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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht hätte überbrücken können.
    Die Auslegerboote erreichten nun das auf den Wellen schaukelnde Flugzeug. Ich hörte die Stimmen der Polynesier. Der Strand, den ich vor mir sah, gehörte sicher zu einer Insel. Zu welcher, wußte ich natürlich nicht.
    Ich hatte gedacht, die Polynesier würden ins Flugzeug kommen, aber ich hatte mich wieder getäuscht. Sie schlangen starke Taue um die Streben der Schwimmerkufen. Die beiden Medizinmänner mit den spitz zulaufenden Federkronen und den regenbogenfarbigen Umhängen schrien und fuchtelten mit den Händen herum.
    Die Ruderer legten sich in die Riemen. Aus der Nähe sah ich, daß ich keine reinrassigen Polynesier vor mir hatte. Die meisten Leute von der Bootsbesatzung waren Mischlinge mit einem starken polynesischen Anteil und dem Blut verschiedener Rassen.
    Der monotone Singsang setzte wieder ein, als sie auf die Insel zuruderten, das Wasserflugzeug im Schlepptau. Es war eine mühsame Arbeit, die Piper mit den Auslegerbooten abzuschleppen. Bald glänzten die Rücken der Ruderer vor Schweiß. Daß ich mich an Bord befand, davon hatten sie keine Ahnung.
    Ich war ein wenig verwirrt und beschloß, erst einmal abzuwarten.
    Langsam rückte der Strand näher. Es war Flut, und die Wellen liefen über den schwarzen Sand, brachen sich und zerrannen. An anderen Stellen schäumten sie gegen schwarze Felsen.
    Den Gesang der Eingeborenen konnte ich nicht verstehen. Es waren melodische Worte mit vielen Vokalen; manche Worte wiederholten sich rhythmisch immer wieder.
    Die Auslegerkanus steuerten auf eine Bucht zu. Die Einfahrt war so schmal, daß ich sie von weitem glatt übersehen hatte, zumal wir uns ihr in spitzem Winkel näherten.
    Die Auslegerboote machten einen Bogen und fuhren gerade auf die Einfahrt zu. Die Brandung schäumte und toste zu beiden Seiten der Einfahrt gewaltig. Das Wasserflugzeug wurde hindurchgezogen, und dann hörte das Schaukeln und Schlingern auf; wir befanden uns in fast ruhigem Wasser. Die nicht allzu große Bucht war an drei Seiten von Felsen eingeschlossen. Die Landzunge, die sie vom Meer abschloß, bestand wie die Felsen aus schwarzem Vulkangestein. Auch der Strand dieses natürlichen Hafens war felsig.
    Die Polynesier sprangen an Land und zogen ihre Auslegerboote hinauf. Große Kokosmatten lagen auf dem Boden, damit die Bootskiele geschont wurden und sich auf den Steinen nicht so schnell durchrieben.
    Die beiden Medizinmänner gaben wieder ihre Kommandos, und die nur mit bunten Pareos bekleideten Polynesier zogen das Wasserflugzeug an den Tauen näher zum Strand hin.
    Ich blieb von den Bullaugen weg, damit sie mich nicht sahen. Das Flugzeug wurde vertäut, dann formierten sich die zweiunddreißig Ruderer zu einem langen Zweiergang, an dessen Spitze die Medizinmänner marschierten. Sie stiegen einen Felsenpfad hinauf und verschwanden hinter dem schwarzen Lavagestein.
    Ich war allein. Meine Nerven waren angespannt. Würde Vago jetzt kommen, jener Dämon oder was immer er war? Meine Hand tastete nach dem Kommandostab. Das glatte, kühle Material gab mir Zuversicht.
    Unsterblich war ich wahrscheinlich nicht mehr, seit Asmodi seinen Zauber angewandt hatte, damals, als wir den Moloch vernichteten, beim Endkampf gegen den Fürsten der Finsternis, den ich auf Haiti getötet hatte. Aber wehrlos war ich auch nicht.
    Die Zeit verging langsam. Mir schien es, als tropften die Sekunden dahin, jede eine kleine Ewigkeil. Nichts geschah. Stundenlang wollte ich in dem Wasserflugzeug nicht warten, zumal ich keine Ahnung hatte, wo ich mich eigentlich befand. Irgendwo in der Südsee; aber die Südsee war groß.
    Ich beschloß, mit dem Kommandostab ein starkes Magnetfeld ausfindig zu machen, mit dem ich im Notfall in den Tempel des Hermes Trismegistos springen konnte. Bei dieser Gelegenheit konnte ich mich auch auf der Insel umsehen.
    Ich öffnete den Ausstieg im Passagierraum. Ganz einfach war es nicht, denn etwas hatte sich verklemmt. Mit Brachialgewalt schaffte ich es schließlich, obwohl mir nur Richard Steiners Körperkräfte zur Verfügung standen.
    Die Memory-Barren ließ ich im Flugzeug zurück. Das mußte ich riskieren, denn mit mir herumschleppen konnte ich sie nicht; und wenn ich sie in der flachen Bucht versenkte, oder irgendwo am Strand versteckte, war auch nicht viel gewonnen. Das Wasser in der Bucht war glasklar, so daß ich jede Einzelheit des Felsbodens unter dem Flugzeug erkennen konnte.
    Ein Schwarm bunter Fische umschwamm neugierig die luftgefüllten

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