Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1068 - Rückkehr in die Hölle

Titel: 1068 - Rückkehr in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Fremdwesens, die nach allen Seiten davonschossen.
    Nein - nicht nach allen Seiten! Die Mehrzahl war in die Tiefe gerichtet. Einige zielten schräg an der Kuppelwandung vorbei, aber kein einziger bewegte sich aufwärts.
    „Das ist ein merkwürdiger Vorgang", sagte der Wissenschaftler. „Wenn irgend etwas platzt, sei es belebt oder unbelebt, dann erwartet man eine statistische Verteilung der Richtungen, in denen die Bruchstücke davonfliegen. Es scheint hier dagegen, daß es eine beschränkte Anzahl von Vorzugsrichtungen gibt."
    Er vergrößerte das Bild. „Fällt dir sonst noch etwas auf?" fragte er.
    Nikki war ihrer Sache nicht sicher. Etwas an dem Bild war nicht so, wie es sein sollte.
    Es fehlte etwas, aber sie kam nicht darauf, was es war. Geoffry kam ihr zu Hilfe.
    „Besteht ein Lebewesen nur aus fester Substanz? Nur aus den Teilen, die du dort in verschiedene Richtungen davonschießen siehst?"
    Nikki ging ein Licht auf. „Nein!" rief sie. „Es muß Körperflüssigkeit geben, Blut oder so was Ähnliches."
    „Richtig. Was wir auf dem Bild nicht sehen, ist die Wolke aus Blut oder sonstiger Substanz, die die Körperflüssigkeit des Fremdwesens darstellt. Es muß schon ein recht seltsames Geschöpf gewesen sein, dem ihr da auf die Spur gekommen seid. Aber noch viel merkwürdiger ist dieses hier..."
    Er drehte an der Vergrößerung, bis er den Ausschnitt eines Teilchenstroms auf der Bildfläche hatte. Das Aufnahmemedium war für derart drastische Vergrößerungen nicht gedacht. Die Bestandteile des Rochens erschienen verwaschen, mit ausgefransten Umrissen.
    „Siehst du das?" fragte Geoffry.
    Nikki sah es. Es bedurfte einiger Konzentration, um die Dinge in die richtige Perspektive zu bringen. Die Teile wirbelten wild durcheinander, keine zwei befanden sich in identischer Lage. Aber Nikki erkannte, worauf Geoffry hinauswollte.
    Die Bruchstücke des geborstenen Kochens hatten allesamt dieselbe Form. Es waren kleine, schlanke Keile mit einem schwalbenschwanzähnlichen Einschnitt im breiten Ende. Nikki sah den Wissenschaftler fragend an.
    „Das kann kein Zufall sein", sagte Geoffry. „Teile eines geborstenen Körpers - alle von identischer Form? Nimm den Mangel an Körperflüssigkeit und die bevorzugten Flugrichtungen hinzu, und du hast ein... ein Rätsel erster Klasse."
    Er schaltete den Projektor aus. Die Beleuchtung intensivierte sich von selbst.
    „Ich danke dir, Nikki", sagte Geoffry ernst. „Ohne deine Hartnäckigkeit hätte ich etwas Wichtiges übersehen."
    Nikki war mit der raschen Verabschiedung nicht einverstanden.
    „Was hat es zu bedeuten?" wollte sie wissen.
    Geoffry schüttelte den Kopf. „Ich bin meiner Sache noch nicht völlig sicher. Gib mir Zeit, bis ich meine Gedanken alle beisammen habe. Ich verspreche dir: du bist unter den ersten, denen ich meine Hypothese vortrage."
     
    *
     
    Der Ilt wirkte ungewöhnlich munter, als er, unterstützt von einem Dutzend hilfreicher Hände, in die Spezialmontur stieg, der er während des Vorstoßes in den See sein Leben anzuvertrauen gedachte. Er hatte eine kräftige Dosis einer stimulierenden Droge zu sich genommen, die die Müdigkeit verscheuchte. Die Medo-Experten hatten grundsätzlich vor der Anwendung biochemischer Stimulantia gewarnt, da die Ursache der Müdigkeit nichtphysischer Natur war und ihre Bekämpfung durch Drogen zu Gesundheitsschädigungen führen konnte. Perry Rhodan war ihrem Rat bisher getreulich gefolgt, aber in dieser Situation blieb ihm keine Wahl. Eines mußte während dieses gefährlichen Experiments unbedingt verhindert werden: daß Gucky einschlief.
    Die Montur war die eigens für diesen Zweck geschaffene Variante eines mittelschweren Raumschutzanzugs. Der Schirmfeldgenerator erzeugte anstelle eines umfangreichen Hüllfelds eine hautenge Formfeldhülle mit einer Schichtdicke von weniger als einhundert Mikrometer, die den Druck der umgebenden Flüssigkeitsmassen absorbierte und den Träger der Montur vor sonstigen gefährlichen Einflüssen der Umgebung schützte. Von dem See wußte man aufgrund von Versuchen, die bei dem ersten Vorstoß nach EMschen durchgeführt worden waren, daß er Fremdkörper von sich stieß. Ein in den See geworfener Stein war wieder ausgespieen worden. Geoffry Waringers Experiment zur Messung der Leitfähigkeit des flüssigen Ammoniaks hatte zur Explosion der beiden Generatoreinheiten geführt.
    Diesmal war der See friedlicher. Er hatte den Bau der Kuppel ohne Widerstand hingenommen. Das Hüllfeld der

Weitere Kostenlose Bücher