie aus dem Weg räumen müßten."
    „Wir gehen nur so nahe wie möglich heran", erwiderte Atlan.
    „Ist das nicht auch zu riskant?" gab Tanwalzen zu bedenken. „Wenn nun Gesils Punkt der Sitz einer fremden Macht ist und diese sich durch die Annäherung der SOL bedroht fühlt?"
    „Ich hoffe auf irgendeine Reaktion", sagte Atlan. „Dann wissen wir wenigstens, woran wir sind."
    In dieser Beziehung wurde Atlan vorerst enttäuscht, denn die SOL gelangte ungehindert bis an die äußersten Asteroiden des Kugelhaufens. Atlan ließ den Flug stoppen und die SOL auf die Warteposition gehen.
    „Die Massetaser haben ein metallenes Objekt im Zentrum von Gesils Punkt ausgemacht", meldete die Ortungszentrale. Gleich darauf sprachen auch die Energietaster an.
    „Das Objekt strahlt große Mengen von Energie ab. Und der Energieaufwand ist im Steigen begriffen."
    Atlan befahl, Robotsonden auf diese Energiequelle anzusetzen. Er war mit dieser Entwicklung zufrieden. Er hatte jene Macht, die sich hinter den kosmischen Trümmern verschanzte, dazu gebracht, sich zu erkennen zu geben.
    Atlan ließ die Funkbilder der Robotsonden auf den Panoramabildschirm überspielen.
    Die Bilder wechselten in rascher Folge und zeigten das Innere des Asteroidenhaufens aus verschiedenen Perspektiven. Gigantische, zerklüftete Gesteinsbrocken wälzten sich heran, wurden größter und größer, bis sie, fast den gesamten Bildschirm füllten, und verschwanden dann wieder aus dem Aufnahmebereich der Sonden, die immer tiefer zum Zentrum vordrangen.
    „Entfernung zum absoluten Mittelpunkt beträgt dreißig Kilometer", wurde gemeldet.
    Auf dem Bildschirm war nun ein Pulk von einem Dutzend verschieden großer Asteroiden zu sehen, die ziemlich dicht beieinander standen und keine Eigenbewegung hatten. Durch die Zwischenräume der Materiebrocken, die einen regelrechten Schutzwall bildeten, drangen starke Energieemissionen.
    Auf einmal blitzte es in einer Lücke zwischen dem Asteroidenpulk auf. Im nächsten Moment erstrahlte der Bildschirm in gleißendem Licht. Atlan schloß geblendet die Augen. Als er sie wieder öffnete, war der Bildschirm für einige Sekunden dunkel.
    „Die Sonden werden beschossen. Drei sind bereits ausgefallen. Sollen wir die anderen zurückholen?"
    „Nein", beschloß Atlan. „Sie bleiben auf Kurs. Ich möchte herausfinden, was sich hinter dem Asteroidenpulk verbirgt."
    Der Bildschirm erhellte sich wieder. Die restlichen Sonden waren bereits so nahe, daß der Asteroidenpulk den Bildschirm sprengte. Eine Sonde raste in den Zwischenraum hinein und wurde abgeschossen. Die Bilder wechselten wiederum so rasch, als die weiteren Sonden im Energiefeuer verglühten, daß das Auge nicht folgen konnte.
    „Es ist nur noch eine Sonde übrig!"
    „Volle Beschleunigung!" befahl Atlan. Er wollte wenigstens diese eine Sonde durchbringen und die Chance nutzen, Bildmaterial von dem Objekt hinter dem Asteroidenpulk zu bekommen.
    Atlan konzentrierte sich so sehr auf die dramatischen Geschehnisse, die auf dem

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