1067 - Am Rand des Nichts
Roboters und zertrümmerte es. Mit einem zweiten Schlag zerstörte er die Gelenkansätze von zwei Armen des Roboters.
Die metallenen Hände öffneten sich und gaben Tosen frei, der stöhnend zusammenbrach.
Icho Tolot gab ihm jedoch keine Gelegenheit, lange zu klagen. Er riß ihn wieder hoch, warf ihn sich über die Schulter und rannte nun hinter dem längst verschwundenen Ahrrhed her.
Als er den Raum durch die gleiche Tür verließ, durch die der Phygo vorher geflohen war, sah er ihn. Der Grüne wartete am Ende eines Ganges an einem offenen Schott auf ihn und winkte ihn zu sich heran.
„Hier entlang", rief er. „Vielleicht haben wir noch eine Chance, ihnen zu entgehen."
„Das ist doch alles aussichtslos", stöhnte Bruke Tosen. „Wozu laufen wir weg? Wir wissen ja doch nicht, wo wir uns in Sicherheit bringen können. Die Anlage können wir nicht verlassen, und mit dem Raumschiff können wir auch nicht fliehen."
Icho Tolot übersetzte diese Worte, während sie durch mehrere Räume eilten und dabei eine offenbar kritische Stelle umgingen, an der sie mit Kampfrobotern rechnen mußten, wie Ahrrhed gestenreich andeutete.
Der Phygo blieb mitten in einem Chemielabor stehen. Er streckte einen seiner Arme aus und formte mit seiner zierlichen Hand eine Pistole.
„Ich habe eine Waffe an mich gebracht", erklärte er und ließ dem Haluter dabei genügend Zeit, seine Worte für Tosen zu übersetzen. „Die kann ich gegen die Roboter einsetzen."
„Wozu?" fragte der Jarvith-Jarver erneut. „Das ist doch alles sinnlos."
„Ist es nicht", widersprach Ahrrhed. „Ich will Informationen. Einiges von dem, was ich wissen muß, weiß ich schon, aber nicht alles. Und die Roboter können mir liefern, was mir noch fehlt. Immer vorausgesetzt, ich finde den richtigen Roboter und ich treffe ihn so, daß sein Sprachzentrum nicht zerstört wird."
„Den richtigen? Dann gibt es nur einen, der dafür in Frage kommt?" schrie Tosen.
„Nein, es gibt viele", behauptete der Phygo, „aber nicht alle können mir meine Fragen beantworten."
Diese Auskunft schien Bruke Tosen ein wenig zu beruhigen. Er hieb Icho Tolot freundschaftlich mit der Faust auf den Kopf.
„Laß mich runter, du Grobian", forderte er auf. „Ich bin in Ordnung und kann auf meinen eigenen Beinen laufen."
Icho Tolot setzte ihn behutsam ab.
„Du könntest uns schon mal einiges von dem sagen, was dir bekannt ist", schlug der Jarvith-Jarver vor. „Wir tappen nämlich noch vollkommen im dunkeln."
„Ein guter Vorschlag", stimmte der Aktivatorträger zu.
„Also gut", sagte Ahrrhed. „Ich bin schon ziemlich lange hier. Ich gehöre zu einer Gruppe, die mit dem halbkugeligen Raumschiff gekommen ist."
„Wann war das?" fragte der Haluter.
„Die Anlage war noch im Bau. Wir haben erlebt, wie sie vollendet wurde."
„Dann weißt du auch, was hier geschieht?" forschte Tosen erregt. „Welche Aufgabe hat die Anlage? Was wird hier gemacht? Produziert sie etwas?"
Ahrrhed hob die Arme und ließ sie resignierend wieder fallen.
„Das sind zu viele Fragen auf einmal", entgegnete er.
„Beantworte sie der Reihe nach", bat Icho Tolot.
Ahrrhed zögerte. Doch dann erklärte er: „Es geht um einen Anker, der gelöst werden soll!"
„Ein Anker?" fragte der Haluter. „Was für ein Anker? Welchem Zweck sollte dieser Anker dienen?"
„Das ist ein Geheimnis, das ich noch nicht klären konnte."
„Dann hilft uns diese Auskunft gar nichts", kritisierte Bruke Tosen erbost. „Das ist nichts als Geschwätz."
Der Haluter verzichtete darauf, diese Worte zu übersetzen, weil er den Phygo nicht beleidigen wollte.
„Sicherlich hast du uns noch mehr zu sagen, Ahrrhed. Der Anker kann nicht alles sein."
Der Grüne blickte zu Boden.
„Vieles ist geheimnisvoll und rätselhaft", erwiderte er. „So hatte ich beispielsweise nach Vollendung der Station ein denkwürdiges Erlebnis."
„Was für ein Erlebnis?" drängte Tosen. „Laß dir doch nicht alles aus der Nase ziehen."
„Es ist schwer zu beschreiben", bemerkte das tonnenförmige Wesen. Es stolzierte im Labor auf und ab, und es schien, als wolle es jeden Winkel des Raumes sorgfältig untersuchen.
Die Stielaugen wandten sich mal zur einen, mal zur anderen Seite. Hin und wieder funkelten sie wie in heimlicher Freude auf, während das Gesicht einen immer mürrischeren Ausdruck annahm.
„Du könntest es wenigstens versuchen", schlug der Haluter vor. „Wir werden schon verstehen, was du meinst."
„Es kam ganz plötzlich und
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