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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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erzählte, durchlebte er die Geschehnisse noch einmal. Es war ihm, als säße er wieder in dem Wasserflugzeug, das einem unbekannten Ziel entgegenflog.

    Nackt stand ich im Passagierraum des Wasserflugzeugs, etwas gebückt, denn die Decke war sehr niedrig. Es gab sechs Plätze, auf denen man sich kaum rühren konnte. Halmahera, der Dämon, lag quer über den letzten beiden. Er hatte sich im Tode schwarz verfärbt. Sein Gesicht, zuvor das eines Menschen, eines Japaners, wies jetzt eine Schuppenhaut auf. Im geöffneten Mund bleckten spitzgefeilte Zähne, und die gebrochenen Augen starrten glasig in die Luft.
    Auf den beiden Sitzen vor dem Dämon lagen die sechs goldschimmernden Memory-Barren. Draußen vor den Bullaugen sah ich nichts als hellen Nebel. Die Maschine flog in einer magischen Sphäre.
    Ich hielt den Vexierstab, den magischen Zirkel und den Kommandostab in der Hand. Als Kappa hatte ich die magischen Werkzeuge in einer verborgenen Hautfalte getragen.
    Jetzt wußte ich im Moment nicht. wohin damit.
    Ich sah an Richard Steiners magerer, knochiger Figur hinunter. Ein Adonis oder ein Athlet war der gute Richard wahrlich nicht. Als Dorian Hunter war ich einen anderen Körper gewöhnt gewesen. Aber die Kraft und Geschmeidigkeit des Dorian Hunter-Körpers konnte mir jetzt nicht helfen. Ich mußte mich auf List und Täuschung verlassen.
    Als erstes brauchte ich Kleidung. Ich durchstöberte die Maschine. Es war nichts zu finden. Auch im Laderaum, den der Dämon Halmahera zum Tiertransport benutzt hatte, trieb ich nichts auf.
    Ich begab mich ins Cockpit. Es sah geisterhaft aus, wie der Steuerknüppel sich bewegte. Die Instrumente zeigten alle nichts an: auch der Treibstoffanzeiger stand auf Null, aber die beiden Motoren liefen regelmäßig.
    Ich mußte ziemlich hoch fliegen, denn es war kalt, und ich fror. Durch die Plexiglaskuppel der Maschine sah ich nur schimmernden Nebel. Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine alte Piper, ein Wasserflugzeug, das etliche tausend Betriebsstunden hinter sich hatte. Es schien aber alles recht gut in Schuß zu sein.
    Ich begab mich wieder in den Passagierraum. Da es sonst nichts zum Anziehen gab, entkleidete ich den toten Dämon Halmahera. Ich zerriß seine Kleider und schleifte die Fetzen ein paarmal über den Boden. Diese Lumpen streifte ich dann über.
    Im Spiegel der Bordtoilette betrachtete ich Richard Steiners blasse, sommersprossige Physiognomie. Sie sah nicht schlecht aus und erweckte auch den Eindruck eines etwas weltfremden Charakters, der niemandem etwas zuleide tat. Das konnte mir nur recht sein. Ich wollte jener unbekannten Macht, die das Flugzeug entführte, erzählen, ich sei zufällig in den Sog der dämonischen Ereignisse geraten. Ich hoffte, daß man mich dann als harmlos einstufen würde.
    Da ich nun Kleider hatte, konnte ich auch mein magisches Werkzeug wieder einstecken.
    Der Flug dauerte bestimmt schon über eine Stunde. Ich hatte keine Uhr, und die Uhr an der Instrumententafel im Cockpit stand. So mußte ich mich auf mein Zeitgefühl verlassen.
    Um mir die Zeit zu vertreiben, nahm ich einen der Memory-Barren. Wenn ich ihn in der Hand hielt, spürte ich ein leichtes Prickeln. Irgendwie mußte ich an das Wissen herankommen, das dieser Barren barg. Ich versuchte es mit dem Kommandostab, der magischen Rute, die sich teleskopartig zusammenschieben ließ und vorn ein verdicktes Ende hatte. Dieses fantastische Werkzeug bestand aus einem knochenähnlichen Material unbekannter Herkunft. Man konnte es nicht ritzen, und auch Hitze machte ihm nichts aus - zumindest nicht die Hitze eines normalen Feuers.
    Ich setzte mich nieder, berührte den Goldbarren in meinem Schoß mit dem Kommandostab, schloß die Augen, ich konzentrierte mich voll auf den Barren und wünschte mir, das in ihm gesammelte Wissen sollte in mein Gehirn überströmen.
    Einen Augenblick schien mein ganzer Körper in ein schwaches magnetisches Feld gehüllt zu sein. Es prickelte an allen Stellen. Dann spürte ich, wie mir bisher unbekannte Dinge übermittelt wurden. Es war der Traum eines jedes faulen Schülers. Ich hatte das Wissen in meinem Gehirn, ohne daß ich mich anzustrengen brauchte; es floß mir zu.
    Wieviel Zeit verging, wußte ich nicht. Die Informationen des Memory-Barrens nahmen mich gefangen. Fremdartig und faszinierend war es, was ich da erfuhr.
    Bisher hatte ich immer geglaubt, außer den Menschen gäbe es auf der Erde nur die Schwarze Familie der Dämonen und noch ein paar andere, in ihr

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